DE657411C - Fernmeldeabzweigkabel, das sowohl die Hin- als auch die Rueckleitungen fuer den Anschluss eines Nebenamtes an einen Teil der Leitungen des Hauptkabels einer Fernmeldeanlage enthaelt - Google Patents

Description

Die Erfindung beseitigt einen bisher nicht beachteten Mangel, 'der beim Anschluß eines Nebenamtes an das Hauptkabel einer Fernmeldeanlage mittels eines Abzweigkabels, das sowohl die Hin- als auch die Rückleitung enthält, festgestellt worden ist. Dieser Mangel besteht darin, daß, trotzdem die Fernmeldeanlagen durch die bekannten Ausgleichsverfahren, wie z. B. Kondensato-rausgleich, ausreichend nehensprechfrei gemacht worden sind, häufig dennoch Nebensprechkopplungen auftreten, wenn in einem abseits vom Hauptkabel gelegenen Nebenamt Durchsehaltungen vorgenommen werden.

Die Erfindung beseitigt diesen Mangel dadurch, daß in dem FernmeideabzweigkabeL ■das die Hin- und die Rückleitungen für den Anschluß eines Nebenamtes an das Hauptkabel einer Fernmeldeanlage enthält, die in das Nebenamt hineinführenden Leitungen und die aus ihm zum Hauptkabel zurückführenden Leitungen, welche auch für einfache Durchschaltungen des Hatiptkabels dienen sollen, gegeneinander mit bekannten Mitteln elektrostatisch abgeschirmt sind. Unter einer einfachen Durchschaltung ist eine solche ohne Benutzung von Übertragern, Verstärkern oder anderen Apparaten zu verstehen.

Diese erfindungsgemäße Abschirmung hat mit etwa bereits im Hauptkabel vorhandenen Abschirmungen nichts zu tun, sie wäre in diesen Fällen vielmehr eine zusätzliche weitere Abschirmung.

Die Erfindung und der durch sie behobene Mangel soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. In Fig. 1 sind von einem Hauptkabel 1 der vereinfachten Darstellung wegen zwei Vierer gezeichnet, von denen ein Vierer an das in einiger Entfernung vom Hauptkabel liegende Nebenamt 2 mittels, des als Hinleitung dienenden Vierers 3 und des als Rückleitung dienenden Vierers 4 angeschlossen ist. Die Kapazitätsunsymmetrien der vom Hauptkabel abgehenden Viereradern 3 werden zusammen mit den zugehörigen Adern des Hauptkabels über die ganze Länge des bis zu dem Spulenkasten S reichenden Spulenabschnittes ausgeglichen. In der gleichen Weise werden die Viereradern 4 und die zugehörigen Hauptkabeladern bis zum Spulenpunkt 6 ausgeglichen. Solange an das Ende der Adern 3 und 4 des Abzweigkabels voneinander getrennte Apparate angeschlossen sind, ändert sich an dem Kapazitätsausgleich in dem Spulenfeld zwischen den Spulenkästen 5 und 6 nichts. Sobald jedoch einzelne oder alle Adern im Nebenamt 2 durchgeschaltet werden, beispielsweise durch die Verbindungen 7 und 8, tritt eine wesentliche Änderung der Betriebskapazität dieser Adern ein. Durch die Durch-

*) Von dem Patent sucher sind als die Erfinder angegeben worden: Dr. Heins Weinnoldt und Willi Pirsing in Berlin-Siemensstadt.

schaltungen J und 8 werden nämlich die zwischen den zugehörigen Adern der Vierer 3 und 4 liegenden Kapazitäten 10 und 9 kurzgeschlossen.

Die dadurch, hervorgerufenen Änderungen der Betriebskapazitäten geben alsdann, insbesondere wenn das Amt in einem größeren Abstände vom Hauptkabel entfernt liegt, zu größeren Nebensprechstörungien Anlaß. Diese Störungen sind natürlich besonders ausgeprägt, wenn man beispielsweise bei einem Kabel gemäß Fig. 2 Adern des Vierers 20 bei der im Amt vorgenommenen Durchschaltung mit Adern des Vierers 21 verbindet. Die Neben-Sprechkopplungen' können alsdann so· groß werden, daß sie die ursprünglichen Ausgleichstoleranzen erheblich überschreiten und infolgedessen die Nebensprechdämpfung in schädlichem Maße herabsetzen. Die Verhältnisse sind noch, dadurch erschwert, daß die Hin- und Rückleitungen der durchgeschalteten Stromkreise sich räumlich nicht genügend weit voneinander trennen lassen, weil es sich bei den Abzweigkabeln fast stets nur um niedrigpaarige Kabel handelt.

Der gemäß der Erfindung zwischen die für Durchschaltungen bestimmten Leitungen eingelegte Schirm beseitigt das Auftreten störender Nebensprechkopplungen beim Durchschalten vollständig. Die zwischen den in Fig. 1 durchgeschalteten Adern bestehenden Kapazitäten 9 und 10 werden nämlich, ersetzt durch Einzelkapazitäten jeder einzelnen Ader gegen den zwischen die durchgeschalteten Adern gelegten Schirm 12. Diese in der Zeichnung nicht 'dargestelltan Einzelkapazitäten ändern sich beim Durchschalten nicht, so daß für alle Leitungen klar definierte und von der Schaltung im Amt unabhängige Verhältnisse geschaffen sind. Der als Ausführungsbeispiel angenommene Schirm kann bei einem Kabel gemäß Fig. 2 mit Vorteil beispielsweise derart gelegt -werden, wie der dort gezeichnete Schirm 22 zeigt, 'daß für die Hin- und die Rückleitung die gleiche Aderzahl zur Verfügmig'steht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Fernmeldeabzweigkabel, das sowohl die Hin- als auch die Rückleitungen für den Anschluß eines Nebenamtes an einen Teil der Leitungen des Hauptkabels einer Fernmeldeanlage enthält, dadurch gekennzeichnet, daß in ihm die in das Nebenamt hineinführenden Leitungen und die aus ihm zum Hauptkabel zurückführenden Leitungen, welche auch für einfache Durchsehaltungen des Hauptkabels dienen sollen, gegeneinander mit bekannten Mitteln elektrostatisch abgeschirmt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen