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Fernmeldeseekabel, insbesondere mit hoher Leitungsdämpfung Das Hauptpatent
betrifft ein Fernmeldeseekabel, insbesondere mit hoher Leitungsdämpfung, bei dem
zwischen Kabelseele und Kabelbleimantel noch eine oder mehrere gegen den Kabelmantel
isolierte leitende Hüllen mit kleinem Widerstand angeordnet sind und bei dem eine
in bekannter Weise durch Übertrager bewirkte Unterteilung der Fernmeldeleitungen
in solchen Abständen vorgenommen ist, die kürzer sind als eine halbe Wellenlänge
der Störwelle der aus den Hüllen und dem Kabelmantel gebildeten Schleife. Durch
diese Ausbildung von Fernmeldeseekabeln wird der Vorteil erzielt, daß eine wesentliche
Herabsetzung der Störbeeinflussung der Fernmeldeseekabel erreicht wird, so daß bei
diesen eine höhere Dämpfung zugelassen werden kann und die Kabel folglich wirtschaftlicher
ausgenutzt werden können. Durch die Unterteilung der Fernmeldeleitung in einzelne
miteinander galvanisch nicht in Verbindung stehende Leitungsteile besteht jedoch
der- Nachteil, daß Messungen zur Überwachung der Leitung, z. B. Isolationsmessungen,
Fehlerortsbestimmungen usw., nicht durchgeführt werden können.
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Durch die Erfindung wird ein Fernmeldeseekabel geschaffen, das einerseits
eine sehr geringe Störanfälligkeit gegen äußere Störbeeinflussungen besitzt , und
andererseits
Messungen zur Überwachung des Kabels gestattet. Die
Erfindung besteht darin, daß bei einem gemäß dein Hauptpatent ausgebildeten Fernmeldeseekabel,
bei dem die Fernmeldeleitungen durch Übertrager unterteilt sind, in Abständen, die
kürzer sind als eine halbe Wellenlänge der sich auf der aus den Hüllen und dem Kabelmantel
bestehenden Schleife ausbildenden Störwelle, die durch Übertrager gekoppelten Teile
der Fernmeldeleitung miteinander galvanisch verbindbar sind oder über einen hohen.
Wechselstroinwiderstand in Verbindung stehen. Durch diese Verbindung wird eine Messung
der Fernmeldekabelanlage mittels Gleichstrom oder niederfrequenten Wechselströmen
ermöglicht.
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Die galvanische Verbindung der einzelnen Teile kann z. B. derart ausgeführt
sein, wie dies aus Fig. i der Zeichnung zu ersehen ist. Das Fernmeldeseekabel besitzt
das Aderpaar i, das durch die Übertrager 2 in solchen Abständen unterteilt ist,
die kürzer sind als eine halbe Wellenlänge der Störwelle der aus den gleichfalls
unterteilten leitenden Schirmen 3. und dem Kabelmantel d. gebildeten Schleife. Zwischen
den einzelnen Schirmen 3 sind Relais 5 eingeschaltet, die durch eine -zwischen dein
habelmantei und dem Schirm befindliche Gleichstromquelle 6 betrieben werden. Ein
Schirm oder ein Punkt des letzten Relais ist mit dein Kabelmantel an der Stelle
7 leitend verbunden, um den durch den Kabelmantel .I, die Batterie 6, die Schirme
3 und die Relais 5 gebildeten Stromkreis zu schließen. Jede Relaiswicklung besitzt
einen für die Störfrequenzen hohen Scheinwiderstand im ''eigleich zum Schirmwiderstand,
so daß die Spannungsverhältnisse der Schirme untereinander oder gegen den Mantel
durch die Einschaltung der Relais praktisch nicht gestört werden. Der über den Schirm
fließende Störstrom bleibt demnach sehr ':lein im Verhältnis zu dem bei einer festen
Verbindung von Schirm und Mantel auftretenden Störstrom. Durch die Relais j können
die Schalter 8 betätigt werden, durch die die unterteilten. Teile der Adern des
Fernmeldeseekabels direkt miteinander verbunden werden. Für Meßzwecke kann somit
die Fernmeldeleitung direkt durchgeschaltet werden, so daß in bekannter Weise Fehlerortsbestiminungen
oder andere Messungen durchgeführt werden können. Die Relais 5 können mit im Vakuum
angeordneten Kontakten versehen sein und sind in das Seekabel ständig eingechaltet.
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Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Adern
i i des Fernnieldeseekabels sind wieder durch die Übertrager 1 2 unterteilt, und
es sind die einzelnen Teile der Fernmeldeleitung in den von dem Kabelmantel 1.1
isolierten Schirmen 13 angeordnet. Um eine galvanische Verbindung der einzelnen
Leitungsteile zu erzielen, sind die 'litten i : der Cb°rtragerwicklungen 12 durch
eine Drossel i6 miteinander verbunden. Die Drossel i(# b: sitzt eine hohe Selbstinduktivität,
so daß eine Unterteilung der Fernineldeleitung für <'1C Störströme hoher Frequenz
erhalten bleibt, dabei aber trotzdem eine 'Messung der Fernmeldeleitung mittels
Gleichstromes ni<iglicb ist.
