Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

nennen

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikVerb · nennt, nannte, hat genannt
Aussprache 
Worttrennung nen-nen
Wortbildung  mit ›nennen‹ als Erstglied: nennbar · Nennbetrag · Nenndruck · Nenner · Nennfall · Nennform · Nenngeld · Nenngröße · Nennleistung · Nennonkel · Nennspannung · Nenntante · Nennung · Nennwert · Nennwort
 ·  mit ›nennen‹ als Letztglied: benennen · ernennen · umnennen
 ·  mit ›nennen‹ als Grundform: genannt
eWDG

Bedeutungen

1.
jmdm., einer Sache eine sprachliche Kennzeichnung geben
a)
jmdm. einen Namen, einer Sache eine Bezeichnung geben, jmdn., etw. benennen
Beispiele:
wir wollen unseren Sohn ›Günter‹ nennen
wir nennen ihn nach dem Großvater
es ist eine Größe zu suchen, nennen wir sie x
b)
einen (festgelegten) Namen, eine (festgelegte) Bezeichnung für etw., jmdn. gebrauchen
Beispiele:
jmdn. beim Vornamen nennen
er heißt Johannes, aber alle nennen ihn nur Hänschen, den Dicken
Friedrich III., genannt der Weise (= Friedrich III. mit dem Beinamen der Weise)
er lässt sich ›Herr Direktor‹ nennen (= er lässt sich mit »Herr Direktor« anreden)
die Überlagerung von Wellen nennen wir, nennt man Interferenz, wird Interferenz genannt
wir nennen es Schornstein, in anderen Gegenden heißt es Kamin
Wenn die jungen Grafen … von Petrus Leonis sprachen, so nannten sie ihn niemals bei Namen, sondern sie nannten ihn »er« [ le FortPapst151]
etw., das Kind beim (rechten) Namen nennenetw. deutlich, ohne Umschweife aussprechen
Beispiel:
nennen wir doch die Dinge beim Namen
jmdn. + Nomen + nennen (= jmdn. als etw. bezeichnen)
Beispiele:
er hat mich gestern (laut, vor allen Leuten) einen Dummkopf genannt
er hat ihn klug, tapfer, feige genannt
sie feierten ihn und nannten ihn ihren Retter
wie kannst du unseren Freund einen Fremden nennen!
seine Schüler nennen ihn ein Genie
er ist wirklich kein Meister zu nennen
er ist genau das, was man einen Karrieristen zu nennen pflegt
Martin nennt Karl seinen Freund (= Karl ist Martins Freund)
etw. + Nomen, Infinitiv oder Partizip II + nennen
Beispiele:
das nenne ich Glück (gehabt)
das nennt man Mut, Tüchtigkeit, klug, tapfer
nennen Sie es Fleiß, Genie oder wie immer Sie wollen
das nennt man umsichtig handeln
und das nennst du ›arbeiten‹?
bist du krank? Nun, ›krank‹ kann man das nicht nennen
das nenne ich gut gegessen
gehoben jmd. nennt etw. sein Eigenetw. gehört jmdm.
Beispiel:
ich nenne ein Häuschen mein Eigen
c)
sich nenneneinen Namen, eine Bezeichnung führen
Beispiele:
Herr N nennt sich (= führt das Pseudonym) X
wie nennt sich (= welche Berufsbezeichnung führt) eigentlich Herr N? Herr N nennt sich Chemotechniker
erst nach der Meisterprüfung darf er sich Malermeister nennen
spöttisch sich + Nomen, Infinitiv oder Partizip II + nennen (= etw. zu sein behaupten) (= eine Bezeichnung fordern)
Beispiele:
er nennt sich Dichter, Direktor, Baron
umgangssprachlich(und) so etwas nennt sich (nun) Fachmann, Experte, erwachsen, schön
umgangssprachlicher ging bis zur nächsten Ecke und kam zurück – das nennt sich spazierengehen
2.
etw., jmdn. anführen, angeben, erwähnen
Beispiele:
es wurden verschiedene Namen genannt
der Lehrer hat einige von euch genannt, aber du warst nicht unter den Genannten
im Programm ist N unter den Mitwirkenden genannt
als möglicher Nachfolger des Ministers wird N genannt
nennen Sie bitte einige Beispiele!
einen Termin nennen
jmdm. eine Adresse nennen
können Sie mir einen guten Arzt nennen?
die weiter oben im Text genannten Thesen
etw., mehrere Personen in einem Atemzug nennenetw., mehrere Personen gleichzeitig, kurz hintereinander nennen
Beispiel:
so verschiedene Persönlichkeiten kann man schlechterdings nicht in einem Atemzuge nennen
seinen Namen nennenseinen Namen sagen
Beispiele:
nennen Sie bitte Namen, Geburtstag, Adresse
N stellte sich vor, nannte seinen Namen
nennen Sie den Täter, wenn Sie ihn kennen!
Sport jmdn. (für einen Wettbewerb) melden, benennen
Beispiel:
eine Mannschaft, drei Atlethen nennen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nennen · Nenner
nennen Vb. ‘mit Namen anführen, einen Namen geben’, ahd. nemnen (8. Jh.), mit Assimilation nemmen (um 800) und nennen (9. Jh.), mhd. nemmen, nennen ‘einen Namen geben, mit Namen nennen, festsetzen, bestimmen’, asächs. nemnian, mnd. nennen, aengl. nemnan, anord. nefna, schwed. nämna, got. namnjan (germ. *namnjan) ist eine Ableitung von dem unter Name (s. d.) behandelten Substantiv. Auf einer Ablautform westgerm. *nōmijan beruhen mhd. benuomen ‘namhaft machen’, mnd. nȫmen, mnl. nl. noemen, afries. nōmia ‘nennen’. – Nenner m. ‘Zahl unter dem Bruchstrich’, Übersetzung (Anfang 16. Jh.) von mlat. denominator; zuvor (Ende 15. Jh.) vereinzelt für lat. nōminātīvus (s. Nominativ).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(den) Namen haben · (den) Namen tragen · (der) Name ist · (der) Name lautet · (die) Bezeichnung (...) tragen · (sich) bezeichnen (als) · (sich) nennen · angesprochen werden (können) als · bezeichnet werden als · darstellen · figurieren (als) · firmieren (als) · firmieren (unter) · fungieren (als) · genannt werden · heißen · man nennt (ihn)  ●  (sich jemanden) als etwas vorstellen müssen (lit.) geh. · (sich) schimpfen ugs.
Assoziationen

