Sermon, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sermons · Nominativ Plural: Sermone
Aussprache
Worttrennung Ser-mon (computergeneriert)
Herkunft aus sermolat ‘Rede, Gespräch, Disputation’, kirchensprachlich ‘Predigt’
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich, abwertend] langweiliges, weitschweifiges, nichtssagendes Gerede, Geschwätz
- 2. [veraltet] Predigt
eWDG
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich, abwertend langweiliges, weitschweifiges, nichtssagendes Gerede, Geschwätz
Beispiele:
er bekam einen langen Sermon zu hören
wir mussten geduldig seinen endlosen Sermon anhören
hoffentlich ist er bald fertig mit seinem Sermon!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sermon m. ‘Rede, Predigt’, mhd. sermōn, im 14. Jh. entlehnt aus lat. sermo (Genitiv sermōnis) ‘Rede, Gespräch, Disputation’, kirchensprachlich ‘Predigt’. Aus häufigen Verbindungen des Substantivs mit entsprechenden Attributen (wie z. B. lang, langgeschweift) entwickelt sich seit dem 18. Jh. pejorativer Gebrauch im Sinne von ‘langweilige, trockene, moralisierende Rede’ und schließlich ‘langweiliges, leeres Gerede, Geschwätz’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Geschwafel ·
Gesäusel ·
leere Worte ·
leeres Gerede ●
warme Worte ironisch ·
Blabla ugs. ·
Geblubber ugs. ·
Gefasel ugs., abwertend ·
Gelaber ugs. ·
Gemunkel ugs. ·
Geplänkel ugs. ·
Gerede ugs. ·
Geschwalle ugs. ·
Geschwurbel ugs. ·
Geschwätz ugs. ·
Geseire ugs. ·
Gesülze ugs. ·
Gewäsch ugs., abwertend ·
Luftblasen ugs., fig. ·
Schein-Tiefsinn fachspr., psychologisch ·
Schmus ugs. ·
Sermon ugs. ·
hohle Phrasen ugs.
Assoziationen |
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Erguss ·
Redefluss ·
Redeschwall ·
Sermon ·
Suada ·
Suade ·
Wortfülle ·
Wortschwall ·
wortreiche Rede ●
Tirade geh.
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Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Sermon‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sermon‹.
Verwendungsbeispiele für ›Sermon‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dann aber ergibt er sich wieder dem Sermon, den er wohl schon hundertfach in den vergangenen Monaten heruntergebetet hat.
[Die Welt, 23.04.2001]
Schließlich ging der Sermon in Rufe nach Mia und der noch nicht sichtbar gewordenen, vielleicht nicht mehr vorhandenen Pia über.
[Fritsch, Gerhard: Fasching, Hamburg: Rowohlt 1967, S. 3]
Dessen Wortlaut als Text sucht man vergeblich – man ist gezwungen, sich den langweiligen Sermon jedesmal von Anfang an anzuhören, wenn man etwas daraus wissen will.
[C’t, 1996, Nr. 9]
Deswegen wird es dem Publikum nie langweilig bei dem Sermon.
[Süddeutsche Zeitung, 12.08.1999]
Wer aber zurück zur Führung will, muss dann den Sermon zum entsprechenden Saal noch einmal von Anfang an hören.
[C’t, 2001, Nr. 19]
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