Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wetter, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Wetters · Nominativ Plural: Wetter · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Wet-ter
Wortbildung  mit ›Wetter‹ als Erstglied: wetterabhängig · Wetterablauf · Wetterableiter · Wetteramt · Wetteraufzeichnung · Wetteraussicht · Wetterbach · Wetterballon · Wetterbank · Wetterbaum · wetterbedingt · Wetterbedingung · Wetterbeobachtung · Wetterbericht · Wetterbesserung · wetterbestimmend · wetterbeständig · Wetterbeständigkeit · Wetterbild · Wetterboje · Wetterbräune · Wetterchen · Wetterdach · Wetterdaten · wetterdicht · Wetterdienst · Wetterecke · wetterempfindlich · Wetterempfindlichkeit · Wetterentwicklung · Wetterereignis · Wetterexperte · Wetterfahne · wetterfest · Wetterfestigkeit · Wetterfleck · Wetterfront · Wetterfrosch · wetterfühlig · Wetterführung · wettergebräunt · wettergegerbt · Wettergeschehen · Wetterglas · Wetterglück · Wettergott · wettergünstig · Wetterhahn · Wetterharfe · wetterhart · Wetterhäuschen · Wetterhütte · Wetterkanal · Wetterkapriole · Wetterkarte · Wetterkunde · wetterkundig · Wetterkutte · Wetterlage · Wetterlampe · Wetterleiden · wetterleuchten · Wetterleuchten · Wetterloch · Wettermantel · Wettermisere · Wetterpate · Wetterpatenschaft · Wetterpflanze · Wetterphänomen · Wetterprognose · Wetterprophet · Wetterradar · Wetterrakete · Wetterregel · Wetterreiz · Wettersatellit · Wetterschacht · Wetterschaden · Wetterscheide · Wetterschiff · Wetterschlag · Wetterschutz · Wetterschutzdach · Wettersegen · Wetterseite · wettersicher · Wetterspruch · Wetterstation · Wetterstatistik · Wetterstrahl · Wetterstrecke · Wetterstrom · Wettersturz · Wettertelegramm · Wettertendenz · Wetterturbulenz · Wetterumschlag · Wetterumschwung · Wetterumsturz · Wetterunbilden · Wetterverhältnis · Wetterveränderung · Wettervoraussage · Wettervorhersage · Wetterwand · Wetterwarnung · Wetterwarte · Wetterwechsel · wetterwendisch · wetterwirksam · Wetterwolke · Wetterzeichen · Wetterzone · Wetteränderung
 ·  mit ›Wetter‹ als Letztglied: Aprilwetter · Badewetter · bewettern · Bilderbuchwetter · Depriwetter · Donnerwetter · Dreckwetter / Dreckswetter · Erntewetter · Extremwetter · Fliegerwetter · Flugwetter · Fritz-Walter-Wetter · Frostwetter · Frühlingswetter · Föhnwetter · Graupelwetter · Grippewetter · Hagelwetter · Herbstwetter · Hundewetter / Hundswetter · Kaiserwetter · Matschwetter · Mistwetter · Novemberwetter · Patschwetter · Regenwetter · Reisewetter · Rückseitenwetter · Sauwetter · Schauerwetter · Scheißwetter · Schietwetter · Schlackerwetter · Schlagwetter · Schlechtwetter · Schmuddelwetter · Schneewetter · Sommerwetter · Stiemwetter · Sturmwetter · Sudelwetter · Tauwetter · Unwetter · Wachswetter · Wanderwetter · Waschküchenwetter · Weltraumwetter · Winterwetter · Wochenendwetter
 ·  mit ›Wetter‹ als Binnenglied: Allwetterjäger · Allwetterkleidung · Allwetterlandung · Allwetterreifen · Schönwetterdemokratie · Schönwettergebiet · Schönwetterhoch · Schönwetterperiode · Schönwetterwolke
eWDG

