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Degout, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum)
Worttrennung De-gout (computergeneriert)
Duden, GWDS, 1999

Bedeutung

gehoben Ekel, Widerwille, Abneigung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gout · Hautgout · goutieren · Degout · degoutieren · degoutant · Gusto · degustieren · Degustation
Gout m. ‘Geschmack, Wohlgefallen’, Übernahme (17. Jh.) von afrz. frz. goût ‘Geschmack’, aus lat. gustus ‘das Kosten, Genießen, Geschmack’. Hautgout m. ‘pikanter Geschmack’ abgehangenen Wildes, entspricht der gleichbed. Fügung frz. haut goût (eigentlich ‘hoher, starker Geschmack’), ins Dt. als Kompositum entlehnt (18. Jh.); zu frz. haut ‘hoch’ (aus lat. altus) und frz. goût (s. oben). goutieren Vb. ‘Geschmack, Gefallen finden, gutheißen, billigen’ wird in der 2. Hälfte des 18. Jhs. aus afrz. goster, frz. goûter ‘kosten, schmecken, genießen, Geschmack finden, billigen’ entlehnt, dem lat. gustāre ‘kosten, genießen’ (verwandt mit nhd. 2kosten, Kür, s. d.) voraufgeht. Degout m. ‘Widerwille, Abneigung’, Übernahme (Anfang 18. Jh.) von gleichbed. frz. dégoût. degoutieren Vb. ‘anwidern’ (17. Jh.), frz. dégoûter. degoutant Part.adj. ‘abstoßend, widerwärtig, abscheulich’ (18. Jh.), entsprechend frz. dégoûtant Part. Präs. – Gusto m. ‘Geschmack, Geschmacksrichtung, Verlangen’. Aus gleichbed. ital. gusto (lat. gustus, s. oben) wird in der 1. Hälfte des 16. Jhs. Gust ins Schweizerdt. entlehnt und begegnet dann bis Ende des 17. Jhs. bei obd. Schriftstellern. Im 18. Jh. wird die volle Form Gusto aufgenommen und allgemein bekannt. degustieren Vb. ‘probieren, kosten’, entlehnt (17. Jh.) aus gleichbed. lat. dēgustāre, zu lat. gustāre (s. oben) und de- (s. d). Degustation f. ‘Verkostung, Wein-, Kostprobe’, lat. dēgustātio (Genitiv dēgustātiōnis), frz. dégustation.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Degout‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das ist natürlich von graziösem Degout, wie Rühmkorf ja nie schlecht schreiben kann. [Die Welt, 23.10.2004]
Der Name der Stadt mußte nur fallen, und jeder fühlte sich im Degout als Avantgardist. [Die Welt, 01.07.1999]
Was nicht ausschließt, daß man auch mal einen Degout angesichts von Sendungen wie den eingangs erwähnten hegen darf. [Die Zeit, 26.12.1997, Nr. 1]
Zwar artikulierte sich unter den vormaligen DDR‑Autoren zunächst nur der Ekel, ein tief sitzender Degout vor den vermeintlichen Kolonisatoren des Westens. [Der Tagesspiegel, 03.12.2003]
Dennoch hing der freien Marktwirtschaft und dem »Wirtschaftswunder «in weiten Teilen der Öffentlichkeit ein dauerhafter Degout an. [Die Zeit, 09.06.2004, Nr. 24]
Zitationshilfe
„Degout“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Degout>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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