Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Verweis, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Verweises · Nominativ Plural: Verweise
Aussprache  [fɛɐ̯ˈvaɪ̯s]
Worttrennung Ver-weis
Grundformverweisen
Wortbildung  mit ›Verweis‹ als Erstglied: Verweisform · Verweispfeil  ·  mit ›Verweis‹ als Letztglied: Feldverweis · Landesverweis · Literaturverweis · Platzverweis · Querverweis · Rückverweis · Schulverweis · Textverweis
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
Hinweis, Bezugnahme auf ein bestimmtes Dokument, Ereignis o. Ä.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein ausdrücklicher, expliziter Verweis
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. mit Verweis auf etw. ablehnen, kommentieren, rechtfertigen, verweigern
als Aktivsubjekt: ein Verweis genügt, reicht aus, hilft weiter
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Verweis auf Ermittlungen, das Bankgeheimnis, auf die Verschwiegenheit, auf ein Verfahren
Beispiele:
Mit Verweis auf einzuholende Auskünfte wurde das Thema vertagt. [Fränkischer Tag, 14.01.2021]
Die Konzentration von Stickstoffdioxid und Feinstaub sei auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre gewesen, teilte das Landesamt für Umwelt […] unter Verweis auf Messergebnisse des lufthygienischen Landesüberwachungssystems mit. [Landshuter Zeitung, 15.01.2021]
Während des Flugs sei klar ein Explosionsgeräusch zu hören, berichtete der Fernsehsender France 2 unter Verweis auf einen Ermittler. [Die Zeit, 07.11.2015 (online)]
Während viele Manager die Löhne ihrer Mitarbeiter mit Verweis auf die internationale Konkurrenz gering hielten, genehmigten sie sich exorbitante Saläre – als gäbe es bei Managern keine Konkurrenz. [Süddeutsche Zeitung, 24.12.2008]
Das Thesenpapier schließt mit dem Verweis auf den »sittlichen Ernst«, mit dem die Metzger angesichts der Notwendigkeit der Tiertötung Schlachtmethoden garantieren, »die den Respekt vor der dem Menschen untergeordneten Kreatur gewährleisten« sollen. [Die Zeit, 02.04.1998]
2.
darstellerisches bzw. technisches Mittel, mit dem der Leser von einem Ort (in einem Text, Hypertext o. Ä.) zu einer anderen Stelle (im gleichen oder in einem anderen Text) geführt oder auf diese Stelle hingewiesen wird
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: intertextuelle Verweise
als Akkusativobjekt: einen Verweis entfernen, streichen; Verweise finden
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Verweis auf eine Quelle
a)
Hinweis auf eine andere Stelle in einem Text, Buch; Hinweis in einem Text auf etw. außerhalb dieses Textes
Beispiele:
ein Verweis auf eine andere Seite, eine Abbildung in einem Buch, auf ein anderes Kapitel, StichwortWDG
Außer historischen Abrissen und Verweisen auf einige aktuelle Studien bildet eine Reihe von Reportagen den Kern des Buches. [Süddeutsche Zeitung, 20.04.2020]
Als die europäischen Gelehrten um 1500 die Antike wiederentdeckten, studierten in der Eidgenossenschaft auch Aegidius Tschudi und Glarean ihren Caesar. Eine Textstelle im »Gallischen Krieg« deuteten sie als Verweis auf den Gotthard und etablierten so das Bild vom »Berg der Mitte« als »höchster Erhebung der Alpen«. [Basler Zeitung, 19.02.2016]
Während sich in der Mitte das Hauptgeschehen abspielt, befinden sich links Verweise auf assoziierte Textstellen bei [Edgar Allan] Poe, während ganz rechts flüchtige und versprengte gedankliche Kleinigkeiten und Randbemerkungen Raum bekommen. [Südkurier, 23.02.2011]
Das Layout ist modern und intelligent, die Verweise auf Literatur, Adressen und besondere Sehenswürdigkeiten sind gut integriert, der Aufbau ist insgesamt ausgesprochen benutzerfreundlich. [Die Zeit, 31.03.1999]
