Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Akademiker, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Akademikers · Nominativ Plural: Akademiker
Aussprache  [akaˈdeːmikɐ]
Worttrennung Aka-de-mi-ker
Wortzerlegung Akademie -iker
Wortbildung  mit ›Akademiker‹ als Erstglied: Akademikerfamilie · Akademikerin · Akademikerkind · Akademikerschwemme · Akademikerverband
 ·  mit ›Akademiker‹ als Letztglied: Jungakademiker · Schmalspurakademiker · Vollakademiker
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
Person mit (abgeschlossener) HochschulbildungWDG
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein angehender, hochqualifizierter, promovierter, arbeitssuchender, arbeitsloser Akademiker
mit Präpositionalgruppe/-objekt: Akademiker mit Berufserfahrung, einem Abschluss [in Lexikografie], aus EU-Staaten, Nicht-EU-Ländern, Drittstaaten
als Akkusativobjekt: Akademiker brauchen, ausbilden, einstellen, beschäftigen
als Genitivattribut: die Arbeitslosenquote, Zahl der Akademiker
in Koordination: Akademiker und Fachkräfte, Führungskräfte, Facharbeiter; Akademiker und Praktiker, Studienabbrecher, Nichtakademiker
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Arbeitsmarkt, Stellen, Jobs, die Berufsaussichten für Akademiker; der Bedarf an Akademikern; die Arbeitslosigkeit unter Akademikern
Beispiele:
Der erste Inhaber Ernst K[…] war promovierter Akademiker und wurde von vielen Kunden auch mit »Herr Doktor« angeredet. [Hamburger Abendblatt, 18.11.2021]
Master of Beatles [Überschrift] Als es losging, wurde Dozentin Holly T[…] mit den Worten zitiert, sie sei »hocherfreut« über diesen neuen Studiengang. Er ermögliche es, die Beatles »auf eine zukunftsorientierte Weise zu betrachten, unter Berücksichtigung ihres Einflusses auf Musik und Kreativindustrie in der Popkultur, vor dem Hintergrund ihrer Geschichte auch auf Kultur und Tourismus im 21. Jahrhundert«. Was man halt so sagt als Akademiker. [Süddeutsche Zeitung, 19.11.2021]
Er ist kein Akademiker, aber ein unglaublich belesener Intellektueller (in einer Wohnung in Freiburg steht immer noch ein Teil seiner großen Bibliothek, »vieles, wenn nicht: alles, das älter ist als 5 Jahre«, sagt er). [Badische Zeitung, 19.11.2021]
Ein Viertel aller Akademiker der Geisteswissenschaften unterstützen Amtsenthebungen gegen Kollegen, die sich kritisch in Fragen zu Immigration oder Geschlecht äussern. [Neue Zürcher Zeitung, 18.11.2021]
Ein aktuell erfolgreicher Hashtag ist #IchBinHanna, unter dem sich prekär beschäftigte Akademikerinnen und Akademiker formieren. [Süddeutsche Zeitung, 17.11.2021]
Der Studiengang des Studenten ist hier, wie die allermeisten früheren Akademiker bezeugen können, großenteils ein Kunterbunt, aus dem sich erst allmählich etwas wie eine planmäßige Ordnung entfaltet. [Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 58/10 (1906)]
2.
