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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

trendeln, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trendel f. m. ‘Rundung, Kreisel’, mhd. trendel ‘Kugel, Kreisel’, mnd. trendel ‘Scheibe, Pfannkuchen’, aengl. trendel ‘Kugel, Kreis, Ring’ gehören mit mnd. trent, trint, trunt ‘rund’, trenden ‘drehen, wälzen’, aengl. trinda ‘runder Klumpen, Ball’, trendan ‘(sich) drehen, wenden’, engl. to trend ‘sich neigen, richten, erstrecken, eine bestimmte Richtung haben oder nehmen’ zu einem Wortstamm germ. *trend- (ablautend *trand-, *trund-). Außergerm. Verwandte sind nicht erkennbar. Unsicher ist daher ein Anschluß von nasaliertem *trend- an die unter zehren, zerren, Zorn (s. d.) dargestellte Wurzel ie. *der(ə)-, *drē- ‘schinden, (ab)spalten’, ausgehend von einer Bedeutung (nominal) ‘abgespaltenes Stammstück als Scheibe, Rad’, (verbal) ‘rollen, sich rollend, drehend bewegen’. Als verbale l-Ableitung trendeln Vb. ‘rollen, wälzen, wirbeln’ (15. Jh.), mnd. trendelen ‘rollen, würfeln’. Trend m. ‘(Grund)richtung einer (sich anbahnenden) Entwicklung, Entwicklungstendenz’ (besonders im wirtschaftlichen und politischen Bereich), allgemein ‘charakteristischer Zug, Neigung, öffentliche Stimmung, Mode(erscheinung)’, übernommen (20er Jahre 20. Jh.) von gleichbed. engl. trend (in dieser Bedeutung seit 18. Jh.), zum Verb engl. to trend (s. oben).
Zitationshilfe
„trendeln“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/trendeln>.

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