anbahnen
eWDG
Bedeutung
etw. in die Wege leiten
Beispiel:
neue Geschäftsverbindungen, Verhandlungen (mit jmdm.) anbahnen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bahn · Bahnhof · Bahnsteig · bahnen · anbahnen · Bahnbrecher · bahnbrechend
Bahn f. ‘Weg, Pfad durch unwegsames Gelände, fest angelegter Weg, Fahrbahn’. Für mhd. ban(e) ‘Weg, Bahn’, mnd. bāne, mnl. bane (dän. bane, schwed. bana und ban ‘Bahn’ beruhen auf Entlehnung aus dem Mnd.) darf vermutlich als Grundbedeutung ‘Durchhau durch einen Wald’ oder ‘festgeschlagener Weg’ angesetzt werden, wodurch sich eine Beziehung zu got. banja ‘(tödlicher) Schlag, Wunde, Geschwür’, anord. ben, aengl. benn ‘Wunde’, ahd. asächs. bano ‘Totschläger, Mörder’, ahd. bana, mhd. ban(e) ‘Tod, Verderben’ und damit zur Wurzel ie. *bhen- ‘schlagen, verwunden’ ergibt; vgl. awest. banta- ‘erkrankt, siech’. Das Wort hat in verschiedenen Bereichen Anwendung gefunden. Im Sport bezeichnet es die ‘Strecke, auf der Wettkämpfe ausgetragen werden’, die genauere Benennung gibt das Bestimmungswort (Bob-, Eis-, Kampf-, Rennbahn); gebräuchlich ist der Ruf Bahn frei! Ferner bezeichnet es die ‘Linie, Strecke, die ein Körper im Raum zurücklegt’ (Ellipsen-, Erd-, Flug-, Kreis-, Satelliten-, Sonnenbahn). Die Bedeutung ‘bestimmte Breite und Länge eines Stoffes, einer Tapete’ (Stoff-, Tuch-, Zeltbahn) beruht auf Entlehnung aus dem Nl. Am häufigsten wird heute Bahn für ‘das auf Schienen laufende Verkehrsmittel’ (Eisen-, Straßenbahn) gebraucht. Dazu die Zusammensetzungen Bahnhof m. (um 1840), das älteres Eisenbahnhof allmählich verdrängt, und Bahnsteig m. (1886), das sich gegenüber älterem Perron durchsetzt. – bahnen Vb. besonders einen Weg bahnen ‘einen Weg frei machen, schaffen, bereiten’, mhd. banen, im 17./18. Jh. auch bähnen. anbahnen Vb. ‘in die Wege leiten’ (Mitte 18. Jh.). Bahnbrecher m. ‘Wegbereiter, Vorkämpfer’ (18. Jh.), aus dem verbalen Ausdruck Bahn brechen ‘einen Weg bereiten’ (1. Hälfte 17. Jh.) gebildet; entsprechend bahnbrechend Part.adj. ‘umwälzend, epochemachend’ (Mitte 19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anbahnen ·
einführen
anbahnen ·
arrangieren ·
einfädeln ·
in die Wege leiten ·
organisieren ·
vorbereiten ●
(die) Weichen stellen (für) fig. ·
(einer Sache) den Weg bereiten geh. ·
auf den Weg bringen geh. ·
einstielen ugs.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›anbahnen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anbahnen‹.
abwickeln
Annäherung
Beschäftigungsverhältnis
Deal
Debakel
Entspannung
Generationenwechsel
Geschäft
Geschäftsbeziehung
Geschäftskontakt
Groß
Katastrophe
Kompromiß
Konflikt
Kontakt
Kooperation
Liebesbeziehung
Liebesgeschichte
Sensation
Tragödie
Trendwende
Unheil
Verständigung
Versöhnung
Wandel
Wandlung
Wende
Verwendungsbeispiele für ›anbahnen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nun aber bahnt sich in der allerneuesten Zeit wieder eine Lösung dieser Verbindung an.
[Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1900], S. 15071]
Andererseits bahnt sich monumentale Größe an, die freilich noch nicht bewältigt wird.
[o. A.: Lexikon der Kunst – O. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1993], S. 13917]
Aber es gilt, eine reale Bewegung in dieser Richtung anzubahnen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1976]]
Erst in jüngster Zeit hat sich auch hier wieder ein internationaler Austausch angebahnt.
[Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 12.03.1924]
Dennoch bahnen sich Veränderungen an, sollte der Iran im nächsten Jahr seine Produktion tatsächlich deutlich hochfahren.
[Die Zeit, 04.12.2013 (online)]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
anaxial anazyklisch anbacken anbaden anbaggern |
Anbahner Anbahnung anbalzen anbandeln anbändeln |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~2912)
- Historische Korpora (~5231)
- DTA-Kern+Erweiterungen (460)
Referenzkorpora
- DWDS-Kernkorpus (1900–1999) (418)
- DWDS-Kernkorpus 21 (2000–2010) (16)
- DTA-Kernkorpus (1598–1913) (194)
Zeitungskorpora
Webkorpora
- Blogs (84)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (266)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (197)
- Polytechnisches Journal (139)
- Filmuntertitel (13)
- Gesprochene Sprache (4)
- DDR (15)
- Politische Reden (1982–2020) (36)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (939)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (0)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (0)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (1)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (47)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (13)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (0)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (42)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (2)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (1)
- Wikibooks-Korpus (6)
- Wikipedia-Korpus (616)
- Wikivoyage-Korpus (3)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (9)