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sonnen

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GrammatikVerb · sonnt, sonnte, hat gesonnt
Aussprache 
Worttrennung son-nen
GrundformSonne
Wortbildung  mit ›sonnen‹ als Grundform: besonnt

Bedeutungsübersicht

  1. 1. ⟨sich, etw. sonnen⟩ sich, etw. von der Sonne bescheinen lassen
  2. 2. ⟨sich in etw. sonnen⟩ etw. selbstgefällig, selbstzufrieden genießen
eWDG

Bedeutungen

1.
sich, etw. sonnensich, etw. von der Sonne bescheinen lassen
Beispiele:
er saß auf dem Balkon, einer Bank und sonnte sich
wir haben uns den ganzen Tag im Garten, am Strand gesonnt
der Hund, die Katze sonnte sich auf dem Fensterbrett
die Betten sonnen
2.
sich in etw. sonnenetw. selbstgefällig, selbstzufrieden genießen
Beispiele:
sich in seinem Ruhm, seiner Vergangenheit, im Glanz der Erfolge, im Rampenlicht, in jmds. Gunst sonnen
[die Anerkennung einer Leistung des einzelnen] wird aber nicht mehr in der Möglichkeit liegen, sich im Neid der anderen zu sonnen [ SteenbeckWissen175]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sonne · sonnen · sonnig · Sonnenblume · Sonnenfinsternis · Sonnenfleck · Sonnenschein · Sonnenstich · Sonnenstrahl · Sonnenuhr · Sonnenwende
Sonne f. ‘der Erde Licht und Wärme spendender Himmelskörper’, ahd. sunna f. (8. Jh.), sunno m. (11. Jh.), mhd. sunne f. m., (md.) sonne, auch ‘Tageslicht, östliche Himmelsgegend’, asächs. sunna f., sunno m., mnd. sunne, mnl. sonne, nl. zon, afries. sunne, sonne, senne, sinne, aengl. sunne f., sunna m., engl. sun, anord. sunna, got. sunnō (germ. *sunnō) und awest. xvan- ‘Sonne’ stehen neben (ein l enthaltenden) anord. sōl, schwed. sol, got. sauil (germ. *sōwula-, *sōwila-) sowie awest. hvar-, aind. sū́ryaḥ, svàḥ, griech. hḗlios (ἥλιος, aus *σαϝέλιος), lat. sōl, kymr. haul ‘Sonne’, air. sūil (aus *sūli-) ‘Auge’, lit. sáulė, aslaw. slъnece, russ. sólnce (солнце). Die Formen weisen auf einen alten l/n-Stamm ie. *sau̯el-, *s(u)u̯el-, *sūl- mit einer die obliquen Kasus bildenden Stammform *su̯en-, *sun- ‘Sonne’, zu dem wohl die unter schwelen (s. d.) genannte Wurzel ie. *su̯el- ‘schwelen, brennen’ gehört. – sonnen Vb. meist reflexiv ‘von der Sonne bescheinen lassen’, mhd. sünnen, sunnen, frühnhd. sonnen, sönnen. sonnig Adj. ‘voller Sonne’ (18. Jh.), älter sonnicht (17. Jh.), sonnechtig (16. Jh.); vgl. mhd. sunneclich. Sonnenblume f. Name verschiedener Blumenarten, die in der Farbe und den strahlenförmig angeordneten Blüten als Abbild der Sonne gelten (16. Jh.). Sonnenfinsternis f. ‘Verfinsterung der Sonne durch das Dazwischentreten des Mondes’ (16. Jh.); vgl. frühnhd. sunnenfinster f. (15. Jh.). Sonnenfleck m. ‘dunkler Fleck in der Sonne’ (17. Jh.), zuvor ‘Sommersprosse’ (16. Jh.). Sonnenschein m. ‘Licht, Strahlen der Sonne’, mhd. sunne(n)schīn. Sonnenstich m. ‘das heiße, stechende Scheinen der Sonne’ (17. Jh.), ‘Gehirnschädigung durch intensive Einwirkung von Sonnenstrahlen auf den Kopf’ (18. Jh.). Sonnenstrahl m. (17. Jh.). Sonnenuhr f. frühnhd. sunnen ur (15. Jh.). Sonnenwende f. ‘Tag des Sommer- oder Winterbeginns, an dem die Sonne ihren höchsten oder niedrigsten Stand hat’, eigentlich ‘Umkehr der Sonne’, mhd. sunnewende ‘Sonnenwende im Sommer, Johannistag’; vgl. auch frühnhd. sunnenstat, -stant (15. Jh.), mhd. -standunge, das lat. sōlstitium ‘Sonnenwende’, eigentlich ‘Sonnenstillstand’ (zu lat. sistere ‘anhalten, stillstehen’), nachgebildet ist im Hinblick auf die Vorstellung, daß die Sonne auf ihrem Höchst- und Tiefstpunkt anhalte. Anders ahd. sunnawendīg Adj. (von einem Edelstein) ‘das Sonnenlicht verwandelnd’ (um 1000).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) bräunen · (sich) sonnen · (sich) sonnenbaden · (von der Sonne) braun werden · ein Sonnenbad nehmen · in der Sonne baden  ●  Farbe bekommen ugs.
Assoziationen
  • (faul) in der Sonne liegen · (sich) die Sonne auf den Bauch scheinen lassen

(etwas) auskosten · Gefallen finden an · Gefallen haben an · genießen  ●  (sich) sonnen (in) fig. · (sich) suhlen in negativ, fig. · (sich) erfreuen (an) geh. · baden in ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›sonnen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sonnen‹.

Verwendungsbeispiele für ›sonnen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Grau im Grauen sonnten sich die Statuen in den noch nicht enthüllten Gärten. [Rilke, Rainer Maria: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Prosa 1906 bis 1926, Frankfurt a. M.: Insel-Verl. 1966 [1910], S. 648]
In Bonn sonnte man sich damals in dem strahlenden Erfolg. [Die Zeit, 11.03.1966, Nr. 11]
Im Schatten einer ehrlichen Haut kann sie sich nicht sonnen. [Die Zeit, 01.06.2009, Nr. 22]
Schräg davor sonnen sich drei Männer im Gras beim Trinken. [Die Zeit, 07.05.2008, Nr. 20]
Sie hat sich an Deck gesonnt, und ich kam endlich wieder mal zum Tauchen. [Die Zeit, 08.05.1995, Nr. 19]
Zitationshilfe
„sonnen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sonnen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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