Das Nötigste dazu, einschließlich zahlreicher Verweise auf einschlägige Ausführungen bei Marx, findet sich in Lenins Buch aus dem Jahre 1908 über das Agrarprogramm der Sozialdemokratie[…]. [konkret, 2000 [1998]]
Den schnellen Leser lenken in den einzelnen Kapiteln Verweise auf weiterführende Abschnitte – so läßt es sich im Buch selbst einigermaßen flott recherchieren. [Die Zeit, 14.05.1998]
b)
Synonym zu Hyperlink, Link (1 a)
Kollokationen:
als Aktivsubjekt: ein Verweis funktioniert
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Verweis auf eine Webseite
Beispiele:
Wer Webseiten ins Internet stellt, muss mit Verweisen [darauf] rechnen und ist grundsätzlich hiermit einverstanden. [C’t, 2001, Nr. 4]
Auf der Plattform »museum‑digital: sachsen« können große und kleine Museen Informationen zu ihren Sammelstücken veröffentlichen. »Sie umfasst Objekte verschiedenster Art, die durch vielfache Verweise miteinander verknüpft werden, um Zusammenhänge zu veranschaulichen und das Auffinden zu erleichtern«[…]. [Leipziger Volkszeitung, 15.01.2021]
Bei dejure.org handelt es sich um eine kostenlose juristische Internetdatenbank, die […] zirka 270 Gesetze und über eine Million Entscheidungen mit Verweisen enthält und mit mehr als acht Millionen Zugriffen im Monat zu den meistgenutzten juristischen Diensten in Deutschland zählt. [Münchner Merkur, 02.03.2017]
Ihn [Tim Berners-Lee] faszinierte die alte Idee der Querverweise, die es schon seit Jahrhunderten in Büchern gab (zum Beispiel als Fußnoten) und die mithilfe von Computern jetzt mechanisiert werden konnten. Man musste also nicht mehr umblättern, sondern der Maschine ein Kommando geben, einen Tastendruck oder einen Mausklick, um zum verbundenen Dokument zu gelangen. »Hypertext« nennt man solche Texte mit den Verweisen (englisch: Links). [Rhein-Zeitung, 02.05.2008]
Das World Wide Web bot mit den ersten Versionen von HTML (Hypertext Markup Language) zunächst nur die Möglichkeit, HyperText‑Systeme [sic!] im Internet aufzubauen, die neben einfachem Text auch Grafiken sowie Verweise auf andere Dokumente enthalten konnten. [C’t, 1996, Nr. 7]
3.
Rüge, Tadel, Mißbilligung (eines bestimmten Verhaltens)
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: sich einen Verweis einhandeln; einen Verweis bekommen
Beispiele:
einen strengen, scharfen, schweren, milden, deutlichen Verweis erteilen, aussprechen, gebenWDG
als der Junge zu spät nach Hause kam, bekam er von seinem Vater einen (gehörigen) VerweisWDG
umgangssprachlichals der Junge zu spät nach Hause kam, musste er einen Verweis einsteckenWDG
Michels Mama platzte fast vor Wut und erzählte, wie es mit Michel und den Kirschen gewesen war. Aber die drei Guttempler sahen trotzdem sehr bekümmert drein und einer von ihnen sagte: »Ja, aber man sieht doch schon, wohin das mit Michel führt! Es könnte nicht schaden, ihm heute Abend einen Verweis zu erteilen.« [Lindgren, Astrid: Immer dieser Michel. Hamburg 2005 [1972]]
An den Vater, den sie nur so flüchtig gekannt, bewahrte Baby eine schwärmerische Erinnerung, als an ein glänzend schönes Wesen, und je mehr sie empfand, was sie der Mutter Strenge gegen harmlose Kleinigkeiten nannte, desto mehr verherrlichte ihre kindliche Phantasie das Andenken des Toten, von dem sie sich nicht entsinnen konnte, je einen Verweis erhalten zu haben. [Heyking, Elisabeth von: Der Tag Anderer. In: Deutsche Literatur von Frauen. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1905], S. 32881]
a)
im Schulwesen, Verwaltungswesen, bei der Bundeswehr und im Strafvollzug   formelle Rüge, oft verbunden mit der Ankündigung weiterer disziplinarischer Maßnahmen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein disziplinarischer Verweis
