zusagen
GrammatikVerb · sagt zu, sagte zu, hat zugesagt
Aussprache
Worttrennung zu-sa-gen
Wortbildung
mit ›zusagen‹ als Grundform:
Zusage
Mehrwortausdrücke
jmdm. etw. auf den Kopf zusagen
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨(jmdm.) etw. zusagen⟩ (jmdm.) seine Zustimmung zu etw. geben
- 2. ⟨etw. sagt jmdm. zu⟩
- 3. [umgangssprachlich] ⟨jmdm. etw. auf den Kopf zusagen⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨(jmdm.) etw. zusagen⟩(jmdm.) seine Zustimmung zu etw. geben
Beispiele:
ich habe (ihm) auf seine Einladung (hin) zugesagt
er hat seinen Besuch (für Sonntag), sein Kommen, seine Teilnahme fest zugesagt
sie hat eine zusagende Antwort, (einen) zusagenden Bescheid erhalten, gegeben
(jmdm.) etw. als sicher versprechen
Beispiele:
jmdm. eine Prämie zusagen
schnelle Hilfe zusagen
eine verbindlich zugesagte Unterstützung, Entschädigung
2.
⟨etw. sagt jmdm. zu (= etw. gefällt jmdm., entspricht jmds. Geschmack, Neigungen)⟩
Beispiele:
diese Tätigkeit, Umgebung, die neue Wohnung, das Kleid, Buch sagt mir zu
dieser Wein sagt mir zu (= schmeckt mir)
seine neue Arbeit sagt ihm (gar nicht) zu
ich habe noch nichts, was mir zusagt, nichts Zusagendes (= Annehmbares) gefunden
3.
umgangssprachlich ⟨jmdm. etw. auf den Kopf zusagen (= jmdm. etw. direkt, unverblümt sagen)⟩
Beispiel:
sie sagte ihm den Betrug, die Tat auf den Kopf zu
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sagen · absagen · Absage · ansagen · Ansage · Ansager · aussagen · Aussage · besagen · entsagen · Entsagung · entsagungsvoll · untersagen · versagen · Versager · zusagen · Zusage · unsagbar · unsäglich
sagen Vb. ‘äußern, aussprechen, reden, behaupten, erklären’, (reflexiv) ‘sich überlegen’, ahd. sagēn (8. Jh.), mhd. sagen, mnl. sāghen (germ. *sagēn) stehen neben der (mit Umlaut bewirkendem j-Suffix gebildeten) Gruppe asächs. seggian, mnd. seggen, mnl. segghen, nl. zeggen, afries. sedza, aengl. secgan, engl. to say, anord. segja, schwed. säga (germ. *sagjan). Außergerm. lassen sich vergleichen air. insce ‘Rede’, aithesc ‘Antwort’, lat. īnseque ‘sag an, erzähle’, inquit ‘er sagte’, griech. en(n)épein (ἐν(ν)έπειν) ‘ansagen, verkünden, erzählen’, dazu (Aorist) enispé͞in (ἐνισπεῖν), lit. sakýti (mundartlich noch sèkti) ‘sagen, erzählen’, sèkti ‘(nach)folgen, (nach)spüren’, lett. sekt ‘suchen, ausfindig machen’, aruss. sočiti ‘suchen, ausforschen’, russ. (älter) sočít’ (сочить) ‘suchen, aufspüren’. Für die daraus zu erschließende Wurzel ie. *seku̯- kann man eine Bedeutung ‘wittern, spüren’ (vom Hund bei der Jagd) voraussetzen, die sich einerseits zu ‘zeigen, ankündigen’ und ‘sagen’, andrerseits zu ‘folgen’, auch ‘mit den Augen folgen’ weiterentwickelt hat, so daß auch die unter sehen (s. d.) genannten Formen als Verwandte heranzuziehen sind. – absagen Vb. ‘Zugesagtes, Angekündigtes rückgängig machen, etw. aufgeben, darauf verzichten’, mhd. abesagen ‘mit Worten zurückweisen, aufkündigen, rückgängig machen’; Absage f. ‘Ablehnung, Zurücknahme, Verzicht’, mhd. abesage, frühnhd. auch ‘Aufkündigung der Freundschaft, Fehdebrief’; vgl. ahd. abasaga ‘verneinende Aussage’ (um 1000). ansagen Vb. ‘ankündigen, mitteilen’, ahd. anasagēn ‘einwenden, anklagen’ (10. Jh.), mhd. anesagen ‘eingestehen, mitteilen, zusagen, versprechen, anklagen’; Ansage f. ‘Verkündigung, Mitteilung’, ahd. anasaga ‘Aussage’ (10. Jh.), mhd. anesage ‘Aussage, Behauptung, Mitteilung’; Ansager m. ‘wer etw. mitteilt’, heute besonders ‘Sprecher’ (in Rundfunk und Fernsehen), ahd. anasagāri ‘Ankläger’ (10. Jh.), mhd. anesager. aussagen Vb. ‘mitteilen, erklären, ausdrücken’, besonders vor Gericht aussagen, spätmhd. ūʒsagen; Aussage f. ‘Erklärung, Mitteilung, Ausdruck’ (15. Jh.). besagen Vb. ‘bedeuten, ausdrücken’, ahd. bisagēn ‘zusprechen, zuerkennen, auslegen, erklären’ (9. Jh.), mhd. besagen ‘sagen, bezeugen, zusprechen, aussagen, anklagen’. entsagen Vb. ‘verzichten’, ahd. intsagēn ‘freisprechen, sich lossagen’ (8. Jh.), mhd. entsagen ‘Fehde ansagen, entschuldigen, verteidigen, lossagen, vorenthalten, leugnen, verheimlichen’; Entsagung f. ‘Verzicht’ (17. Jh.); entsagungsvoll Adj. ‘schmerzlich verzichtend’ (19. Jh.). untersagen Vb. ‘rügen, verbieten’, ahd. untarsagēn ‘mit Worten darlegen, besprechen, mitteilen’ (9. Jh.), mhd. undersagen, auch (unter dem Einfluß von