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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Niß, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Nisse f. (Plur. Nissen) Niß f. (Plur. Nisse) ‘Ei der Laus’, ahd. (h)niʒ (9. Jh.), mhd. niʒ, niʒʒe, mnd. nēt, nit, nete, mnl. nete, nl. neet, aengl. hnitu, engl. nit (germ. *hnitō f.) sind vergleichbar mit griech. konís (κονίς), mir. sned, kymr. nedd (Plur.) und führen auf ie. *k̑nid-, *knid-, *sknid-, das der Wurzel ie. *(s)ken- ‘kratzen’ zugeordnet werden kann. Dagegen verbinden sich aschwed. gnether (Plur.), schwed. gnet, dän. gnid (germ. *gnitō) mit lett. gnīda, lit. glìnda, russ. gnída (гнида), poln. gnida, tschech. hnida und setzen ie. *ghneid(h)- voraus, eine Erweiterung der Wurzel ie. *ghen- ‘zernagen, zerreiben, kratzen’ (s. nagen). Keinen sicheren Ansatz erlauben lat. lēns ‘Nisse’ und die darauf beruhenden roman. Formen frz. lente, ital. lendine, span. liendre. Da eine gemeinsame ie. Grundform nicht erschließbar ist, muß ähnlich wie bei Floh, Laus (s. d.) auch hier mit Entstellungen und Umbildungen gerechnet werden, die entweder als abwehrender Sprachzauber oder als sprachlicher Spieltrieb zu erklären sind. Kleinheit und massenweises Auftreten lassen die Pluralformen im Sprachgebrauch überwiegen. Vgl. Pfeifer Tiernamen 27.
Zitationshilfe
„Niß“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Ni%C3%9F>.

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