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Schuft, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schuft(e)s · Nominativ Plural: Schufte
Aussprache  [ʃʊft]
eWDG

Bedeutung

abwertend ehrloser, gemeiner Mensch, Schurke
Beispiele:
ein erbärmlicher, hinterhältiger Schuft
umgangssprachlichein ausgemachter Schuft
ihr niederträchtigen Schufte!
jmdn. einen Schuft nennen
Erschlagt die Schufte, eh ihr selbst erschlagen! [ WeinertRufe287]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schuft · schuftig
Schuft m. ‘Schurke, ehrlose, gemeine Person’ (um 1800), ‘armseliger, häßlicher, heruntergekommener Mensch’ (18. Jh.), ‘verarmter Adliger’ (17. Jh.). Der Ausdruck ist nd. Herkunft, seine literatursprachliche Verwendung folgt dem jeweiligen nd. Gebrauch. Nd. Schuft, Schufft, Schofft gilt als Zusammenziehung von mnd. schūvūt, nd. Schuvuut ‘Uhu’, einer den Ruf des Tieres (als schieb aus gedeuteten) nachahmenden Bezeichnung. Der Name wird als Schimpfwort (Anfang 17. Jh.) auf den wie die Eule das Tageslicht scheuenden verarmten Edelmann und Raubritter übertragen. – schuftig Adj. ‘wie ein Schuft, ehrlos, gemein’ (um 1800), nd. schuftig ‘armselig, zerlumpt, bettelhaft’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Halunke · Hundling · Lump · Schlitzohr · Schuft · Schurke · Spitzbube · Strolch · Tunichtgut  ●  Falott österr. · Fötzel schweiz. · Haderlump österr., bayr. · Übelmann regional · (eine) miese Type ugs. · Kanaille derb · Pülcher ugs. · Schubiack ugs., regional · fieser Finger ugs., abwertend, veraltet · gerissener Hund ugs. · krummer Hund ugs. · linke Bazille ugs. · linke Ratte ugs. · linke Socke ugs. · linker Hund ugs. · verkommenes Subjekt geh.
Oberbegriffe
  • unangenehme Person  ●  Unsympath männl. · Unsympathin weibl. · unangenehmer Patron ugs., männl.
Unterbegriffe
  • Ganove · Gauner · Kleinkrimineller  ●  Strauchdieb veraltet · Ganeff fachspr., Jargon, Rotwelsch, selten, veraltend · Schlawack ugs. · Schlawuzi ugs., bayr. · kleiner Fisch ugs., fig.
Assoziationen

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schuft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schuft‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schuft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wie sank die Welt, seit ihr die Ehre befohlen war, zum Schuft! [Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1920]]
Um anständig leben zu können, muß man ein Schuft sein. [Lichtenstein, Alfred: Der Sieger. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 35660]
Schufte hätten wir sein müssen, wenn wir uns nicht reich beschenkt vorgekommen wären. [Die Zeit, 16.12.1966, Nr. 51]
Wenn Sie sich beeilen, erwischen Sie den Schuft gerade noch. [Süddeutsche Zeitung, 02.03.2002]
Der Schuft rafft vorher aber noch die zauberhafte Rose hin. [Süddeutsche Zeitung, 07.05.2001]
Zitationshilfe
„Schuft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schuft>.

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