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Unterlage, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Unterlage · Nominativ Plural: Unterlagen
Aussprache 
Worttrennung Un-ter-la-ge
Grundform1unterlegen
eWDG

Bedeutungen

1.
aus unterschiedlichem Material bestehende Schicht, Lage, die zu verschiedenen Zwecken, besonders zum Schutz unter etw., jmdn. gelegt wird
Beispiele:
eine weiche, harte, dicke, dünne, elastische, federnde Unterlage
eine Unterlage aus Gummi, Kork, Stroh, Pappe, Holz, Metall
eine feste Unterlage zum Schreiben suchen
die Matratze diente als Unterlage
etw. als Unterlage benutzen
der Patient muss auf einer harten Unterlage liegen
das Gerät steht, ruht auf einer Unterlage
2.
umgangssprachlich Grundlage für etw.
Beispiele:
die finanzielle Unterlage für ein Unternehmen
So ein Leutnantsleben ohne die nötige goldene Unterlage (= ohne finanzielle Mittel), das reizte keinen von uns [ WintersteinLeben1,68]
3.
Schriftstücke, die als Beweis, Nachweis, Beleg für etw. dienen
Grammatik: meist im Plural
Beispiele:
schriftliche, amtliche, dokumentarische, statistische, wissenschaftliche Unterlagen
bei einer Bewerbung alle erforderlichen, notwendigen Unterlagen einreichen, vorlegen
jmdm. Einblick in die Unterlagen gewähren
sämtliche Unterlagen beschaffen, bereitstellen, anfordern, beibringen, vernichten
die Unterlagen für eine Arbeit zusammenstellen, sammeln
dem Gericht die Unterlagen übergeben, zur Verfügung stellen
etw. geht aus den Unterlagen hervor
4.
Botanik zurückgeschnittene Pflanze, auf die beim Veredeln ein Trieb einer edlen Pflanze aufgepfropft wird
Beispiel:
das Reis auf die Unterlage aufpfropfen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
legen · ablegen · Ableger · anlegen · Anlage · auflegen · aufgelegt · Auflage · auslegen · Auslage · beilegen · Beilager · Beilage · einlegen · Einlage · erlegen · niederlegen · Niederlage · 1überlegen · Überlegung · 2überlegen · unterlegen · Unterlage
legen Vb. ‘zum Liegen bringen’. Das gemeingerm. bezeugte Verb ahd. leg(g)en (8. Jh.), mhd. legen (auch lecken, leggen), asächs. leggian, mnd. leggen, mnl. legghen, lēghen, nl. leggen, aengl. lecgan, engl. to lay, anord. leggja, schwed. lägga, got. lagjan ist Kausativum im Sinne von ‘liegen machen’ zu dem unter liegen (s. d.) dargestellten starken Verb wie russ.-kslaw. ložiti sja, russ. ložít’sja (ложиться) ‘sich legen’ zu aslaw. ležati, russ. ležát’ (лежать) ‘liegen’. – ablegen Vb. ‘von sich tun, (Kleidung) ausziehen bzw. nicht mehr tragen, abladen, deponieren, vollziehen, leisten’, mhd. abelegen ‘(Kleidung) ausziehen, abladen, abgelten, auszahlen, außer Kraft setzen, Abbruch tun’; Ableger m. ‘junger Pflanzentrieb’ (18. Jh.), frühnhd. ‘Auf- und Ablader’ (15. Jh.). anlegen Vb. ‘an etw. legen, ankleiden, zielen, auf etw. abzielen, bezwecken, anzetteln, entwerfen, gestalten, bewirken, nutz- und gewinnbringend verwenden’, ahd. analeg(g)en ‘an-, auflegen, hineinschicken’ (8. Jh.), mhd. anelegen ‘ankleiden, anzetteln, vorbereiten, veranschlagen, auferlegen, auf Zinsen anlegen’; Anlage f. ‘Hinzu-, Beigefügtes, nutzen- und gewinnbringende Verwendung, Begabung, Neigung, das Gestaltete (Grünfläche, Baugestaltung)’, mhd. anlāge ‘Anliegen, Bitte, Hinterhalt’. auflegen Vb. ‘auf etw. legen, aufbürden, anordnen, (von Büchern) drucken und herausbringen’, ahd. ūfleg(g)en (um 1000), mhd. ūflegen ‘auf-, auslegen, aufstellen, zeigen, ausdenken, ersinnen, erschaffen, anordnen, bestimmen, veranstalten, stiften’; aufgelegt Part.adj. ‘geneigt, gestimmt zu etw., gelaunt’ (18. Jh.); Auflage f. ‘das Auferlegte, zu Leistende, Anweisung, Gebot, Beschwerde, Beschuldigung’ (16. Jh.), ‘Auferlegung, das Aufgelegte auf eine Unterlage, Anzahl der auf einmal gedruckten und verlegten Exemplare eines Druckes’ (17. Jh.). auslegen Vb. ‘ausbreiten, zur Schau stellen, mit einem Belag versehen, Geld vorschießen, deuten, interpretieren’, mhd. ūʒlegen ‘zum Verkauf anbieten, besetzen, verbrämen, ausrüsten, erfüllen, schmücken, darlegen, bestimmen, verabreden, deuten, erklären’; Auslage f. ‘Kosten, verauslagtes Geld, zur Ansicht ausgebreitete Ware, das Auslegen, zur Ansicht Bereitlegen’ (16. Jh.). beilegen Vb. ‘danebenlegen, hinzufügen, mitschicken, beseitigen, (Streit) schlichten’, ahd. bileg(g)en ‘be-, hinlegen, legend bedecken’ (8. Jh.), mhd. bīlegen ‘(sich) dazulegen (zum Beilager)’; Beilager n. ‘Eheschließung, Beischlaf’, mhd. bīleger, frühnhd. bī-, beilager (Ende 14. Jh.); Beilage f. ‘das Beigefügte’ (vielfach kanzleisprachlich von Schriften, Listen), ‘Zukost’, älter auch ‘anvertrautes Gut’ und ‘Beilager’ (15. Jh.). einlegen Vb. ‘hineinlegen, konservieren, mit einer Einlage verzieren, einzahlen’, mhd. īnlegen ‘ein-, hineinlegen, gegen jmdn. eine Klage vorbringen’; Einlage f. ‘das Hineingelegte, Versteifung (bei Kleidern), angelegtes oder eingezahltes Geld, Spargeld’ (16. Jh., bereits früh im Bankwesen). erlegen Vb. ‘(Wild) töten, (durch Tötung) niederlegen’, auch ‘einen Geldbetrag entrichten’, ahd. irleg(g)en ‘auferlegen, entgegensetzen, bestimmen’ (8. Jh.), mhd. erlegen ‘niederlegen, aus-, ein-, belegen, schlichten’. niederlegen Vb. ‘etw., sich hinlegen, ein Amt aufgeben’, ahd. nidarleg(g)en ‘hinwerfen, -legen, -stellen’ (9. Jh.), mhd. niderlegen ‘niederlegen, besiegen, beseitigen, abstellen, in Beschlag nehmen’; Niederlage f. ‘das Besiegtwerden, Unterlegensein, Warenlager, Großhandelszweigstelle’, mhd. niderlāge ‘das Niederlegen, -sinken, Sichniederlassen, Aufenthalt, Ruhe, Verlust, Schaden, das Niedermetzeln’. 1überlegen Vb. ‘überdecken, nachdenken, bedenken, erwägen’, ahd. ubarleg(g)en ‘vorwerfen, vorhalten’ (um 1000), mhd. überlegen ‘überziehen, bedecken, belegen mit, über-, zu-, zusammenrechnen’; Überlegung f. ‘Erwägung, das Bedenken’ (18. Jh.). 2überlegen Vb. ‘über etw. legen, ein Tuch umnehmen, ein Kind strafen’ (18. Jh.). unterlegen Vb. ‘als Unterlage darunterschieben, zuschreiben’, ahd. untarleg(g)en ‘stützen, unterstellen’ (8. Jh.), mhd. underlegen; Unterlage f. ‘Fundament, Grundlage, das Untergelegte, (beweisendes) Schriftstück, Beweisstück’, mhd. underlāge ‘Unterwerfung’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Beleg · Dokument · Schriftstück · Unterlage · Urkunde · amtliches Papier · offizielles Schreiben  ●  Archivale fachspr., Jargon
Oberbegriffe
  • Gegenstand · nicht lebendes Objekt · unbelebtes Objekt
Unterbegriffe
Assoziationen

