Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Beleg, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Beleg(e)s · Nominativ Plural: Belege
Aussprache 
Worttrennung Be-leg
Grundformbelegen
Wortbildung  mit ›Beleg‹ als Erstglied: Belegarbeit · Belegarzt · Belegbett · Belegbogen · Belegexemplar · belegfrei · Belegfrist · Belegleser · Belegmuster · Belegnachweis · Belegnagel · Belegstation · Belegstelle · Belegstück
 ·  mit ›Beleg‹ als Letztglied: Abrechnungsbeleg · Ausgabenbeleg / Ausgabebeleg · Buchungsbeleg · Einzahlungsbeleg · Hörbeleg · Korpusbeleg · Quellenbeleg · Quittungsbeleg · Spesenbeleg
eWDG

Bedeutung

Beweisstück
Beispiele:
ein schriftlicher, urkundlicher, historischer Beleg
einen Beleg finden, vorzeigen, anfertigen
gehobeneinen Beleg beibringen
etw. als Beleg anführen, bringen
eine Quittung dient als Beleg
Nachweis
Beispiele:
ein Zitat, eine Textstelle dient als Beleg
einen Beleg für das Vorhandensein eines neuen Wortes bringen (= die Stelle nachweisen, wo das Wort vorkommt)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
belegen · Belegschaft · Belegung · Beleg · Belag
belegen Vb. ‘durch Darauflegen bedecken’, auch ‘auferlegen, besetzen, beweisen’. Ahd. bileggen ‘bedecken, umgeben’ (8. Jh.), mhd. belegen ‘besetzen, einhüllen, einschließen, belagern’, asächs. bileggian, mnd. mnl. nl. beleggen, afries. bilegga, aengl. belecgan ist eine Präfixbildung zu ahd. leggen, mhd. legen ‘legen, setzen’, dem Kausativum zum starken Verb ahd. liggen, mhd. ligen ‘liegen, sich befinden’ (s. legen und liegen). Daspräfigierte Verb, das ursprünglich das schmückende oder schützende Bedecken und Umkleiden eines Gegenstands bezeichnet, entwickelt im Dt. vielfältige Verwendungsweisen, z. B. ‘besetzen, belagern’ und ‘durch Zeugnis beweisen’ (beide schon mhd. und mnd.), ‘begatten’ (mnd. und frühnhd., heute noch von Tieren) sowie in der älteren Rechtssprache ‘auferlegen, entschädigen’ und ‘gewinnbringend anlegen’ (alle zuerst mnd. bezeugt). An ‘besetzen’ schließt sich im Bergbau der Sondergebrauch ‘ein Bergwerk mit Arbeitskräften versehen’ (16. Jh.) an, wozu als junge Ableitung Belegschaft f. ‘Gesamtheit der Arbeiter eines Bergwerks’ (1. Hälfte 19. Jh.), heute überhaupt ‘alle Beschäftigten eines Betriebes’, gebildet ist. – Belegung f. ‘der Vorgang und das Ergebnis des Belegens’, mnd. belegginge, frühnhd. belegunge stellt sich als Verbalsubstantiv zu den verschiedenen Bedeutungen von belegen; in älterer Zeit ist es vor allem ‘Belagerung’, dann ‘Bedeckung, Besetzung, Geldanlage, Entschädigung’ u. ä., jetzt meist ‘Zustand des Besetztseins, Auslastung’. Beleg m. ‘Beweisstück, dokumentarischer Nachweis’, Rückbildung aus belegen ‘durch Zeugnis beweisen’ (und nicht aus dem älteren Neutr. mnd. belech, belach ‘Belagerung’, frühnhd. belege ‘Belagerung’ und ‘Besatz am Rocksaum’ hervorgegangen), kommt seit Ende des 17. Jhs. namentlich im Rechtswesen (hier auch ‘dauerhafte Grenzmarkierung’) und im Geschäftsverkehr, vom 18. Jh. an auch allgemeiner vor. Der Plural wird im 18./19. Jh. häufig Beläge geschrieben, woraus sich fälschlich eine Nebenform Belag als Singular ergibt. Dagegen wird Belag m. ‘das Daraufliegende, Bedeckende’, zum heute nicht mehr gebräuchlichen starken Verb beliegen ‘liegen bleiben’ (ahd. biliggen, mhd. beligen) gehörend, in der 2. Hälfte des 19. Jhs. üblich.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Beleg · Hinweis · Indikator · Zeichen  ●  Gradmesser fig.
Unterbegriffe

Beleg · Dokument · Schriftstück · Unterlage · Urkunde · amtliches Papier · offizielles Schreiben  ●  Archivale fachspr., Jargon
Oberbegriffe
  • Gegenstand · nicht lebendes Objekt · unbelebtes Objekt
Unterbegriffe
Assoziationen

Ökonomie
Beleg · Bon · Kassenbeleg · Kassenbon · Kassenzettel · Quittung
Oberbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Psychologie
Unterbegriffe
  • Beweis durch Widerspruch · Widerspruchsbeweis · indirekter Beweis
Assoziationen

Assoziationen

Anführung · Beleg · Belegstelle · Textstelle · Zitat · wörtliche Redewiedergabe · zitierte Stelle
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Beleg‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Beleg‹.

Verwendungsbeispiele für ›Beleg‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dem fügte Bo die fünf Blätter mit den aufgeklebten Belegen bei. [Jentzsch, Kerstin: Iphigenie in Pankow, Erfurt: Desotron Verl.-Ges. 1998, S. 113]
Dafür gibt es in seinen spätesten Aufzeichnungen einen sprechenden Beleg. [Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode, Tübingen: Mohr 1960, S. 216]
Überhaupt dürfen diese Ereignisse dem Leser als empirische Belege der Theorie, die hier entwickelt werden soll, stets vor Augen stehen. [Dahrendorf, Ralf: Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft, Stuttgart: Enke 1957, S. 126]
Nach Belegen für diese provokative These sucht der Leser vergeblich. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
In der Tat haben die Autoren nur indirekte Belege für ihre Behauptungen sammeln können. [Die Zeit, 24.02.2000, Nr. 9]
Zitationshilfe
„Beleg“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Beleg>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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