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Bestie, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Bestie · Nominativ Plural: Bestien
Aussprache 
Worttrennung Bes-tie
formal verwandt mitBestiarium
Wortbildung  mit ›Bestie‹ als Erstglied: Bestienkapitell · Bestiensäule  ·  mit ›Bestie‹ als Letztglied: Intelligenzbestie · Kriegsbestie
Herkunft aus bēstialat ‘(wildes) Tier’
eWDG

Bedeutung

großes, wildes Tier
Beispiele:
eine grausame, blutgierige, lauernde, große Bestie
die Bestie zähmen, dressieren, erschießen
die Bestie zerfleischte ihm den Arm
abwertend vom Menschen
Beispiele:
sie ist eine Bestie in Menschengestalt
die Bestie im Menschen wecken
jmd. verwandelt sich in eine (wilde, reißende) Bestie
jmdn. eine Bestie schimpfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bestie · Biest · bestialisch · Bestialität
Bestie f. ‘wildes Tier, grausamer Mensch’, mhd. bestie, entlehnt aus lat. bēstia ‘Tier, insbesondere wildes Tier’. – Biest n. ‘bösartiges Tier, hinterhältiger Mensch’ (16. Jh.), entstanden im Nd. aus mnd. bēst ‘Tier’ (nd. Beest), dessen gedehntes ē sich in einigen nd. Mundarten zu langem ī entwickelt (vgl. Öhmann in: ZfdWf. 18 (1962) 96 ff.); die mnd. Form geht über mnl. beest(e) auf afrz. beste ‘Tier’ (frz. bête) zurück, das vielleicht auf einem vlat. *besta, mit größerer Wahrscheinlichkeit aber unmittelbar auf lat. bēstia (s. oben) beruht. bestialisch Adj. ‘grausam’ (16. Jh.), vgl. spätlat. bēstiālis ‘tierisch, wild’, afrz. frz. bestial ‘tierisch, roh’ (afrz. auch ‘dumm’). Bestialität f. ‘Grausamkeit, Unmenschlichkeit’ (Anfang 17. Jh.), vgl. mlat. bestialitas, mfrz. frz. bestialité ‘tierisches Verhalten, Wildheit, Roheit’, afrz. bestiauté ‘Roheit, Dummheit’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bestie · Bestie in Menschengestalt · Bluthund · Scheusal · Ungeheuer · Unmensch  ●  Satan fig. · Teufel fig. · Unhold dichterisch · Monster ugs.
Oberbegriffe
  • unangenehme Person  ●  Unsympath männl. · Unsympathin weibl. · unangenehmer Patron ugs., männl.
Assoziationen

Unterbegriffe
  • Cetus · Keto · Ketos
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Bestie‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bestie‹.

Verwendungsbeispiele für ›Bestie‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber erst nach vielen Jahren gelang es ihm, dem Wolf das Image der blutrünstigen Bestie zu nehmen. [Die Welt, 24.05.2003]
Ist also der »Satan«, die »Bestie« in uns noch immer nicht genügend niedergeknüppelt? [Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 266]
Jetzt waren die Bestien noch vier Meter von der Kamera entfernt. [Rangnow, Rudolf: Tropenpracht und Urwaldnacht, Braunschweig: Gustav Wenzel & Sohn 1938 [1938], S. 68]
Jetzt wollen sie mit der Bestie reden, sogar schon in den nächsten Tagen. [Die Zeit, 02.05.2008, Nr. 19]
Bei Männern kann ich mich fast in eine mordlustige Bestie verwandeln, ich erlebe eine körperliche Aggression, die mich fast dazu treibt, Männer zu erwürgen. [Die Zeit, 28.09.1984, Nr. 40]
Zitationshilfe
„Bestie“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bestie>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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