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Gefahr, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Gefahr · Nominativ Plural: Gefahren
Aussprache 
Worttrennung Ge-fahr (computergeneriert)
formal verwandt mitFährnis
Wortbildung  mit ›Gefahr‹ als Erstglied: gefahrbringend / Gefahr bringend · gefahrdrohend · Gefahrenabwehr · Gefahrenbremsung / Gefahrbremsung · Gefahrenfeuer · Gefahrengebiet · Gefahrengemeinschaft · Gefahrengrenze · Gefahrenherd · Gefahrenklasse · Gefahrenlage · Gefahrenmeldung · 1Gefahrenmoment · 2Gefahrenmoment · Gefahrenpotenzial / Gefahrenpotential / Gefahrpotenzial / Gefahrpotential · Gefahrenpunkt · Gefahrenquelle · gefahrenreich · Gefahrensignal · Gefahrensituation · Gefahrenstelle · Gefahrenstufe / Gefahrstufe · Gefahrensymbol · gefahrenträchtig · gefahrenumwittert · Gefahrenzone · Gefahrenzulage · Gefahrerhöhung · Gefahrgut / Gefahrengut · gefahrlos · Gefahrstoff / Gefahrenstoff · gefahrverkündend · gefahrvoll · Gefahrzeichen / Gefahrenzeichen · gefährlich
 ·  mit ›Gefahr‹ als Letztglied: ABC-Gefahr · Abstiegsgefahr · Absturzgefahr · Angriffsgefahr · Ansteckungsgefahr · Blitzgefahr · Bodenfrostgefahr · Brandgefahr · Bruchgefahr · Einbruchsgefahr / Einbruchgefahr · Einschleppungsgefahr · Einsturzgefahr · Eisgefahr · Erkältungsgefahr · Erstickungsgefahr · Explosionsgefahr · Feuergefahr · Fliegergefahr · Fluchtgefahr · Frostgefahr · Gesundheitsgefahr · Glatteisgefahr · Hauptgefahr · Hochwassergefahr · Infektionsgefahr · Inflationsgefahr · Kollusionsgefahr · Kriegsgefahr · Lawinengefahr · Lebensgefahr · Luftgefahr · Riesengefahr · Rutschgefahr · Schleudergefahr · Schneebrettgefahr · Seuchengefahr · Steinschlaggefahr · Stromschlaggefahr · Sturzgefahr · Suchtgefahr · Suizidgefahr · Terrorgefahr · Todesgefahr · Türkengefahr · Unfallgefahr · Verbrennungsgefahr · Verdunklungsgefahr / Verdunkelungsgefahr · Vergiftungsgefahr · Verletzungsgefahr · Verwechslungsgefahr · Waldbrandgefahr · Weltgefahr · Wiederholungsgefahr · Überhitzungsgefahr · Überschwemmungsgefahr
eWDG

Bedeutung

drohendes Unheil
Beispiele:
eine drohende, lauernde, ungeheuerliche, akute, ernste Gefahr liegt in der Luft
eine tödliche Gefahr lauert, droht, zieht herauf, ist im Verzug (= Anzug)
die Gefahr wittern
vor der Gefahr warnen
in Gefahr schweben, stehen, sein
sein Leben ist in Gefahr
sich einer Gefahr aussetzen
in Gefahr geraten, kommen
sich (unnötig) in Gefahr begeben
andere in Gefahr bringen
etw. beschwört Gefahren herauf
sich in die Gefahr stürzen
er ist ständig von Gefahren umlauert, bedroht
ohne Achtung der Gefahr setzte er seinen Weg fort
es besteht die Gefahr, dass …
selbst auf die Gefahr hin, dass alles scheitern könnte, machte er neue Pläne
in der Stunde der Gefahr bewahrten sie Ruhe
der Gefahr ruhig ins Auge sehen, entgegensehen
der Gefahr die Stirn bieten
der Gefahr trotzen
die Gefahr abwenden, beseitigen
die Gefahr bannen
der Gefahr entrinnen, entgehen, aus dem Wege gehen
die Gefahr ist überstanden
er ist außer Gefahr
er hat unter persönlicher Gefahr (= unter Lebensgefahr) die Kinder aus dem brennenden Haus geholt
Gefahr laufen (= in Gefahr geraten)
Beispiele:
sie liefen Gefahr, hierbei zu verunglücken
[…] daß Artaban nicht die Gefahr eines Krieges mit Rom laufen […] wolle [ Feuchtw.Nero371]
Risiko
Beispiele:
etw. auf eigene Gefahr tun, unternehmen
Baden, Betreten des Eises auf eigene Gefahr!
Kaufmannsspracheetw. auf Rechnung und Gefahr des Empfängers liefern

