Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

eklig

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GrammatikAdjektiv
Nebenform ekelig
Aussprache 
Worttrennung ek-lig ● eke-lig
Wortzerlegung 1Ekel -ig
Wortbildung  mit ›eklig‹/›ekelig‹ als Erstglied: Ekligkeit

Bedeutungsübersicht

  1. 1. ekelhaft, ekelerregend
  2. 2. [salopp] schwer zu befriedigen, pedantisch
  3. 3. [salopp] unangenehm
    1. [salopp, übertrieben] sehr
eWDG

Bedeutungen

1.
ekelhaft, ekelerregend
Beispiel:
Mit Petroleum hatte sie das eklige Viehzeug [die Kakerlaken] ausgeräuchert [ BredelVäter178]
2.
salopp schwer zu befriedigen, pedantisch
Beispiele:
sie ist eklig in ihrer Wirtschaft, Ordnung
Sei doch nicht immer so eklig, Hermann [ GoetzTote Tante119]
3.
salopp unangenehm
Beispiele:
er kann ebenso auch mal höllisch eklig werden [ G. HermannWordelmann92]
Von Stund an wurde er eklig, aber nicht gegen den Chef, sondern gegen mich [ WelkGrambauer144]
salopp, übertrieben sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
man kann eklig dabei hereinfallen
sie hatte sich eklig geschnitten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ekel · ekeln · ekel · ekelhaft · eklig
Ekel m. ‘Abscheu, heftiger Widerwille’, im 16. Jh. vom Md. ausgehend (öfters bei Luther); wohl Substantivbildung zu ekeln (s. unten). Die Herkunft ist nicht geklärt. Bedeutungsnah stehen sich das wohl dem nd. md. Bereich entstammende Adjektiv ekel, auch eikel, und obd. heikel (s. d.) gegenüber, wobei der h-Anlaut, ähnlich wie bei heischen (s. d.), prothetisch hinzugetreten sein könnte, sofern man für heikel nicht eine andere Herleitung vorzieht. Nicht sicher gedeutet ist auch das Verhältnis von ekeln zu dem im Alem. neben erken bezeugten erkeln, erkelen (16. Jh.), vgl. noch schweiz. erggelen ‘physischen Widerwillen auslösen’. Hierzu gehört das vereinzelt bezeugte mhd. erklich ‘ekelhaft’. Das lange ē der Stammsilbe ist wohl im Nd. und Md. kontrahiert aus germ. ai (obd. ei). Die bis ins 18. Jh. festgehaltene Schreibung Eckel weist auf Nebenformen mit ursprünglicher Doppelkonsonanz. Ekel bezeichnet einen hohen Grad der Abneigung und wird weithin eingeengt auf die Bedeutung ‘Reiz zum Erbrechen’. Seit dem 18. Jh. wird Ekel n. umgangssprachlich für ‘widerwärtiger, ekelhafter Mensch’ gebraucht. – ekeln Vb. reflexiv ‘Ekel empfinden’; vgl. mnd. (vom Ostfäl. ausgehend) ēkelen, ēchelen ‘verdrießen, nicht gefallen, widerwärtig sein’. Die Schreibung mit ch kann im Mnd. für k stehen, aber auch auf den Übergang zu spirantischer Aussprache des k nach i (und e) hinweisen. Hd. (noch lange ausschließlich md.) seit dem 16. Jh. eckeln, daneben zunächst selten ekeln. Bei Luther auch im Sinne des mnd. vorherrschenden Gebrauchs ‘verdrießen, mißfallen, zuwider sein’. ekel Adj. ‘Ekel, Abscheu erregend, Ekel empfindend’ (daneben auch eckel); wie Ekel seit dem 16. Jh. bezeugt, in jüngerer Zeit veraltend. ekelhaft Adj. ‘Ekel erregend’, landschaftlich (südd.) auch ‘Ekel empfindend’, im 17. Jh. aufkommend. eklig Adj. ‘unangenehm, widerwärtig’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

abstoßend · unausstehlich · unerträglich · unsympathisch · widerwärtig  ●  eklig ugs. · ätzend ugs.

Brechreiz auslösend · Ekel erregend · abscheulich · abstoßend · ekelerregend · ekelhaft · ekelig · eklig · widerlich · widerwärtig  ●  unappetitlich auch figurativ · ungustiös österr. · bäh ugs., Babysprache · degoutant geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›eklig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›eklig‹.

Verwendungsbeispiele für ›eklig‹, ›ekelig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie sind nicht immer nur eklig – komisch sind sie manchmal auch. [konkret, 2000 [1998]]
Der Text ist streckenweise grausam, blutrünstig, um nicht zu sagen eklig. [Die Zeit, 12.07.1996, Nr. 29]
Um den zu kriegen, brauchen sie mich aber nicht mit ekligen Details zu belästigen. [Die Zeit, 06.07.2013, Nr. 26]
Das ist sehr eklig, aber das klingt wie richtig essen. [Die Zeit, 16.06.2011 (online)]
Ein Mädchen zu küssen, das schon einmal einen anderen geküsst hat, wäre noch tausendmal ekliger. [Die Zeit, 26.02.2007, Nr. 09]
Zitationshilfe
„eklig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/eklig>.

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