lat. interdīcere) ‘verbieten’. versagen Vb. ‘abschlagen, verweigern, gestellte Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllen, scheitern’, ahd. firsagēn ‘verweigern, verschmähen, leugnen, nicht zuerkennen, sich lossagen’ (9. Jh.), mhd. versagen ‘absagen, an-, aussagen (bis zum Ende), ableugnen, verweigern, abschlagen, sich lossagen’; Versager m. ‘wer Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllt’, älter ‘Verleumder’ (16. Jh.). zusagen Vb. ‘zustimmen, versprechen, gefallen’, mhd. zuosagen; Zusage f. ‘Zustimmung, Versprechen’ (15. Jh.). unsagbar Adj. ‘unaussprechlich, unbeschreiblich’, mhd. unsagebære; auch verstärkend ‘in höchstem Maße’, vgl. unsagbar schlecht. unsäglich Adj. ‘unaussprechlich’, mhd. unsagelich, unsegelich.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sein) Einverständnis erklären ·
(sich) zustimmend äußern ·
Ja sagen (zu) ·
akzeptieren ·
annehmen ·
bejahen ·
billigen ·
einverstanden sein (mit) ·
einwilligen ·
nichts (mehr) auszusetzen haben (an) ·
sich einverstanden erklären (mit) ·
zusagen ·
zustimmen ●
(etwas) unterschreiben fig. ·
konsentieren veraltet ·
(etwas) abnehmen (z.B. Handwerkerleistung) fachspr. ·
Gnade vor jemandes Augen finden geh., ironisch
Assoziationen |
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(eine) Zusage abgeben ·
(eine) Zusage machen ·
(sich) einverstanden erklären ·
akzeptieren (jemandes Vorstellungen, Konzeption, Angebot) ·
annehmen (Angebot) ·
eingehen auf (Angebot, Vorschlag, Bedingungen) ·
einschlagen (Handgeste) ·
einwilligen (in) ·
zusagen ·
zustimmen ·
zustimmend aufnehmen
Assoziationen |
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Jura
(jemandem etwas) versichern ·
(jemandem etwas) versprechen ·
(jemandem etwas) zusagen ·
(jemandem etwas) zusichern ●
stipulieren geh., lat.
Assoziationen |
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(jemandem) genehm ·
(jemandem) passen ·
(jemandem) recht ·
(jemandem) zusagen ·
gelegen kommen ·
kommod ·
passend ●
(jemandem) entgegenkommen geh. ·
gefällig (sein) geh. ·
konvenieren geh.
Assoziationen |
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(jemandem) angenehm (sein) ·
(jemandem) behagen ·
(jemandem) entgegenkommen ·
(jemandem) gefallen ·
(jemandem) sympathisch sein ·
(jemandes) Erwartungen entsprechen ·
Gefallen finden (an) ·
in jemandes Sinne liegen ·
nach jemandes Geschmack sein ●
auf jemandes Linie liegen fig. ·
(das) sein, was jemand (haben) will ugs. ·
(jemandem) konvenieren geh. ·
(jemandem) zusagen geh. ·
(jemandem)(gut) passen ugs.
Assoziationen |
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(jemandem / für jemanden) passen ·
(jemandem) recht sein ·
(jemandem) zeitlich passen ·
(sich) einrichten lassen ●
(bei jemandem / für jemanden) gehen (Termin) ugs. ·
(jemandem) konvenieren geh. ·
(jemandem) zusagen geh. ·
(sich etwas) einrichten können geh. ·
in Ordnung gehen ugs. ·
okay sein ugs., salopp ·
passen (mit) ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›zusagen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zusagen‹.
bereits
Bundesaußenminister
Bundeskanzler
Bundeskanzlerin
Bundesregierung
Bundesverkehrsminister
Entsendung
Erscheinen
Finanzhilfe
Geberland
Gegenleistung
Geleit
Hilfe
Hypothekendarlehen
Industriestaat
Kommen
Kredit
Lieferung
Mitarbeit
Mitwirkung
Prüfung
sofort
Soforthilfe
Straffreiheit
Teilnahme
Unterstuetzung
Unterstützung
Weltbank
Zuschuß
Verwendungsbeispiele für ›zusagen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie sagte es mir auf den Kopf zu, doch verstand ich nicht.
[Krausser, Helmut: Eros, Köln: DuMont 2006, S. 111]
Nachdem sie ihren Arzt konsultiert und er keine neuen dramatischen Veränderungen festgestellt hatte, sagte sie zu.
[Kerner, Charlotte: Blueprint Blaupause, Weinheim: Beltz & Gelberg 1999, S. 57]
Diese Tätigkeit sagte ihm sehr zu, ließ ihm aber kaum Zeit zum Komponieren.
[Briquet, Marie u. Vigué, Jean: Herold (Familie). In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1957], S. 34844]
Von den benötigten zwölf Millionen Mark sind neun bereits fest zugesagt.
[Die Zeit, 03.12.1998, Nr. 50]
Der Iran hat wiederholt zugesagt, daß er diese Sicherheit gewährleistet; wir nehmen ihn beim Wort!
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1997]]
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