sacht
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
kaum merklich, sanft
a)
leise, behutsam, leicht
Beispiele:
etw. sacht anfassen
jmdn. sacht streicheln, küssen, wecken, von sich wegschieben
sich sacht entfernen, fortschleichen, hinsetzen, erheben, von jmdm. losmachen
sacht die Tür öffnen, schließen, an die Tür klopfen
er ging sacht die Treppe hinauf, ins Zimmer hinein
ihr Atem ging sacht
er nahm das Kind sacht auf den Arm
der Fluss rauschte sacht
das Boot schaukelte sacht
die Strömung war sacht
ein sachtes Geräusch, Plätschern, Klopfen
ein sachter Stoß, Windhauch
etw. mit sachter Hand berühren
er näherte sich ihnen mit sachten Schritten
b)
langsam, allmählich
Beispiele:
der Weg führt sacht bergan
die Berge erheben sich sacht hinter den Wäldern, steigen sacht an
sacht abfallende Felder
das Interesse der Leser an diesem Ereignis erlahmte sacht
gemächlich
Beispiele:
der Zug fuhr sacht weiter
die Pferde trabten sacht dahin
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sacht Adj. ‘vorsichtig, sanft, leise’. Neben ahd. samft, semfti, senfti stehen als lautgerecht entwickelte Formen mit Nasalausfall und Ersatzdehnung asächs. sāfto (Adv.), aengl. sēfte, mnl. saefte (s. sanft). Auf Grund des sich im Nd. und Nl. vollziehenden Wandels von ft zu cht (s. Gerücht, Nichte, Schacht) entstehen die Formen mnl. saechte, sachte (nl. zacht) und mnd. sachte, die vom Niederrhein aus vom 16. Jh. an auch ins Md. und Obd. vordringen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
behutsam ·
mit Sorgfalt ·
mit Vorsicht ·
sacht(e) ·
sorgfältig ·
sorgsam ·
vorsichtig ●
auf dem Quivive ugs., selten ·
bedachtsam geh. ·
mit Sorglichkeit geh., veraltet ·
sachtemang ugs., berlinerisch ·
sorglich geh., veraltet
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Typische Verbindungen zu ›sacht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sacht‹.
Verwendungsbeispiele für ›sacht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Zorn, es war auch Zorn im Spiel, als er sacht den Kopf schüttelte, enttäuscht, ungläubig vor allem.
[Lenz, Siegfried: Deutschstunde, Hamburg: Hoffmann u. Campe 1997 [1968], S. 225]
Er deutete mit dem Kopf nach den beiden sacht gehenden Beamten.
[Ball, Hugo: Flammetti. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1918], S. 4918]
Das Blut schummelt sich sacht durch die Adern, das Herz schnarcht leise.
[Die Zeit, 04.01.1993, Nr. 01]
Er möchte sein Land sacht eine Straße führen, an deren Ende.
[Die Zeit, 11.09.1964, Nr. 37]
Sacht geht es bergauf und trotzdem müssen wir noch einmal alle Kraft zusammennehmen.
[Süddeutsche Zeitung, 09.03.2004]
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