Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1Bock, der
    1. 1. männliches Tier bei verschiedenen Säugetieren, besonders bei der Ziege, dem Schaf, Reh, der Gämse
      1. [salopp, übertragen] ⟨einen Bock schießen, machen⟩
      2. [Schimpfwort] störrischer Mensch, Dickkopf
      3. stark geschlechtlich veranlagter Mensch
    2. 2. (vierbeiniges) Gestell, Gerät
      1. a) das häufig paarweise aufgestellt wird, um Lasten darauf ruhen zu lassen
      2. b) [Turnen] das verstellbar in der Höhe ist und für Sprungübungen verwendet wird
    3. 3. Sitz für den Kutscher auf einem Pferdewagen

  • 2Bock, der, das
    1. [salopp]
      Synonym zu Bockbier

Bock, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bock(e)s · Nominativ Plural: Böcke
Aussprache  [bɔk]
eWDG

Bedeutungen

1.
männliches Tier bei verschiedenen Säugetieren, besonders bei der Ziege, dem Schaf, Reh, der Gämse
Beispiele:
der Bock hat krumme Hörner, ein schönes Gehörn
ein starker, störrischer, schneeweißer, graubrauner Bock
ein kapitaler Bock tauchte im Unterholz auf
der Bock stinkt, stößt mit seinen Hörnern
wie ein Böckchen, Böcklein springen, meckern
der Bock wittert, äugt, grast, frisst
Jägerspracheder Bock äst
ein Bock fand sich bei dem Rudel ein, führte das Rudel an
einen Bock schießen
Böckchen, Böckchen, schiele nicht (= Kinderspiel)
salopp, übertragen einen Bock schießen, machen (= einen primitiven Fehler machen)
Beispiele:
er hatte mehrere (schwere) Böcke in der Übersetzung geschossen, gemacht
den Bock zum Gärtner machen (= jmdm. eine Aufgabe stellen, für die gerade er völlig ungeeignet ist)
die Böcke von den Schafen (= die Geeigneten von den Ungeeigneten) scheiden, trennen
den Bock haben (= störrisch sein)
jmdn. stößt der Bock (= jmd. ist störrisch) (= jmd. schluchzt ununterbrochen)
Schimpfwort störrischer Mensch, Dickkopf
Beispiel:
so ein sturer Bock!
stark geschlechtlich veranlagter Mensch
2.
(vierbeiniges) Gestell, Gerät
a)
das häufig paarweise aufgestellt wird, um Lasten darauf ruhen zu lassen
Beispiele:
das Waschfass stand auf zwei Böcken
ein Brett über mehrere Böcke legen
ein Tisch war aus Brettern und Böcken gebildet worden
die Ruderboote kommen im Winter auf Böcke, ruhen auf Böcken
ein Fahrzeug, eine große Maschine auf einen Bock schieben
ein hoher, niedriger, massiver Bock
b)
Turnen das verstellbar in der Höhe ist und für Sprungübungen verwendet wird
Beispiele:
Übungen am Bock
über den Bock springen
3.
Sitz für den Kutscher auf einem Pferdewagen
Beispiele:
auf den Bock klettern
auf dem Bock sitzen
vom Bock herabspringen
sich vom Bock schwingen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bock · bocken · verbocken · bockig · bockbeinig · Bockshorn
Bock m. Bezeichnung für das männliche Tier bei verschiedenen geweih- oder gehörntragenden Säugern, vornehmlich ‘Ziegenbock’. Ahd. boc, buc (9. Jh.), mhd. boc, aengl. buc, engl. buck, mnd. buk, bok, mnl. boc, buc, nl. bok, anord. bukkr, bokkr, schwed. bock, dän. buk führen auf germ. *bukkaz. Dies weist Konsonantengemination auf, wie sie zumindest teilweise auch für die kelt. Formen mir. bocc, ir. boc, korn. boch vorausgesetzt wird. Fraglich ist, wieweit es sich dabei um eine Entlehnung des Germ. aus dem Kelt. oder umgekehrt handelt. Offen bleibt, ob germ. bzw. kelt. -kk- auf affektischer Konsonantenschärfung beruht oder auf eine Ausgangsform ie. *bhug̑nós ‘Bock’ hinweist. Aus ie. *bhū̌g̑- leiten sich auch die ostie. Bezeichnungen ab wie awest. būza- ‘Ziegenbock’, armen. buc ‘Lamm’. Im Nhd. wird das Wort im Hinblick auf die Steifbeinigkeit eines störrischen Bockes auf ein hölzernes Gestell (15. Jh.; vgl. Sägebock), eine Belagerungsmaschine (16. Jh.), den Kutschersitz (16. Jh.?, vgl. Kutschbock), das Turngerät für Sprungübungen (19. Jh.) übertragen. In der Sprache der Schützengilden (16. Jh.) bedeutet Bock ‘Fehlschuß’, im 18. Jh. wird es in die Allgemeinsprache für ‘Fehler’ übernommen und ist in der Wendung einen Bock schießen ‘einen großen Fehler machen’ geläufig. Beim Preisschießen der Schützengilden gewann zuweilen der schlechteste Schütze als Verhöhnung (im Hinblick auf den Bocksgeruch) einen Ziegenbock (wie später ein Holz- oder Spielzeuggewehr). In der Jugendsprache steht Bock für ‘Appetit, Lust, innerer Antrieb’ (2. Hälfte 20. Jh.), vgl. (keinen) Bock, Null-Bock haben, wohl anknüpfend an rotw. Bock ‘Hunger’ und geil (‘sexuell erregt’) wie ein Bock. – bocken Vb. ‘steifbeinig, widerspenstig sein, nicht gehorchen’ (16. Jh.), ahd. bockōn, bucken (9. Jh.), mhd. bocken ‘wie ein Bock stoßen’. verbocken Vb. ‘etw. falsch machen, verpfuschen’, gebildet (19. Jh.) wohl in Anlehnung an die Wendung einen Bock schießen (s. oben). bockig Adj. ‘störrisch’ (19. Jh.), älter bockicht (16. Jh.). bockbeinig Adj. ‘steifbeinig wie ein Bock’, (16. Jh.), im übertragenen Sinne ‘störrisch, widerspenstig’ im 18. Jh. in die Literatursprache aufgenommen, eigentlich ‘sich mit gespreizten Beinen sträubend wie ein Bock’. Bockshorn n. Horn des Ziegenbocks (mhd. bockes horn, frühnhd. buxhorn, 15. Jh.). Auch Name für Pflanzen, besonders für deren Früchte, sowohl der Röhrenkassie (mhd. bokishorn, 13. Jh.), als auch des Bockshornklees (16. Jh.). Die Fruchthülsen können wegen ihrer Form und ihrer paarweisen Anordnung an die Hörner eines Bockes erinnern; vgl. Marzell 1, 862 und 4, 805. In phraseologischer Wendung jmdn. ins Bockshorn jagen ‘einschüchtern’ (1. Hälfte 16. Jh.); zunächst (1478) jmdn. in ein Bockshorn stoßen (dann auch treiben, zwingen), wofür die Deutungsversuche unsicher bleiben, vgl. Heinermann in: PBB 67 (1945) 248 ff.

Typische Verbindungen zu ›Bock‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bock‹.

Bock Geiß Gärtner Horn Rowland Schaf Ziege blau dunkler düxer geil grauen haben heller kapital kapitale rosa schaffhauser schießen schwarze schwarzer spandauer springend stur sture umstoßen wachsen

Verwendungsbeispiele für ›Bock‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir erwähnen ihn hier nicht wegen der vermutlich zahlreichen Böcke, die er geschossen hat. [Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 233]
Ich will Dir nichts verheimlichen aber ich muß zugeben, ich bin doch rot geworden aufgrund dieser blöden Böcke. [Brief von Ernst G. an Irene G. vom 06.04.1941, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Das waren die Böcke, die man zum Gärtner gemacht hatte. [Die Zeit, 27.02.1956, Nr. 09]
Ihre Schule ist hier stark vertreten, aber viele hatten auch keinen Bock auf den Job. [Die Welt, 18.06.2004]
Ihr seid halt eine Stunde zu spät angekommen, da hatte ich schon keinen Bock mehr. [Die Welt, 03.08.2002]
Zitationshilfe
„Bock“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bock#1>.

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Bock, der oder das

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum, Neutrum) · Genitiv Singular: Bock(e)s · Nominativ Plural: Böcke · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache  [bɔk]
GrundformBockbier
Wortbildung  mit ›Bock‹ als Letztglied: 2Doppelbock · 1Maibock
ZDL-Verweisartikel

Bedeutung

salopp Synonym zu Bockbier
Beispiele:
Der Verein »Beruser Buben e. V.« veranstaltet […] zum bereits siebten Mal seine Aktion »Bock für einen guten Zweck«, bei der jedes gezapfte Bockbier die Spendensumme für karitative Zwecke erhöht. [Saarbrücker Zeitung, 03.12.2022]
Der Brauer und Gastronom Ambros M[…] möchte mit seinem Bockbier zeigen, was er draufhat. Für ihn muss der Bock diazetylarm sein, eine schöne Röstnote als Farbe haben und »man muss ein paar trinken können«. [Fränkischer Tag, 26.11.2022]
Stark war das Bock in diesem Jahr, erzählen die, die das Bier getrunken haben. [Thüringer Allgemeine, 11.06.2022]
6,8 Volumenprozent Alkohol, 16,8 Prozent Stammwürze, bernsteinfarben, satter Malzgeschmack und nicht ganz so süß wie »die Böcke« der letzten Jahre. [Thüringer Allgemeine, 30.09.2019]
Der Zillertaler trinkt einen ähnlich starken (aber etwas helleren) Bock am ersten Maiwochenende zum Gauderfest; jener Bock ist so süffig, dass man leicht zu viel erwischt, gerade wenn es schon etwas wärmer ist. [Der Standard, 23.12.2012]
Erfunden wurde das [Bockbier] in Deutschland und gebraut wird Bock an Weihnachten und zu Ostern. [Luzerner Zeitung, 05.04.2003]
[…] bei diesem Starkbier konnten die Brauerei‑Chefs wieder mit einer Zahl überraschen: 70 Prozent des »Bocks« werden von Frauen getrunken. [Rhein-Zeitung, 25.10.2000]

letzte Änderung:

Zitationshilfe
„Bock“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bock#2>.

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selten häufig

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