Beispiele:
Ein Disziplinarverfahren kann […] Jahre dauern. Laut dem Bundesdisziplinargesetz ist ein Verweis möglich, bei dem der betroffene Beamte für sein Verhalten schriftlich getadelt wird. Auch eine Geldbuße, die Kürzung der Dienstbezüge und eine Rückstufung kommen infrage. [Der Spiegel, 17.11.2017 (online)]
Die mildeste Form der Sanktionierung ist der Verweis, danach drohen Bußgelder, die Kürzung der Dienstbezüge, eine Zurückstufung und im schlimmsten Fall die Kündigung […]. [Südkurier, 30.10.2020]
Bei Verfehlungen müssten die Vorgesetzten einschreiten. Im konkreten Fall habe der Vorgesetzte des Soldaten auf dessen Fehlverhalten »angemessen reagiert«[…]. Die Bandbreite möglicher Disziplinarmaßnahmen reicht von einer Belehrung bis zur Ablösung aus dem Einsatz. In diesem Fall dürfte es bei einem Verweis für den Soldaten geblieben sein. [Süddeutsche Zeitung, 12.11.2010]
Die Strafen für Häftlinge, die beispielsweise mit illegalem Gut aus dem Urlaub zurückkehren, reichen von Verweisen über Besuchssperren bis hin zum Einschluss in der Arrestzelle. [Neue Zürcher Zeitung, 14.04.2009]
Über unseren Beifall für den Durchgriff des Verteidigungsministers sollten wir aber eines nicht übersehen: Selbst für die Erteilung eines milden aktenkundigen Verweises muss ein Vorgesetzter in der Bundeswehr den Ablauf einer Nacht abwarten. Vorher ist der Beschuldigte anzuhören. [Die Welt, 07.11.2003]
Sascha, 16, könnte mit den Verwarnungen, Tadeln und Verweisen, die ihm die Schule bisher mit auf den Weg gegeben hat, locker eine Wand tapezieren. [Der Spiegel, 03.06.2002]
b)
(dauerhafter) Ausschluss von der Teilnahme am Unterricht einer bestimmten Schule
Beispiele:
Einen Verweis von der Schule kann nur eine Klassenkonferenz beschließen, nie ein einzelner Lehrer. Damit diese einberufen werden kann, müssen mehrere Einträge im Klassenbuch (Tadel oder Rüge genannt) gegen den Störer vorliegen. [Bild am Sonntag, 04.03.2018]
In Gottfried Kellers gleichnamigem Bildungsroman spielt die »Schuljustiz« eine Schlüsselrolle. Ihr Opfer wurde auch der Schüler, der seinen Namen den Anzügen verdankte, welche ihm die Mutter aus der Uniform des verstorbenen Vaters geschneidert hatte. Seine »grüne Popularität« verführte Heinrich Lee, Anstifter eines Lehrerstreichs zu werden, der zu seinem Verweis von der Schule führte. [Die Welt, 19.07.2019]
Die Schwere dieser Verletzung des Erlasses zur Vernunftgemäßen Beschränkung der Zauberei Minderjähriger hat zu Ihrem Verweis von der Hogwarts‑Schule für Hexerei und Zauberei geführt. [Rowling, J. K.: Harry Potter und der Orden des Phönix. Hamburg 2003]
Zu den gesetzlich erlaubten Maßnahmen gehören Ermahnungen, Eintrag in das Klassenbuch, Nachsitzen, Überweisung in eine andere Klasse, Androhung des zeitweiligen Ausschlusses vom Unterricht (auch Verweis genannt), Ausschluss vom Unterricht, Androhung des Schulausschlusses und Ausschluss von der Schule. [Schaub, Horst / Zenke, Karl G.: Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen. In: dtv-Wörterbuch Pädagogik. Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1995], S. 762]
Die dritte Vorladung ins Direktorat ist so gut wie der Verweis des Kindes von der Schule. Gegen die Erkenntnisse einer Lehrerin, die schon seit elf Jahren immer die fünfte Klasse unterrichtet, gibt es keine Berufung. [Johnson, Uwe: Jahrestage. Bd. 1. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 314]
c)
(zeitweiliger) Ausschluss von der weiteren Teilnahme an einem Spiel oder Wettkampf
Beispiele:
Ärgerlich für den Gastgeber war auch der Verweis für Jan Arp, der aufgrund von ungebührlichem Benehmen nach 23 Minuten vom Schiedsrichter vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde. [Saarbrücker Zeitung, 23.03.2012]
