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schikanieren

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GrammatikVerb · schikaniert, schikanierte, hat schikaniert
Aussprache 
Worttrennung schi-ka-nie-ren
Wortzerlegung Schikane -ieren
Wortbildung  mit ›schikanieren‹ als Erstglied: Schikanierer
Herkunft aus chicanermfrz frz jmdn. mit aufgebauschten Kleinigkeiten plagen, gerichtlich belangen, grundlos streiten, ärgern’
eWDG

Bedeutung

jmdn. durch Schikanen ärgern, peinigen
Beispiele:
sie schikanierten uns, wo sie nur konnten
[der Mann] der die Wehrlosen jahrelang bis aufs Blut schikaniert und geprügelt hatte [ WeisenbornMemorial202]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schikanieren · Schikane · schikanös
schikanieren Vb. ‘willkürlich, mutwillig boshaft behandeln, ärgern’, anfangs ‘(einen Sachverhalt) verdrehen, verfälschen’, Entlehnung (16. Jh.) aus mfrz. frz. chicaner ‘jmdn. mit aufgebauschten Kleinigkeiten plagen, gerichtlich belangen, grundlos streiten, ärgern’, das zu einem Expressivstamm *tšik- ‘klein, Kleinigkeit’ gebildet und dessen Wortendung -aner wahrscheinlich von dem bedeutungsähnlichen Verb mfrz. frz. ricaner ‘grinsen, höhnen’ übernommen ist (FEW 13, 2, 369). – Schikane f. ‘absichtlich niederträchtige Behandlung, Bosheit’ (um jmdn. zu demütigen und zu reizen), juristisch ‘Rechtsverdrehung’ (17. Jh.), aus gleichbed. frz. chicane f., auch ‘Spitzfindigkeit, Kniff’, wonach im Dt. mit allen Schikanen ‘mit allen Raffinessen, mit allem Zubehör’ (19. Jh.). schikanös Adj. ‘ränkesüchtig, bösartig’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

drangsalieren · mobben · piesacken · schikanieren · triezen  ●  aufs Korn nehmen ugs. · fertigmachen ugs. · kujonieren geh. · schurigeln ugs. · zur Sau machen derb, fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schikanieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schikanieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›schikanieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie hatte sich im Hotel damit beschäftigt, das schwarze Personal zu schikanieren. [konkret, 1995]
Die Schweizer, die den Deutschen traditionell mit Zurückhaltung begegnen, fühlen sich vom großen Nachbarn seit einiger Zeit besonders schikaniert. [Süddeutsche Zeitung, 25.03.2004]
Wie muß es in diesen Frauen innen aussehen, wenn sie es nötig haben, ihre Männer in der Öffentlichkeit anhaltend zu schikanieren? [Süddeutsche Zeitung, 13.03.1999]
Sie fühlen sich durch die ihnen abverlangte eidesstattliche Versicherung diskriminiert und schikaniert, und damit stehen sie nicht allein. [Süddeutsche Zeitung, 23.01.1996]
Wir mußten stundenlang antreten, abzählen, stramm stehen und wurden auf diese Weise »schikaniert«. [Langhoff, Wolfgang: Die Moorsoldaten, Stuttgart: Verl. Neuer Weg 1978 [1935], S. 248]
Zitationshilfe
„schikanieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schikanieren>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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