Architektur
Boden · Fundament · Fuß · Grundlage · Grundstein · Gründung · Plattform · Sockel · Unterbau · Untergrund · Unterlage  ●  Postament geh., bildungssprachlich · Substruktion fachspr., lat., archäologisch
Assoziationen

Botanik
Grundstock · Unterlage · Wurzelstock
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Unterlage‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Unterlage‹.

anfordern angefordert ausliegen Auswertung beschlagnahmen beschlagnahmt blättern in Bundesbeauftragte für eingereicht einreichen einsehen Einsicht in erforderlich gefälscht geheim hervorgehen aus intern nachreichen schriftlich sichergestellt sichten Staatssicherheitsdienst vertraulich vorgelegt vorlegen vorliegen vorliegend übergeben

Verwendungsbeispiele für ›Unterlage‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Erst dann kannst du sie vorsichtig von der Unterlage lösen. [Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 115]
Es bleibt für längere Zeit als Unterlage auf dem Tisch liegen. [Kölling, Alfred: Fachbuch für Kellner, Leipzig: Fachbuchverl. VEB 1962 [1956], S. 54]
Gleich den amöboiden Bewegungen erfolgen die gleitenden Bewegungen auf einer festen Unterlage. [Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Stuttgart: Thieme 1986 [1964], S. 452]
Geistige Überlieferung ist an stoffliche Unterlagen gebunden; und diese sind zerstörbar. [Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Tübingen: Francke 1993 [1948], S. 396]
Aber welcher Ausschuss würde es im Ernst wagen, solche Unterlagen anzufordern? [Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
Zitationshilfe
„Unterlage“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Unterlage>.

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