heulen
GrammatikVerb · heult, heulte, hat geheult
Aussprache
Worttrennung heu-len
formal verwandt mitverheult
Wortbildung
mit ›heulen‹ als Erstglied:
Heulaffe
· Heulboje · Heuler · Heulerei · Heulliese · Heulmeier · Heulpeter · Heulsuse · Heultag · Heulton · Heultrine
· mit ›heulen‹ als Letztglied: anheulen · aufheulen · ausheulen · Geheul / Geheule · heranheulen · hinausheulen · hinüberheulen · losheulen · mitheulen · vollheulen · vorheulen
· mit ›heulen‹ als Binnenglied: wutheulend
· mit ›heulen‹ als Letztglied: anheulen · aufheulen · ausheulen · Geheul / Geheule · heranheulen · hinausheulen · hinüberheulen · losheulen · mitheulen · vollheulen · vorheulen
· mit ›heulen‹ als Binnenglied: wutheulend
Mehrwortausdrücke
Heulen und Zähneklappern ·
heulen wie ein Schlosshund ·
heulendes Elend
·
mit den Wölfen heulen ·
Rotz und Wasser heulen ·
zum Heulen
Bedeutungsübersicht
- 1. laute langgezogene und hohe Töne hervorbringen
- 2. [umgangssprachlich] mit langgezogenen, hohen Tönen heftig und laut weinen
- ⟨es ist zum Heulen (mit jmdm., etw.)⟩
- [umgangssprachlich] ⟨das heulende Elend bekommen, kriegen⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
laute langgezogene und hohe Töne hervorbringen
a)
Beispiele:
Wölfe heulen
umgangssprachlich, übertragen ⟨mit den Wölfen heulen (= wider besseres Wissen um des Vorteils willen sich der Meinung, dem Handeln der Menge anschließen)⟩
b)
2.
umgangssprachlich mit langgezogenen, hohen Tönen heftig und laut weinen
Beispiele:
laut, hemmungslos, hysterisch heulen
vor Wut, Ärger, Schmerz, Freude, Rührung heulen
der Kleine heult bei dem geringsten Anlass
hör doch endlich auf zu heulen!
er heulte wie ein Schlosshund (= sehr stark)
mir ist zum Heulen (= elend) zumute
etw. ist zum Heulen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
heulen Vb. ‘laute klagende Töne von sich geben, laut weinen’, ahd. hūwilōn, hūlōn (11. Jh.), mhd. hiulen, (md.) hūlen. Das Verb ist entweder im Sinne von ‘schreien wie eine Eule’ von ahd. hūwila, spätmhd. hiuwel, hūwel ‘Eule’, ahd. hūwo, mhd. hūwe ‘Uhu’ (s. Eule) abgeleitet oder aber als selbständige lautmalende Bildung ‘den Klagelaut hū bzw. hiu ertönen lassen’ anzusehen. Vgl. Das Verb ist Bestandteil mehrerer Wendungen, vgl. in: PBB (H) Sonderbd. (1957) 88 ff. es ist zum Heulen ‘ist mißlich, beklagenswert’, heulen wie ein Schloßhund ‘herzzerreißend weinen’, das heulende Elend haben ‘tief bekümmert, deprimiert sein’, mit den Wölfen heulen ‘sich bedingungslos anpassen’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
Assoziationen |
|
(es) fließen Tränen ·
Tränen vergießen ·
jammern ·
schluchzen ·
schreien (Baby) ·
weinen (vor) ·
weinen (über) ·
wimmern ●
(jemandem) laufen die Tränen (über das Gesicht) variabel ·
(jemandem) kullern die Tränen (über das Gesicht) ugs., fig., variabel ·
(sich) ein Tränchen verdrücken ugs. ·
barmen geh., poetisch ·
bläken ugs., abwertend, regional ·
das heulende Elend haben ugs. ·
flennen ugs., regional ·
greinen ugs. ·
heulen ugs. ·
leise weinend (in der Ecke) ugs., floskelhaft ·
plieren ugs. ·
plinsen ugs., norddeutsch ·
plärren ugs., abwertend, regional
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›heulen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›heulen‹.
Alarmanlage
Alarmsirene
draußen
Feuerwehrsirene
heulen
Hyäne
jammern
jaulen
Kettensäge
Kojote
kotzen
Kreissäge
Luftalarmsirene
Luftschutzsirene
Martinshorn
Motor
Motorsäge
Polizeisirene
Rotz
Schakal
Schiffssirene
Schloßhund
schluchzen
Schneesturm
schreien
Sirene
Warnsirene
Wind
Wolf
Verwendungsbeispiele für ›heulen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Schließlich habe ich vor Wut geheult, aber ich konnte nicht mehr anders.
[Brussig, Thomas: Wasserfarben, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1991], S. 58]
Die Geschichte des Alten war zum Heulen, aber Reporter heulen nicht.
[Kant, Hermann: Die Aula, Berlin: Rütten & Loening 1965, S. 112]
Tagelang heulte meine Mutter, und sein Vater drohte ihm, ihn zu enterben.
[Der Spiegel, 16.02.1987]
Ich heulte wie ein Kind, das seine Milch nicht bekommen hat, die ganze Nacht.
[Tucholsky, Kurt: Die beiden Höflichs. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1914]]
Sie heulten zu einer ungewöhnlichen Stunde, kurz nach dem Mittag schon.
[Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 7]
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