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Besonders bei tiefen Störfrequenzen können durch .die eingeschalteten
Drosselt. Resonanzerscheinungen zwischen der Übertragerinduktivität- und der Schirmkapazität
verursacht «-erden. Um dies zri vermeiden, wird zweckmüßig das Potential des Schirmes
13 gegen den Mantel i.1 durch eine leitende Verbindung 17 zwischen den beiden
festgelegt. Für diese leitende ''erbindung wird ein Punkt gewählt, an dein an sich
schon der Schirm gegen den Mantel kein Wechselpotential besitzt, so (laß durch die
leitende Verbindung die Potentialverhältnisse nicht verändert «-erden. Da sich das
Potential eines vollkommen isolierten Schirmes, der einen durch Übertrager getrennten
Leitungsabschnitt umschließt, auf das mittlere Potential seiner Unigei)ung. (l.
h. des Bleimantels, einstellt, liegt dieser Punkt etwa in der Mitte eines jeden
Schirmabschnittes.
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Fig. 3 zeigt eine :ihnliche galvanische Verbindung der einzelnen Leitungsteile,
jedoch ist an Stelle der in Fig. 2 die Mitten der Übertrager 12 verbindenden Drossel
eine Übertragerwicklung 18 angeordnet, die gleich groß ist wie die zugehörige übertragerwicklung
ig, die die beiden Schirme 13 verbindet. Die Induktivitäten der L`bertragerwicklungen
i$ und icg sind für die Störfrequenzen genügend hoch zu wählen, so claß praktisch
bei dieser Anordnung für die Störfrequenzen wieder eine Trennunz der einzelnen Teile
der Fernmeldeleitung uncl der Schirme vorhanden ist. Zur Festlegung des Schirmpotentials
können die '-litten der Schirme wieder mit dein Mantel durch leitende Verbindungen
17 in Verbindung stehen.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig.4, die eine
Weiterentwicklung der in Fig. 3 dargestellten Schaltung ist und gegenüber dieser
den Vorteil hat, daß an Stelle der beiden Übertrager 12 und 18, i9 nur einer benötigt
wird. Der Übertrager 12 ein "ig. 3 ist bei der Ausführung nach g äß I-Fig.
d durch eine Anordnung ersetzt, die für den vorliegenden Zweck die gleiche Wirkung
hat. Aufgabe des Übertragers 12 in Fig. 3 ist, einerseits die Sprechströme von einem
Leitungsteil zum anderen möglichst ungedämpft zu übertragen, anderseits die Störströme,
die
ohne Anordnung eines Übertragers auf beiden Leitungszweigen der Doppelleitung 21
in gleichem Sinne von Leitungsteil zu Leitungsteil fließen würden, zu sperren. Die
gleiche Wirkung üben die Wicklungen 22, 23 und -:26 des Übertragers in Fig.
4 aus, von dem die Wicklung 26 die beiden Schirme verbindet. Da diese Wicklungen
gleichsinnig gewickelt sind, sind im Sprechkreis nur die Wicklungswiderstände, nicht
aber die Induktivität des Übertragers wirksam. Eine geringe Sprechdämpfung entsteht
deshalb in den Wicklungen 22 .und 23 des Übertragers der Fig.4 ebenso wie in den
Wicklungen des Übertragers 12 der Fig.3 nur durch die Wirkwiderstände und die Streuinduktlvität
der Wicklungen. Die Störströme werden bei der Anordnung nach Fig. ;4 durch die Selbstinduktivität
des Übertragers mit den Wicklungen a2 und 23 am Übertritt von Leitungsteil zu Leitungsteil
gesperrt, ebenso wie in Fig. 3 der Übertrager 18, 19 mit der Wicklung 18 die Störströme
am t'bertritt hindert. Der Scheinwiderstand einer der Wicklungen 22, 23 in Fig.
4 muß ebenso wie der Scheinwiderstand der Wicklung 18 in Fig. 3 für die Störfrequenz
sehr groß sein, um die freie Einstellung der Spannung des Schirmes nicht zu stören.
Um völlige Symmetrie zu erreichen, ist es zweckmäßig, die Wicklungen 22 und 23 bifilar
zu wickeln. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann durch eine Verbindung 27 zwischen
Schirmmitte und Kabelmantel --5 vermieden werden, daß bei den Störfrequenzen
eine Resonanz zwischen übertragerinduktivität und Schirmkapazität entsteht.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.