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Strauchdieb, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Strauchdieb(e)s · Nominativ Plural: Strauchdiebe
Aussprache 
Worttrennung Strauch-dieb
Wortzerlegung Strauch Dieb
eWDG

Bedeutung

veraltet Wegelagerer
salopp wie ein Strauchdieb aussehen, herumlaufenzerlumpt, abgerissen aussehen, herumlaufen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Strauch · Gesträuch · strauchig · Strauchdieb
Strauch m. ‘buschartiges Holzgewächs’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte Substantiv mhd. (vorwiegend md.) strūch, mnd. strūk(e), mnl. struuc, auch ‘Strunk, (gekappter) Stamm’, nl. struik, afries. strūk (westgerm. *strūka-) ist wie straucheln und wohl auch nasaliertes Strunk (s. d.) verwandt mit lit. strùgas, strùkas ‘kurz, verstümmelt’, strùgė eine Grasgattung ‘Zwenke’ und vielleicht griech. strýchnon (στρύχνον) ‘Nachtschatten’ (und andere Pflanzen). Auszugehen ist von ie. *streug-, *strug-, einer Gutturalerweiterung der unter starren (s. d.) genannten Wurzel ie. *(s)ter(ə)- ‘starr, steif sein’. – Gesträuch n. Kollektivbildung zu Strauch; mhd. gestriuche. strauchig Adj. ‘mit Sträuchern bewachsen’ (16. Jh.), ‘in der Art eines Strauches’ (18. Jh.). Strauchdieb m. ‘Straßenräuber, verhungert und elend aussehender Mensch’ (16. Jh., durch Luther verbreitet); vgl. mnd. strūkdēf.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Ganove · Gauner · Kleinkrimineller  ●  Strauchdieb veraltet · Ganeff fachspr., Jargon, Rotwelsch, selten, veraltend · Schlawack ugs. · Schlawuzi ugs., bayr. · kleiner Fisch ugs., fig.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Straßenräuber · Wegelagerer  ●  Strauchdieb veraltend · Schnapphahn fachspr., historisch
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Strauchdieb‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Seitdem steigt der Strauchdieb einfach in fremde Gärten ein, von denen er weiß, daß sie demnächst platt gemacht werden, und bedient sich an der Botanik. [Süddeutsche Zeitung, 03.07.1999]
Der Strauchdieb wählt nur solche Grundstücke aus, die neu bebaut werden. [Süddeutsche Zeitung, 03.07.1999]
Zwischen bis an die Zähne bewaffneten Strauchdieben standen sie harmlos wie Champignons im Gras. [Die Zeit, 01.02.1993, Nr. 05]
Er warb Unfreie und Strauchdiebe an, verpflichtete sogar Männer aus dem feindlichen Lager. [Die Zeit, 12.01.2006, Nr. 03]
Dass er bei jugendlichen Strauchdieben abkassiert hat, räumt Holtfort ein. [Süddeutsche Zeitung, 31.07.2002]
Zitationshilfe
„Strauchdieb“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Strauchdieb>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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