bemerken
GrammatikVerb · bemerkt, bemerkte, hat bemerkt
Aussprache
Worttrennung be-mer-ken
Wortbildung
mit ›bemerken‹ als Erstglied:
bemerkbar
· bemerklich · Bemerkung
Bedeutungsübersicht
- 1. etw., jmdn. wahrnehmen
- 2. etw. äußern, sagen
- [papierdeutsch] ⟨mit dem Bemerken⟩
- [veraltet] etw. schriftlich vermerken
eWDG
Bedeutungen
1.
etw., jmdn. wahrnehmen
Beispiele:
etw., jmdn. zufällig im Theater bemerken
jmds. Absicht, Überraschung, Erschrecken bemerken
sie schien seinen Blick, seine Abwesenheit nicht zu bemerken
ich bemerkte sofort, dass sich etwas verändert hatte
sie konnte alles sehen, ohne dass sie bemerkt wurde
sie hatte einen ängstlichen Ton in seiner Stimme bemerkt
2.
etw. äußern, sagen
Beispiele:
etw. beiläufig, ausdrücklich bemerken
im übrigen, bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dass …
nebenbei, am Rande bemerkt
hierzu, über ihr Benehmen ist nichts Nachteiliges zu bemerken
papierdeutsch ⟨mit dem Bemerken (= mit der Bemerkung)⟩
Beispiel:
er kehrte zurück mit dem Bemerken, dass alles in Ordnung sei
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
merken · merklich · merkwürdig · Merkwürdigkeit · anmerken · Anmerkung · aufmerken · aufmerksam · Aufmerksamkeit · bemerken · Bemerkung · vermerken · Vermerk
merken Vb. ‘wahrnehmen, entdecken, spüren, mit dem Verstand auffassen und im Gedächtnis festhalten’, ahd. merken ‘bezeichnen, angeben, abgrenzen’ (11. Jh.), mhd. merken ‘beachten, beobachten, wahrnehmen, sich einprägen, mit einem Zeichen versehen’, asächs. merkian, mnd. mnl. nl. merken ‘markieren, bezeichnen, spüren’, anord. merkja ‘kenntlich machen, bezeichnen’, schwed. märka (germ. *markjan) sind abgeleitet von den unter Marke f. (s. d.) angeführten neutralen Substantiven. Ebenfalls dazu sind gebildet ahd. markōn ‘begrenzen, kennzeichnen’ (um 800), asächs. markon ‘bestimmen, bemerken’, aengl. mearcian ‘bezeichnen’, engl. to mark, anord. marka ‘kennzeichnen, bekanntmachen, verstehen’. Als Ausgangsbedeutung ist anzusetzen ‘mit einem Zeichen versehen’, woraus ‘das Gekennzeichnete wahrnehmen und beachten’. – merklich Adj. ‘deutlich, wahrnehmbar’, mhd. merklich ‘wohl zu beachten, bemerkbar, deutlich, bedeutend, wichtig’. merkwürdig Adj. ‘seltsam, verwunderlich’ (19. Jh.), ‘bemerkenswert, bedeutsam’ (17. Jh.); Merkwürdigkeit f. (18. Jh.). anmerken Vb. ‘eine (ergänzende) Bemerkung machen, anzeichnen, be-, vermerken’ (16. Jh.); vgl. ahd. anamerken (9./10. Jh.), mhd. anemerken ‘angrenzen’; Anmerkung f. ‘Vermerk, (kurze) Erläuterung’ (15. Jh.), auch ‘Fußnote’ (17. Jh.), nach lat. observātio ‘Wahrnehmung, Beobachtung’. aufmerken Vb. ‘seine Gedanken konzentriert auf etw. richten, aufpassen’ (15. Jh.); aufmerksam Adj. ‘gut aufpassend, konzentriert folgend, höflich’ (17. Jh.); Aufmerksamkeit f. (17. Jh.). bemerken Vb. ‘wahrnehmen, ergänzen, seine Meinung zu etw. äußern’, ahd. bimerken ‘aufzeichnen, kennzeichnen’ (11. Jh.), mhd. bemerken ‘beobachten, prüfen’; Bemerkung f. ‘kurze Meinungsäußerung zu etw., Wahrnehmung, Beobachtung’ (17. Jh.). vermerken Vb. ‘notieren, merken’, spätmhd. vermerken ‘(be)merken, gewahr werden’; Vermerk m. ‘Notiz, Eintragung’, älter ‘Bemerkung’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
bemerken ·
feststellen ·
konstatieren
Assoziationen |
|
Psychologie
bemerken ·
erkennen ·
merken ·
realisieren ·
registrieren ·
wahrnehmen ·
zur Kenntnis nehmen ●
ankommen (bei) ugs., fig. ·
gewahr werden geh. ·
mitbekommen ugs. ·
perzipieren geh., lat.
Oberbegriffe |
|
Unterbegriffe |
Assoziationen |
|
(die) Diskussion bereichern (um den Aspekt o.ä.) ·
(sich) die Bemerkung erlauben (dass) ·
anfügen ·
anmerken ·
bemerken ·
einfließen lassen ·
hinzufügen ·
hinzusetzen ·
nicht unerwähnt lassen (wollen) ●
(seine) Rede würzen (mit) geh., fig. ·
einflechten (Bemerkung) geh., fig.
(etwas) bemerken ·
(jemandem) auffallen ·
(jemanden) aufhorchen lassen ·
(jemanden) stutzen lassen ·
aufmerksam werden (auf) ·
hellhörig werden ·
stutzen ·
stutzig werden
Assoziationen |
|
(eine) Anmerkung machen ·
Stellung nehmen (zu) ·
anmerken ·
bemerken ·
einen Kommentar abgeben ·
kommentieren ●
(seinen) Senf dazugeben ugs., fig. ·
orchestrieren geh., fig.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›bemerken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bemerken‹.
alarmieren
alarmiert
Anwohner
Anwohnerin
Auffällig
Brand
Brandgeruch
Diebstahl
Fahrer
Fehl
Feuer
Flamme
Gasgeruch
hierzu
Irrtum
Lauscher
Lokführer
nebenbei
Passant
Qualm
Rauch
Rauchentwicklung
Schwangerschaft
Schwindel
Tageszeitung
Verdächtig
Verschwinden
Verwendungsbeispiele für ›bemerken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wie rechts wir waren, hatten sie vielleicht gar nicht bemerkt.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 97]
Ich bemerke das, weil es mir unmöglich ist, eigens zu antworten.
[Reile, Bonifaz (Hg.), Kneipp, Sebastian. Das große Kneippbuch, München: Beckstein 1939 [1903], S. 30]
Man hat immer wieder bemerkt, daß totalitäre Bewegungen sich der demokratischen Freiheiten bedienen, um dieselben abzuschaffen.
[Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M.: Europäische Verl.-Anst. 1957 [1955], S. 466]
Gerade soviel zu verstehen geben, daß »sie« es empfindet, andere aber nichts bemerken.
[Rafaeli, Max u. Le Mang, Erwin: Ueber die Liebe. In: Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute, Dresden: Buchversand Gutenberg o.J. 1933 [1927], S. 104]
Die erhellenden Veränderungen bemerkte dann offenbar nicht einmal der Regisseur selbst.
[Die Zeit, 02.09.1999, Nr. 36]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Bemehlung bemeiern bemeistern Bemeisterung bemerkbar |
bemerkenswert bemerkenswerterweise bemerklich Bemerkung bemessen |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~72982)
- Historische Korpora (~194923)
- DTA-Kern+Erweiterungen (34899)
Referenzkorpora
- DWDS-Kernkorpus (1900–1999) (11084)
- DWDS-Kernkorpus 21 (2000–2010) (1022)
- DTA-Kernkorpus (1598–1913) (22507)
Zeitungskorpora
Webkorpora
- Blogs (4698)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (12392)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (3426)
- Polytechnisches Journal (22908)
- Filmuntertitel (3372)
- Gesprochene Sprache (86)
- DDR (679)
- Politische Reden (1982–2020) (381)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (14341)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (9)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (255)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (729)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (2230)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (2411)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (48)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (367)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (351)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (114)
- Wikibooks-Korpus (557)
- Wikipedia-Korpus (22735)
- Wikivoyage-Korpus (80)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (18)