Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Krach, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Krach(e)s · Nominativ Plural: Krache/Krachs
Nebenform salopp Krach · Substantiv · Nominativ Plural: Kräche
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Krach‹ als Erstglied: Krachmacher  ·  mit ›Krach‹ als Letztglied: Bankenkrach / Bankkrach · Börsenkrach · Ehekrach · Familienkrach · Heidenkrach · Koalitionskrach · Mordskrach · Riesenkrach
Mehrwortausdrücke  mit Ach und Krach

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Lärm
  2. 2. [umgangssprachlich, übertragen] Zerwürfnis, Streit, (geräuschvolle) Auseinandersetzung
    1. ⟨Krach schlagen, machen⟩
  3. 3. [umgangssprachlich] Wirtschaftskrise
    1. Bankrott
  4. 4. [umgangssprachlich] ⟨mit Ach und Krach⟩
eWDG

Bedeutungen

1.
Lärm
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
die Kinder machen entsetzlichen Krach auf dem Hof
was ist das für ein Krach hier?
ich kann diesen Krach nicht mehr aushalten
der Blumentopf schlug mit lautem Krach zu Boden
die Tür fiel mit einem Krach ins Schloss
der Krach (= das Gepolter) des einstürzenden Gerüsts
2.
umgangssprachlich, übertragen Zerwürfnis, Streit, (geräuschvolle) Auseinandersetzung
Beispiele:
mit jmdm. Krach haben, bekommen, anfangen
hast du Krach mit deiner Freundin?
mit ihm bekommt man leicht Krach
willst du Krach mit deiner Schwester anfangen?
bei den Nachbarsleuten gab es einen furchtbaren Krach wegen der Kinder
zwischen den beiden, zwischen mir und ihm kommt es häufig zu einem, zum Krach
die wiederholten Krache, Krachs wurden mir lästig
als er ein drittes Mal das Geld verloren hatte, war der Krach da, war der Krach fertig
Krach schlagen, machen (= (laut) seinen Unwillen äußern, schimpfen)
Beispiel:
wenn das noch einmal vorkommt, werde ich Krach schlagen, machen
3.
umgangssprachlich Wirtschaftskrise
Beispiele:
der große Krach der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts
Die ersten Schatten des großen industriellen Krachs kamen drohend herangezogen [ KretzerTimpe192]
Bankrott
Beispiel:
die Börse, Bank stand vor einem Krach
4.
umgangssprachlich mit Ach und Krach (= mit knapper Not, mit Mühe, gerade noch)
Beispiel:
mit Ach und Krach konnte der Fahrer einen Zusammenprall vermeiden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
krachen · Krach · Kracher · Kracke
krachen Vb. ‘laut und polternd schallen, tönen, lärmen’, ahd. krahhen (um 800), krahhōn (10. Jh.), mhd. krachen, mnd. krāken, kracken, krachen, mnl. crāken, nl. kraken, aengl. cracian, engl. to crack. Vergleichbar sind aind. gárjati ‘brüllt, brummt, tobt, tost’, aruss. grochotati ‘laut lachen’, russ. grochotát’ (грохотать) ‘lärmen’, ferner krächzen, krähen, Kranich (s. d.), die unterschiedlichen Erweiterungen der Schallwurzel ie. *ger- bzw. *grā- ‘heiser schreien’ folgen. – Krach m. ‘Lärm, Getöse, polternder Schlag’, ahd. krah, krac (10. Jh.), mhd. krach, Rückbildung aus dem Verb. Auch ‘Zusammenbruch eines Unternehmens, Bankrott’ (Mitte 19. Jh.), als Wiedergabe von engl. crash. Kracher m. ‘alter, gebrechlicher Mann’ bei dem man die Knochen krachen hört (17. Jh.; s. auch Knacker), ‘Knall’ (19. Jh.), ‘Feuerwerkskörper’ (20. Jh.). Entsprechend nd. md. Kracke f. ‘altes, elendes Pferd’ (17. Jh.), zu mnd. krāken, nd. kraken (s. oben). Verallgemeinert als Schimpfwort ‘ungezogenes Kind’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gedröhn · Gedröhne · Getöse · Krach · Lärm  ●  Bahö ugs., österr. · Gerumse ugs. · Rabatz ugs. · Radau ugs. · Trara ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Auseinandersetzung(en) · Clinch · Geplänkel · Gerangel · Hakelei · Rangelei · Reibungen · Scharmützel · Streit · Streiterei · Streitigkeit · Unfrieden · Zank · Zwist · Zwistigkeit  ●  Differenzen geh. · Friktion geh., bildungssprachlich · Hader geh. · Hickhack ugs. · Hin und Her ugs., fig. · Klinsch ugs., regional · Knatsch ugs. · Krach ugs. · Querelen geh. · Stunk ugs. · Wickel ugs., österr. · Zankerei ugs. · Zoff ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Krach‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Krach‹.

Verwendungsbeispiele für ›Krach‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Seit dem großen Krach schien sie anders geworden zu sein, nicht mehr so gereizt, fast verdächtig kuschelig. [Delius, Friedrich Christian: Ein Held der inneren Sicherheit, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1981, S. 201]
Als sie aber den Turm verließen, geschah ein ungeheurer Krach. [Gütersloh, Albert Paris: Sonne und Mond, München: Piper 1984 [1962], S. 619]
Außerdem machte er nur noch halb so viel Krach wie herkömmliche Reifen. [Die Zeit, 08.07.1999, Nr. 28]
Doch nach dem Krach mit seiner Bank brauchte er bei anderen Banken gar nicht mehr anzuklopfen – er bekam nicht einmal mehr einen privaten Überziehungskredit. [Die Zeit, 04.06.1998, Nr. 24]
Wenn du ihr kein altbackenes Brot zeigen kannst, gibt es Krach. [Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 324]
Zitationshilfe
„Krach“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Krach>.

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