umgangssprachlich, häufig Sport ⟨jmd. riecht Lunte⟩eine günstige Gelegenheit (zum Handeln) wittern; eine besondere Begeisterung für eine neue Aufgabe, ein fremdes Fachgebiet entwickeln bzw. bei sich entdecken
Beispiele:
Bereut hat sie ihren Mut nicht, auch wenn er mit Stress und nächtelangen Sitzungen in der Uni‑Bibliothek und im Computer‑Labor der Hochschule einherging. »Ich habe mir ein paar Freunde gesucht und das mit denen zusammen durchgezogen«, so Kathleen. Nach dem ersten Semester hatte sie Lunte gerochen: »Ich wollte richtig programmieren können.« [Hamburger Abendblatt, 23.09.2023]
»Wir sind dran und haben Lunte gerochen«, sagte [Bundestrainer der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft] Horngacher nach dem packenden Auftakt vor 25000 Zuschauern […] mit tiefer Genugtuung: »So habe ich mir das vorgestellt – voll dabei sein und dann während der Tournee steigern.« [Landshuter Zeitung, 31.12.2022]
[…] es zeigt sich immer wieder, dass Menschen, wenn sie mal »Lunte gerochen haben«, […] dass sie dann höchst »intrinsisch motiviert« sind und deshalb eher dranbleiben, wie es in der Psychologie heißt. [Wege zur Berufung, 03.11.2021, aufgerufen am 30.08.2023]
Mit dem Theaterspielen ist das wie mit einer Sucht. Hast du einmal Lunte gerochen, kannst du nicht mehr aufhören. [Münchner Merkur, 02.11.2018]
Aufgrund seiner starken Leistungen in der Hinrunde hofft Kapitän Aytac Sulu vom Fußball‑Bundesligisten Darmstadt 98 noch auf eine EM‑Teilnahme mit der türkischen Nationalmannschaft. »Es ist klar, dass wenn man einmal Lunte gerochen hat, Woche für Woche Gas gibt, damit es vielleicht doch Wirklichkeit wird«, sagte der […] Innenverteidiger […]. [Die Zeit, 25.01.2016 (online)]
Die Spieler aus der Hauptstadt hatten […] die Lunte gerochen und legten im Schlussdrittel [der Wasserball-Partie] los wie die Feuerwehr. Bis zur 50. Minute wendeten sie das Spiel komplett und lagen […] mit 9:7 vorne. [Luzerner Zeitung, 28.03.2006]