Assoziationen


Assoziationen

(sich) berufen auf · anführen · geltend machen · nennen · verweisen auf · vorbringen · zitieren  ●  ins Feld führen (Argument) fig., militärisch
Assoziationen

(be)nennen · (den/die) Namen nennen (von) · namentlich (be)nennen  ●  (den/die) Namen sagen ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›nennen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nennen‹.

Verwendungsbeispiele für ›nennen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir müssen lernen, denjenigen genau zu nennen, den wir ansprechen wollen. [Brumme, Gertrud-Marie: Muttersprache im Kindergarten, Berlin: Volk u. Wissen 1981 [1966], S. 37]
Er nannte die bezeichneten Straßen bei den Namen, die sie früher getragen hatten. [Kursbuch, 1966, Bd. 4]
Die Anzahl der Bytes, die in einem Speicher untergebracht werden können, nennt man seine »Kapazität«. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 22]
Auch hier nennt man meist die aus der mütterlichen Linie stammenden Allele zuerst. [Bresch, Carsten: Klassische und molekulare Genetik, Berlin u. a.: Springer 1965 [1964], S. 34]
Bisher haben noch wenige Historiker den Mut besessen, im Hinblick hierauf die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. [o. A.: Schlusssitzung des Dritten Reichsbauerntages in Goslar, 17.11.1935]
Zitationshilfe
„nennen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/nennen>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Nematozid
Nemesis
nennbar
Nennbetrag
Nenndruck
nennenswert
Nenner
Nennfall
Nennform
Nennformsatz

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora