abwertend flatterhaft
flattrig
Bedeutungsübersicht
- 1. [abwertend] flatterhaft
- 2. unruhig, unstet
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
flattern · Flattergeist · flatterhaft · flatterig
flattern Vb. ‘unruhig, scheinbar planlos mit schnellen Flügelschlägen fliegen, vom Winde bewegt werden’, nd. nl. fladderen; vgl. frühnhd. vladeren, fladern ‘flackern’ (15. Jh.), mhd. vlederen, vledern ‘flattern’ (s. Fledermaus). Noch im 16. Jh. übertrifft fladern, fladdern an Häufigkeit das seit etwa 1500 auftretende flat(t)ern, das im 17. Jh. im Hd. üblich wird. Das mit unterschiedlicher expressiver Ausprägung des Dentals (teilweise unter Analogiewirkung von flittern?) auftretende Verb verbindet sich vielleicht mit lit. plazdė́ti ‘flattern, kräftig mit den Flügeln schlagen, flimmern, flackern’, lett. pledināt ‘(die Flügel) bewegen’ und stellt sich zu einer Dentalerweiterung der unter Falter und voll (s. d.) genannten Wurzel ie. *pel(ə)- ‘gießen, fließen, füllen, schwimmen, fliegen, flattern’. Oder sind flattern und flittern lautmalenden Ursprungs? – Flattergeist m. ‘unbeständiger, wetterwendischer Mensch’ (16. Jh.). flatterhaft Adj. ‘unbeständig, leichtfertig’ (17. Jh.). flatterig Adj. (18. Jh.), älter flattericht (16. Jh.) ‘lose, unbeständig, schwankend’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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flatterig ●
fludderig ugs., rheinisch ·
schlabberig (Stoff) ugs. ·
schlabbrig ugs. ·
schlotterig ugs.
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›flattrig‹, ›flatterig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wer die Kosten des flattrigen Wohnungsbaus trägt, steht noch nicht fest.
[Bild, 14.12.1998]
Nach kaum vier Wochen ist dieses flattrige Ding mit ihrer Lebenswahl fertig.
[Keller, Paul: Ferien vom Ich, München: Bergstadtverl. Korn 1963 [1915], S. 258]
Zugleich aber ist dieser flattrige Gegenstand so extrem unterschiedlich wie keine andere denkbare Produktform.
[Die Zeit, 25.09.1987, Nr. 40]
Fast eine halbe Stunde dauert das, erst dann kann der Mann im flattrigen schwarzen Baumwoll‑Anzug hinauf auf die Bühne.
[Süddeutsche Zeitung, 30.08.2004]
Und weil es so kalt ist, besonders wenn man ein flattriges Abendkleid trägt für die letzte Aufnahme, kriechen sie ins Zelt.
[Süddeutsche Zeitung, 17.11.2000]
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