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stöhnen

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GrammatikVerb · stöhnt, stöhnte, hat gestöhnt
Aussprache 
Worttrennung stöh-nen
Wortbildung  mit ›stöhnen‹ als Erstglied: Stöhner  ·  mit ›stöhnen‹ als Letztglied: aufstöhnen · Gestöhn / Gestöhne · vorstöhnen
eWDG

Bedeutung

vor Schmerz, Anstrengung, Erregung die Luft rasch und mit einem verhaltenen, unartikulierten Laut ausstoßen
Beispiele:
er stöhnte vor Schmerz, Anstrengung, Wut
der Kranke wälzte sich stöhnend in seinem Bett
aus der Kammer drang ein schweres, wimmerndes Stöhnen
»Mein lieber Mann«, stöhnte er (= »Mein lieber Mann«, sprach er unter Stöhnen)
bildlich
Beispiel:
die alte Tür stöhnte (= knarrte) in den Angeln
übertragen
Beispiele:
wir stöhnten (= litten sehr) unter der großen Hitze
Viele Völker, die jahrzehntelang unter dem Kolonialjoch gestöhnt hatten [ Gesch. d. dt. Arbeiterbewegung12,11]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stöhnen Vb. ‘laut seufzen, klagen’. Die schwach flektierenden Formen mhd. (md.) stenen (14. Jh.), frühnhd. (mit gerundetem Vokal) stönen (16. Jh.), mnd. stēnen haben neben sich mnl. (stark und schwach flektierend) stēnen, nl. stenen und stark flektierendes aengl. stenan sowie die ablautenden Formen mnd. stȫnen, aengl. stunian, anord. stynja, schwed. stöna. Sie sind verwandt mit griech. sténein (στένειν) ‘stöhnen, seufzen, jammern’, lit. stenė́ti ‘stöhnen’, aslaw. stenati, russ. stenát’ (стенать) ‘stöhnen’ und gehören mit den unter Donner (s. d.) angeführten Wortformen zur Wurzel ie. *(s)ten(ə)- ‘donnern, rauschen, dröhnen, stöhnen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

seufzen · stöhnen · ächzen
Assoziationen

jammern · sich beklagen · stöhnen
Assoziationen
  • herumjammern · herumjanken · jammern (über)  ●  (beredt) klagen (über) geh. · (ein) Klagelied anstimmen (über) geh. · herumnörgeln (an) ugs. · rumjammern ugs.

Typische Verbindungen zu ›stöhnen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stöhnen‹.

Verwendungsbeispiele für ›stöhnen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er stöhnt, sein Kopf hebt sich, er sieht das Mädchen, ihr Kinn, ihren Hals. [Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 28]
Jemand stöhnte, und ich zwang mich, die Augen zu öffnen. [Die Zeit, 20.05.1999, Nr. 21]
Er beginnt zu stöhnen, redet halblaut vor sich hin, stöhnt wieder. [Die Zeit, 31.05.1996, Nr. 23]
Er beginnt zu stöhnen, redet halblaut vor sich hin, stöhnt wieder. [Die Zeit, 31.05.1996, Nr. 23]
Als die Szene sich später wiederholt, beginnt auch sie zu stöhnen. [Die Zeit, 31.12.2012 (online)]
Zitationshilfe
„stöhnen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/st%C3%B6hnen>.

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