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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Admiral

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Admiral m. ‘Offizier der Seestreitkräfte im Generalsrang’ geht auf arab. amīr ‘Befehlshaber, Fürst’ zurück (s. Emir). Der arabische Titel erscheint zunächst in latinisierter Form (admiratus, ammiratus) in einer mlat. Quelle (um 800); über afrz. amirail, amiral, amirault, das möglicherweise auf arab. amīr al-’ālī ‘hoher Führer’ beruht (falls -ail, -al nicht nur eine von zahlreichen im Frz. und in den anderen roman. Sprachen sowie im Mlat. belegten Suffixvarianten ist), wird er als amiral, emeral, amiralt, amiralde ‘Kalif, Fürst’ ins Mhd. entlehnt. In der Bedeutungsverengung ‘Kommandant der Flotte’ erfolgt die Aufnahme des arab. Wortes zuerst am normannischen Hof in Sizilien im 12. Jh. (mlat. admiratus, ammiratus). Der Titel gelangt in latinisierter und in romanisierter Form über Genua um 1300 nach Frankreich. Im 16./17. Jh. wird die damals im Frz. übliche Form admiral (heute amiral) ins Dt. übernommen. Zuvor und daneben (Ende 14. Jh. bis Anfang 18. Jh.) erscheinen in dt. Texten viele Varianten roman. Herkunft wie Am(m)iral, Admirallo, Admiralle, Admiralde, Almirant(e) (vgl. span. port. almirante), Admirant(e) u. a. Die Form Admiral setzt sich im 18. Jh. endgültig durch. Das schon früh in den latinisierten Formen (s. oben) auftretende d ist auf das Verb lat. admīrārī ‘bewundern’ zurückzuführen, an das das Substantiv wegen der hohen Stellung des Titelinhabers angeschlossen wird. Vgl. FEW 19, 4 ff.
Zitationshilfe
„Admiral“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Admiral>.

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