schreien
GrammatikVerb · schreit, schrie, hat geschrien (ungültig: geschrieen)
Aussprache [ˈʃʀaɪ̯ən]
Worttrennung schrei-en
Wortbildung
mit ›schreien‹ als Erstglied:
Schreiadler
· schreiend · Schreier · Schreierei · Schreihals · Schreikind · Schreiknötchen · Schreikrampf · Schreipuppe
· mit ›schreien‹ als Letztglied: abschreien · anschreien · aufschreien · ausschreien · beschreien · dazwischenschreien · durcheinanderschreien · einschreien · entgegenschreien · erschreien · Geschrei · herausschreien · herumschreien · hinausschreien · hineinschreien · hinterherschreien · losschreien · niederschreien · rumschreien · totschreien · umherschreien · verschreien · vollschreien · zuschreien · überschreien
· mit ›schreien‹ als Binnenglied: himmelschreiend · mit ›schreien‹ als Grundform: Schrei
· mit ›schreien‹ als Letztglied: abschreien · anschreien · aufschreien · ausschreien · beschreien · dazwischenschreien · durcheinanderschreien · einschreien · entgegenschreien · erschreien · Geschrei · herausschreien · herumschreien · hinausschreien · hineinschreien · hinterherschreien · losschreien · niederschreien · rumschreien · totschreien · umherschreien · verschreien · vollschreien · zuschreien · überschreien
· mit ›schreien‹ als Binnenglied: himmelschreiend · mit ›schreien‹ als Grundform: Schrei
Mehrwortausdrücke
schreien wie am Spieß ·
zum Himmel schreien ·
zum Schreien
Bedeutungsübersicht
- 1. einen Schrei, mehrere Schreie ausstoßen, sehr laut rufen, brüllen
- a) [übertragen] ⟨etw. schreit zum Himmel⟩
- b) [umgangssprachlich, spöttisch] ⟨zum Schreien sein⟩
- 2. etw. ungehemmt in größtmöglicher Lautstärke rufen, ausrufen
- ● [übertragen] ⟨nach etw., jmdm. schreien⟩ etw., jmdn. heftig verlangen, fordern
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
einen Schrei, mehrere Schreie ausstoßen, sehr laut rufen, brüllen
Beispiele:
laut, gellend, schrill, durchdringend, markerschütternd, kläglich, mörderisch, wütend schreien
aus vollem Halse (= ganz laut), mit aller Kraft, in den höchsten Tönen schreien
das Kind schrie die ganze Nacht hindurch
umgangssprachlichdas Kind schreit einem die Ohren voll
wir hörten ein entsetzliches, qualvolles Schreien
vor Angst, Schmerz, Qual schreien
die Affen, Katzen, Krähen schreien
das Käuzchen, eine Eule schreit
die Möwen flogen schreiend (= kreischend) hinter dem Schiff her
wie ein Tier, Berserker schreien
umgangssprachlicher schreit wie am Spieß, als ob er am Spieß stäke
das Vieh schreit nach Futter, Wasser
a)
übertragen ⟨etw. schreit zum Himmel (= etw. ist empörend, fordert Sühne)⟩
Beispiel:
dieser Skandal schreit zum Himmel
b)
umgangssprachlich, spöttisch ⟨zum Schreien sein⟩ZDL
siehe auch zum SchreienZDL
Beispiele:
das ist (ja) zum Schreien (komisch)!
ihr neuer Hut ist zum Schreien (= urkomisch)
2.
etw. ungehemmt in größtmöglicher Lautstärke rufen, ausrufen
Beispiele:
er schrie seinen Schmerz, seine Verachtung dem andern ins Gesicht
schrei nicht so, ich bin nicht taub (= sprich leiser)
»Ich hasse dich!« schrie sie
Ach und Weh schreien (= klagen und jammern)
Zetermordio, Zeter und Mord(io) schreien (= laut zetern, um Hilfe rufen)
(nach, um) Hilfe schreien
●
übertragen ⟨nach etw., jmdm. schreien⟩etw., jmdn. heftig verlangen, fordern
Beispiele:
nach Rache, Vergeltung schreien
ihr Herz schrie nach ihrem Mann, den Kindern
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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schreien · Schrei · Schreier · Marktschreier · marktschreierisch · Geschrei · Schreihals · verschreien
schreien Vb. ‘gellende Laute von sich geben, laut rufen, weinen’. Das stark flektierende Verb ahd. scrīan (9. Jh.), mhd. schrīen, schrīn ‘rufen, schreien, jammern’, asächs. skrīan, mnd. schrī(g)en, mnl. scrīen, afries. skrīa (germ. *skreian) sowie schwach flektierendes ahd. giscreiōn (um 1000), mhd. schrīen, schrīn, mnd. schreyen, mnl. screyen, nl. schreien sind verwandt mit mnl. scrēuwen, nl. schreeuwen, nd. schrēwen ‘schreien’, südnl. schremen, aengl. *scrǣman, mengl. shreame, engl. to scream ‘schreien, kreischen’. Vergleicht man ferner (ohne anlautendes s-) anord. hreimr ‘Lärm, Getöse’, hrīna, norw. rine ‘schreien, jammern’ (von Schweinen) und zieht bret. screo ‘kreischender Meervogel’, air. scret ‘Schrei’, lett. (älter) krina ‘Sau’ heran, so läßt sich ie. *(s)krei- ansetzen als eine Erweiterung der Wurzel ie. *ker-, *kor-, *kr-, Schallnachahmung für heisere, rauhe Töne (s. Harke, Rabe, Rachen, Reiher). – Schrei m. ‘einmaliger gellender, durchdringender (menschlicher) Laut’, ahd. screi (9. Jh.), mhd. schrei, schrē ‘Ruf, Schrei, Geschrei, Gerücht’. Schreier m. ‘wer schreit’, mhd. schrīære, schrīer ‘Schreier, Ausrufer, Herold’. Marktschreier m. ‘wer auf Märkten laut seine Waren anpreist, fahrender Händler’ (17. Jh.); marktschreierisch Adj. (18. Jh.). Geschrei n. ‘lautes Schreien’, ahd. giscrei (11. Jh.), mhd. geschrei(e), geschrē ‘Geschrei, Ruf’. Schreihals m. ‘Schreier, Kind, das viel weint’ (16. Jh.). verschreien Vb. ‘in schlimmen Ruf bringen, verleumden’, eigentlich (bei der Mordklage) ‘öffentlich ausrufen, bekanntmachen’, dann auch ‘Übles, Böses über jmdn. öffentlich verbreiten’, mhd. verschrīen; stark und schwach flektierende Formen stehen bis ins 18. Jh. nebeneinander.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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krähen (Kind, Baby) ·
schreien ·
weinen
(es) fließen Tränen ·
Tränen vergießen ·
jammern ·
schluchzen ·
schreien (Baby) ·
weinen (vor) ·
weinen (über) ·
wimmern ●
(jemandem) laufen die Tränen (über das Gesicht) variabel ·
(jemandem) kullern die Tränen (über das Gesicht) ugs., fig., variabel ·
(sich) ein Tränchen verdrücken ugs. ·
barmen geh., poetisch ·
bläken ugs., abwertend, regional ·
das heulende Elend haben ugs. ·
flennen ugs., regional ·
greinen ugs. ·
heulen ugs. ·
leise weinend (in der Ecke) ugs., floskelhaft ·
plieren ugs. ·
plinsen ugs., norddeutsch ·
plärren ugs., abwertend, regional
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