Der Loher Trainer Lukas Dorn saß nach der dramatischen Partie mit zwei Platzverweisen gegen seine Elf (der zweite Verweis richtete sich gegen den auf der Bank sitzenden Julian Hartmann, 76. Minute) noch mit dem Kollegen Carsten Korff beisammen […].[…] [Neue Westfälische, 11.11.2019]
Nach einem Tritt gegen Per Skjelbred wurde […] Robert Lewandowski per Roter Karte vom Feld gestellt […], und dieser Verweis bot hinterher Anlass zur Diskussion[…]. [Frankfurter Rundschau, 11.02.2013]
Die rote Karte für den wegen einer Fußprellung gehandicapten Bertrand Gille war der negative Höhepunkt der zerfahrenen [Handball-]Partie, in der die Hamburger mit acht Zeitstrafen so viele Verweise erhielten wie nie zuvor. [Hamburger Abendblatt, 15.12.2003]
Im Protest ging es darum, dass der Lugano‑Spieler, der den Verweis 30 Sekunden vor Schluss erhalten hatte, nach Absitzen der Zeit nicht ordnungsgemäss vom Kampfrichtertisch hereingewunken wurde. [Luzerner Zeitung, 11.06.2001]
d)
Aufforderung zum sofortigen Verlassen eines Ortes, z. B. eines Versammlungsortes, einer Spielstätte oder einer Wohnung
siehe auch Platzverweis
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: einen Verweis aussprechen
Beispiele:
Im Ettenheimer Bad habe ich ein System mit gelber und roter Karte eingeführt – also erst Verwarnung, dann Verweis aus dem Bad. [Badische Zeitung, 29.06.2019]
Die Rote Karte und damit der Verweis aus dem Innenraum sollen Trainer für aggressives Verhalten, Tätlichkeiten, Beleidigungen und Ähnliches erhalten. [Thüringer Allgemeine, 09.08.2019]
2002 stürmte [das Vereinsmaskottchen Ritter] Keule in der 17. Minute wild jubelnd auf den Platz, um dem Union‑[Berlin-]Torschützen […] zum 1:0 gegen den VfB Lübeck zu gratulieren – Verweis auf die Tribüne! [Bild, 29.03.2017]
In stark alkoholisiertem Zustand hatte er verschiedene Passanten in der Fußgängerzone angepöbelt. Die Polizei hatte ihm einen Platzverweis für die Innenstadt erteilt, doch daran hielt er sich nicht. Minuten nach der Aussprache des Verweises stießen die Beamten auf der Nahebrücke wieder auf den Mann, wo er sich bedrohlich auf unbeteiligte Fußgänger zubewegte. [Allgemeine Zeitung, 08.01.2018]
Einen von der Polizei gegen den schlagenden Mann ausgesprochenen Verweis aus der Wohnung hält Helmut Z[…] für ein gutes Mittel. [Frankfurter Rundschau, 28.11.2002]
e)
in der Schweiz   von der Jugendanwaltschaft oder dem Jugendgericht ausgesprochene Missbilligung eines bestimmten Verhaltens eines Jugendlichen
Beispiele:
Im Fokus des Jugendstrafrechts steht nicht allein die Bestrafung, sondern vornehmlich deren erzieherische Wirkung. Bei bis 15 Jahre alten Jugendlichen sieht es als Sanktionen einen Verweis oder eine persönliche Leistung von bis zu 10 Tagen vor. [Neue Zürcher Zeitung, 18.12.2017]
Die Jugendanwaltschaft oder das Jugendgericht können verschiedene Formen der Strafe anordnen: Verweis: Schriftliche Missbilligung [Aufzählung] [Mit diesen Strafen müssen Jugendliche rechnen, 11.12.2019, aufgerufen am 29.01.2021]
Das Gericht hatte den Fall eines 16‑Jährigen aus Winterthur zu beurteilen, der mit 1,4 Gramm Hanfblüten erwischt worden war. Die Jugendanwaltschaft hatte ihm einen Strafbefehl ausgestellt und einen Verweis erteilt. Zu Unrecht, urteilte das Bundesgericht. Die Grenze für die Straffreiheit von zehn Gramm gelte nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche. [St. Galler Tagblatt, 20.07.2019]
Zwar wurden von der Jugendanwaltschaft im letzten Jahr deutlich mehr Geldbussen als im Vorjahr (506 gegenüber 413) ausgesprochen, dennoch stehen Verweise, Schulungen und Arbeitsleistungen bei den Strafen im Vordergrund. [Basler Zeitung, 15.02.2008]
4.