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gefahr · gefährden · gefährlich · Fährnis
Gefahr f. ‘drohendes Unheil’, mhd. gevāre ‘Hinterlist, Betrug’ ist eine verstärkende Präfixbildung zu ahd. fāra ‘Hinterhalt, Versuchung, Nachstellung, Aufstand, Hinterlist’ (9. Jh.), mhd. vāre ‘Nachstellung, Hinterlist, Falschheit, Betrug, Gefahr, Begierde, Furcht’, nhd. Fahr (noch bis ins 18. Jh.), asächs. fār, fāra ‘Nachstellung, Aufruhr’, mnd. vāre, mnl. vāre, vaer, aengl. fǣr, engl. fear ‘Furcht, zu befürchtende Gefahr’, anord. fār ‘Feindschaft, Gefahr, Schaden, Falschheit’; vgl. dazu got. fērja ‘Aufpasser’ sowie (vom Substantiv abgeleitet) ahd. fārēn ‘auflauern, nachstellen, streben, trachten’ (8. Jh.), mhd. vāren ‘feindlich trachten, nachstellen, streben, fürchten’, das noch in nhd. willfahren (s. Wille) weiterlebt. Alle Formen lassen sich wohl mit griech. pé͞ira (πεῖρα) ‘Erfahrung, Versuch’, peirā́n (πειρᾶν) ‘versuchen’, lat. experīrī ‘versuchen, prüfen’, perīculum ‘Versuch, Probe, Gefahr, Prozeß, Anklage’ auf die Wurzel ie. *per- in der Bedeutung ‘versuchen, probieren, riskieren, Gefahr’ zurückführen, wobei eine Bedeutungsentwicklung von ‘hinterlistiger Versuch’ über ‘Nachstellung’ zu ‘drohendes Unheil’ anzunehmen ist. – gefährden Vb. ‘in Gefahr bringen’, spätmhd. geværden, zu mhd. geværde ‘Hinterlist, Betrug’, nhd. Gefährde (bis 18. Jh.), mit Dentalsuffix abgeleitet von ahd. gifārēn (9. Jh.), mhd. gevāren ‘nachstellen, streben’, eine durch Präfix verstärkte Weiterbildung von ahd. fārēn, mhd. vāren (s. oben). Vgl. auch (im Nhd. kaum noch übliches) mhd. gevære ‘Betrug, Hinterlist, böse Absicht’ (s. ungefähr). gefährlich Adj. ‘unheilbringend, gefahrvoll’, mhd. geværlich; daneben auch mhd. værlich, vgl. ahd. fārlihho Adv. ‘hinterlistig, verfänglich’ (8. Jh.). Eine altertümelnde Neubildung gehobener Sprache zum Wortstamm fahr- ist Fährnis f. ‘Gefährlichkeit, Bedrohung’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bedrohung · Gefahr · Gefährdung · Risiko · Unsicherheit · drohendes Unheil  ●  Pulverfass fig. · Fährde geh., poetisch · Fährnis geh., poetisch · Stolperfalle ugs. · Wagnis fachspr. · potentielle Schadeinwirkung fachspr., Jargon
Unterbegriffe
Assoziationen

(ein) Sicherheitsrisiko (darstellen) (Person) · (eine) Gefahr (für die Allgemeinheit) · gemeingefährlich (sein)  ●  (eine) tickende Zeitbombe (sein) (Person) fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Gefahr‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gefahr‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gefahr‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Gleichwohl aber hatte er eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit verursacht. [Hannover, Heinrich: Die Republik vor Gericht 1954 – 1974, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1998], S. 176]
Der Status geriet in Gefahr abzusinken, statt angehoben zu werden. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 64]
Natürlich lag in diesem Zwang zur Wahl auch eine große Gefahr. [Lepenies, Wolf: Kultur und Politik, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 397]
Sobald sich die bäuerliche Wirtschaft kräftigte, stellte sie eine Gefahr dar. [Schlögel, Karl: Petersburg, München Wien: Carl Hanser Verlag 2002, S. 1006]
Ich halte die Gefahr für gering, daß er der Politik schnell überdrüssig werden könnte. [Der Spiegel, 27.06.1994]
Zitationshilfe
„Gefahr“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gefahr>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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