Bedeutungen

1.
Gesamtheit der meteorologischen Erscheinungen und Vorgänge für einen oder mehrere Tage in einem begrenzten Gebiet
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit, Bewölkung gehören zum Wetter
es ist schönes, gutes, freundliches, schlechtes, herrliches, hochsommerliches, warmes, nasses, regnerisches, wechselhaftes, nebliges, trübes Wetter
umgangssprachliches ist scheußliches Wetter
das Wetter wurde kalt, unbeständig
es herrscht windiges, kühles, mildes, heiteres Wetter
sie warteten, hofften auf besseres Wetter
das Wetter hatte sich verschlechtert, gebessert, schlug um, wird sich ändern, hält sich noch
die Bergbewohner trotzten dem (rauen) Wetter
bei klarem Wetter hat man hier eine weite Sicht
das Wetter vorhersagen
was ist für Wetter?
wie ist das Wetter?
was werden wir morgen für Wetter haben, bekommen?
das hängt vom Wetter ab
er sah nach dem Wetter
umgangssprachlichdas ist ein Wetterchen heute! (= schönes Wetter!)
er hat ein vom Wetter gebräuntes Gesicht
sie redeten, schimpften über das Wetter
er geht bei jedem Wetter spazieren
sie waren vor Wind und Wetter (= gegen schlechtes Wetter) geschützt
die Kinder sind von, in Wind und Wetter abgehärtet
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichum gut, gutes Wetter (= gnädige, günstige Stimmung) bitten
2.
starke Bewegung der Atmosphäre, (von Blitz und Donner begleiteter) heftiger Sturm, Regen, Unwetter
Beispiele:
ein Wetter zieht sich zusammen, ist im Anzug
gehobenein Wetter zieht herauf
umgangssprachlichein Wetter braut sich zusammen
ein (böses, heftiges, schweres, schlimmes, furchtbares) Wetter brach los, tobte über ihnen, entlud sich
das Wetter hat sich verzogen, ist abgezogen
Eva kannte die raschen Wetter in ihren Bergen [ DodererLederbeutelchen65]
umgangssprachlich, veraltend alle Wetter!drückt (bewundernde) Überraschung aus
Beispiel:
alle Wetter, das hast du gut gemacht!
3.
Bergmannssprache
Grammatik: meist im Plural
Beispiele:
schlagende Wetter (= unter Tage auftretendes Gemisch von Gas und Luft, das Methan enthält und explosibel sein kann)
böse, giftige (= giftige Gase führende) Wetter
frische (= der atmosphärischen Luft entsprechende) Wetter

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wetter · wettern · Wetterleuchten · wetterleuchten · wetterwendisch
Wetter n. ‘meteorologische Konstellation, Ablauf der darauf beruhenden Erscheinungen, Witterung’, ahd. wetar (um 800), mhd. wet(t)er ‘Wetter, Witterung, Ungewitter, freie Luft’, asächs. wedar ‘Wetter, Sturm’, mnd. wed(d)er, mnl. wēder ‘(Un)wetter, Luft’, nl. weder, weer, aengl. weder, engl. weather, anord. veðr ‘Wetter, Witterung, Geruch’, schwed. väder (germ. *wedra-) führt mit aslaw. aruss. vedro, russ. vëdro (вёдро) ‘schönes Wetter’ auf ie. *u̯edhro-, eine (allerdings kurzvokalische) Ableitung mit dem Suffix ie. -dhro- von der unter wehen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *u̯ē- ‘wehen, blasen, hauchen’. Wetter bedeutet ursprünglich wohl ‘bewegte Luft, Lufthauch, Wind’, danach vornehmlich ‘Unwetter’ und, daraus hervorgegangen, ‘Blitz’ (14. Jh., heute selten); in der Bergmannssprache (älteren Gebrauch fortsetzend) ‘Luft in der Grube’ (15. Jh.), besonders ‘schädliche Luft’, vgl. schlagende Wetter ‘explosive Gase im Bergwerk’ (19. Jh.). – wettern Vb. ‘gewittern, blitzen, wetterleuchten, ein bestimmtes Wetter sein’ (15. Jh.), heute fast nur noch übertragen ‘schimpfen, fluchen’ (18. Jh.); vgl. mhd. weteren ‘in der freien Luft trocknen’. Wetterleuchten n. ‘entfernt aufleuchtender Blitz ohne hörbaren Donner’ (18. Jh.), Subtantivierung nach wetterleuchten Vb. ‘blitzen ohne Donner’ (15. Jh.), volksetymologische Umdeutung von (besonders alem. geläufigem) frühnhd. wetterleichen ‘blitzen’ (vgl. es wetterleicht) durch Anlehnung an leuchten, das als korrekte gerundete Form aufgefaßt wird. Das Verb ist abgeleitet von ahd. wetarleih (10./11. Jh.), mhd. weterlech(e), -liche, -leich m. ‘Blitz’, dessen zweites Kompositionsglied aus dem unter Leich (s. d.) behandelten Substantiv besteht, so daß ahd. wetarleih als ‘Wettertanz, Wetterspiel’ zu erklären ist. wetterwendisch Adj. ‘unbeständig, wankelmütig’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Wetter · Wetterlage · Witterung  ●  Klima ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Wetter‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wetter‹.

Verwendungsbeispiele für ›Wetter‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Gerade bei kühlem Wetter ist er als Getränk höchst willkommen. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 209]
Da der Motor nicht so schnell abkühlt, wird das bei leidlich mildem Wetter meist gehen. [Dillenburger, Helmut: Das praktische Autobuch, Gütersloh: Bertelsmann 1965 [1957], S. 397]
Er kann sich das Wetter machen, wie er will: er ist Herr der Situation. [Röhrich, Lutz: Wetter. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 6785]
Aber die Temperatur, die die Elektronik des Wagens meldet, passt nie zum Wetter. [Die Zeit, 05.08.1999, Nr. 32]
Auch das früher einmal aufgeworfene Problem des Wetters läßt man nicht mehr gelten. [Die Zeit, 06.05.1999, Nr. 19]
Zitationshilfe
„Wetter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wetter>.

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