selten Mitglied einer Akademie
Beispiele:
»Die Vorstellung, dass Mitglieder Erklärungen zu Interessenkonflikten abgaben, lag uns fern.« Allerdings sei dies wichtiger bei Institutionen, die direkt die Politik beraten. »Wir waren alle – vielleicht naiverweise – gefangen im Geiste der Akademie, als Akademiker miteinander zu reden und uns nicht gegenseitig zu verdächtigen«, sagt W[…]. [Der Tagesspiegel, 02.03.2021]
Der Geehrte [ein Nobelpreisträger] bequemte sich nicht einmal, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, geschweige denn nach Stockholm zu reisen. Doch das war nur ein Vorspiel. Ein Jahr später flog den Akademikern der Dampfkessel, auf dem sie sassen, um die Ohren: Vorwürfe gegen den Ehemann eines Akademiemitglieds wegen sexueller Nötigung, Berichte über Machtmissbrauch und Geheimnisverletzung innerhalb der Akademie. [Neue Zürcher Zeitung, 08.10.2020]
So leisteten konservative Akademiker Widerstand, als der Ungarischen Akademie der Wissenschaften unlängst wichtige Forschungsinstitute entzogen wurden. [Süddeutsche Zeitung, 28.02.2020]
Berühmte und weniger berühmte Gestalten des geistig‑literarischen Lebens sind darunter [in der Galerie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung]. Auch solche, die schon ganz vergessen sind – mit »Unsterblichkeit«, wie ihre Kollegen von der Académie Française, dürfen die Darmstädter Akademiker kaum rechnen. [Neue Zürcher Zeitung, 30.05.2000]
Die durch die Akademiereform begründete neue Funktion der Akademie übertragt ihr im Grunde eine weitaus höhere gesellschaftliche Verantwortlichkeit. Einigen älteren Akademikern fällt es noch schwer, die Einordnung der DAW (= Deutsche Akademie der Wissenschaften) in das Gesamtsystem der Wissenschaftsorganisation der DDR als für die Gesellschaft notwendigen und richtigen Prozeß zu erkennen und ihn mit dem Gewicht ihrer Persönlichkeit zu fördern. [Neues Deutschland, 14.03.1970]
Aber noch immer gibt sich SOKRATES als interessierten Verteidiger der relativistischen Ansicht, wobei er sich tief in Argumente einläßt, die allbekannt sind als die der Kyrenaiker wie später der Pyrrhoneer und skeptischen Akademiker. [Natorp, Paul: Platons Ideenlehre. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1903], S. 60830]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Akademie · Akademiker · akademisch
Akademie f. ‘Stätte zur Förderung der Wissenschaft und Forschung, Vereinigung von Gelehrten, Künstlern, Dichtern’. Aus lat. Acadēmīa, griech. Akadḗmeia (Ἀκαδημία), auch Akadēmía (Ἀκαδημία), dem nach dem Heros Akadēmos benannten Hain bei Athen, der 385 vor bis 523 nach u. Z. Sitz der platonischen Schule war. Der italienische Humanismus greift die griech.-lat. Bezeichnung auf. Im 15. Jh. begegnet sie im Dt., im 16. Jh. in bezug auf Universitäten wie Wittenberg und Marburg. Im 17./18. Jh. entwickelt sich unter dem Einfluß von frz. académie die Bedeutung ‘gelehrte Gesellschaft’ in Konkurrenz mit (gelehrte) Gesellschaft und Sozietät, vgl. die 1700 als Brandenburgische Societät der Wissenschaften gegründete, 1744 als Akademie der Wissenschaften fortgeführte Akademie in Berlin. – Akademiker m. ‘an einer Hochschule Ausgebildeter, Akademiemitglied’ (in beiden Bedeutungen 18. Jh.). Älter sind gleichbed. Akademist (aus frz. académiste), geläufig vom 17. bis 19. Jh., zuerst im Sinne von ‘Zögling einer Akademie’, sowie Akademikus (lat. Acadēmicus), das sporadisch und meist in lat. Flexion seit etwa 1600 bezeugt ist. akademisch Adj. ‘eine Akademie betreffend, zu einer Akademie gehörig’ (1. Hälfte 16. Jh.); doch vgl. bereits den vereinzelten Frühbeleg ahd. akadēmisc (um 1000), nach lat. Acadēmicus, griech. Akadēmaïkós (Ἀκαδημαϊκόϛ) ‘zur Akademie (bei Athen) gehörig’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Absolvent einer Hochschule · Akademiker · Alumnus · Hochschulabsolvent  ●  Studierte ugs., veraltend, weibl. · Studierter ugs., veraltend, männl.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe

Akademiker · Denker · Forscher · Frau der Wissenschaft · Geistesarbeiter · Gelehrter · Intellektueller · Kopfarbeiter · Mann der Wissenschaft · Theoretiker · Verstandesmensch · Wissenschaftler  ●  Egghead engl. · Eierkopf abwertend · Forschende (nur Plural) gegendert · Wissenschafter österr., männl. · Großkopferter ugs., bayr., österr. · Großkopfeter ugs., bayr., österr.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Bildungsbürgertum · die gebildeten Schichten · die gebildeten Stände  ●  Akademiker Plural · studierte Leute ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Akademiker‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Akademiker‹.

Akademikerin angehend angestellt arbeitslos arbeitslose Arbeitsmarkt für arbeitssuchend ausbilden ausgebildet berufserfahren berufstätig beschäftigt Facharbeiter Fachkraft Fachrichtung frischgebacken gestanden gutverdienend hochqualifiziert Intellektuelle jung mit Berufserfahrung Nichtakademiker Praktiker promoviert qualifiziert Stellenangebot für verdienend zugewandert
Zitationshilfe
„Akademiker“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Akademiker>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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