Informatik Referenz innerhalb eines Programmes oder Betriebssystems auf ein bestimmtes Objekt (eine Datei, eine Programmbibliothek o. Ä.)
Kollokationen:
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Verweis auf eine Datei
Beispiele:
Möchten Sie eine Datei oder einen Ordner an mehreren Stellen nutzen, kopieren Sie nicht das Original dorthin, sondern einen Verweis darauf, einen sogenannten Alias. [OS X Yosemite: Alias erzeugen und nutzen, 26.02.2015, aufgerufen am 19.08.2020]
Ablegen können Sie damit Programme (Icon direkt aus dem Ordner Programme verwenden) und Ordner. Was Sie im Dock auch anlegen: Es handelt sich um Verweise auf das eigentliche Objekt. Wenn Sie also einen Eintrag wieder aus dem Dock herauslöschen, entfernen Sie nicht etwa das Programm oder das Verzeichnis. [OS X Yosemite: Objekte dem Dock hinzufügen, 20.02.2015, aufgerufen am 19.08.2020]
Auf der Client‑Seite wird nicht das Objekt selbst registriert, sondern nur ein Verweis darauf. [C’t, 1998, Nr. 24]
Verweis: Pointer auf eine mit dem Objekt verbundene Assoziation oder eine Attributliste [Aufzählung] [C’t, 1993, Nr. 5]
Der Wert einer Variablen vom Typ Zeiger ist also nichts anderes als eine Adresse. Da jedoch vielen Informatikern »Adresse« ein zu hardwarenaher Begriff ist, sprechen sie lieber von Referenz oder Verweis als von Zeiger und Adresse. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik? München: Hanser 1994 [1991], S. 104]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1verweisen · Verweis
1verweisen Vb. ‘zum Vorwurf machen, verbieten, tadeln’, ahd. firwīʒan (8. Jh.), mhd. verwīʒen ‘strafend, tadelnd vorwerfen’, mnd. vorwīten, mnl. verwīten, nl. verwijten ‘vorwerfen’, got. fraweitan ‘rächen’ stehen als Präfixbildungen zu ahd. wīʒan (9. Jh.), mhd. wīʒen ‘bemerken, vorwerfen, (be)strafen’, asächs. aengl. wītan, mnd. mnl. wīten, nl. wijten ‘vorwerfen’, anord. vīta ‘strafen’ (germ. *weitan) neben ahd. wīʒi n. (8. Jh.), mhd. wīʒe n. f. ‘Strafe, Höllenstrafe’, asächs. wīti n., aengl. wīte, anord. vīti n. ‘Strafe’. Herkunft ungeklärt. Man verbindet allgemein diese Wortgruppe mit der Wurzel ie. *u̯eid- ‘erblicken, sehen’ (s. wissen und die dort genannten Formen) und geht von der Bedeutung ‘eine Schuld wahrnehmen, bemerken’ aus, die sich zu ‘(eine Schuld) vorwerfen’ weiterentwickelt habe (ähnlich lat. animadvertere ‘seinen Sinn auf etw. richten, wahrnehmen, ahnden, rügen, strafen’). Seebold 549 schlägt dagegen Anschluß an eine Dentalerweiterung der Wurzel ie. *u̯ei-, *u̯ei̯ə- ‘gehen, auf etw. losgehen, etw. erstreben, erjagen, verfolgen’ (woraus ‘vorwerfen, strafen’) sowie ‘Weg, Reihe’ vor, wozu die unter 2Weide (s. d.) genannten Formen. – Verweis m. ‘Tadel, Rüge’, spätmhd. verwīʒ, aus dem Verb rückgebildet.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Referenz · Verweis
Assoziationen

Abkanzelung · Ermahnung · Lektion · Maßregelung · Moralpredigt · Rüffel · Rüge · Schelte · Tadel · Verweis · Zurechtweisung  ●  Abmahnung juristisch · Ordnungsruf politisch · (ein) Donnerwetter ugs. · Abreibung ugs. · Adhortation fachspr., veraltet · Anpfiff ugs. · Anschiss ugs., salopp · Denkzettel ugs. · Einlauf ugs., salopp, fig. · Opprobration geh., veraltet, lat. · Schimpfe ugs. · Standpauke ugs. · Strafpredigt ugs. · Zigarre ugs., fig.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Direktoratsverweis · verschärfter Verweis
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Verweis‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verweis‹.

Zitationshilfe
„Verweis“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verweis>.

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