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verulken

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GrammatikVerb · verulkt, verulkte, hat verulkt
Aussprache 
Worttrennung ver-ul-ken
Wortzerlegung ver- ulken
Wortbildung  mit ›verulken‹ als Erstglied: Verulkung
eWDG

Bedeutung

jmdn., etw. verulkensich über jmdn., etw. lustig machen, jmdn., etw. verspotten
Beispiele:
die Gewohnheiten eines Kleinbürgers verulken
willst du mich (damit) verulken?
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ulk · ulken · verulken · ulkig
Ulk m. ‘lärmender Spaß, lustiger Unfug’, seit dem 17. Jh. bezeugtes, in nd. und md. Mundarten heimisches, dann durch die Studentensprache im 19. Jh. im oben angeführten Sinne bekannt gewordenes Substantiv, vgl. mnd. ulk ‘Lärm, Unruhe, Händel’. Es ist, wie vielleicht auch norw. (mundartlich) alka ‘Händel anfangen’, schwed. (mundartlich) ulka ‘girren, keifen’, eine Bildung lautnachahmenden Ursprungs. – ulken Vb. ‘Ulk machen, spaßen’, verulken Vb. ‘verspotten, veralbern’ (beide 19. Jh.). ulkig Adj. ‘spaßig, komisch, lustig, seltsam’ (2. Hälfte 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemanden) aufziehen (mit) · (jemanden) hochnehmen (mit) · (jemanden) veralbern · (jemanden) verulken · (seine) Späße treiben (mit)
Assoziationen
  • (einen) Scherz machen (über) · (jemandem) ins Gesicht lachen · (sich) auf jemandes Kosten amüsieren · (sich) ein Lachen kaum verkneifen können (angesichts) · (sich) lustig machen (über) · (sich) mokieren (über) · Scherze treiben (mit) · Witze machen (über) · auslachen · ins Lächerliche ziehen · lächerlich machen · nicht ernst nehmen · seinen Spaß haben (mit/bei) · spotten (über) · verlachen · verspotten · witzeln · zum Gespött machen  ●  Späße treiben (mit) veraltend · (jemandem) eine lange Nase drehen ugs., fig. · (jemandem) eine lange Nase machen ugs., fig. · (jemanden) derblecken ugs., bairisch · (sich) belustigen (über) geh. · Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. geh., Sprichwort · durch den Kakao ziehen ugs., fig. · frotzeln (über) ugs. · verhohnepiepeln ugs.
  • hänseln · mobben · necken · plagen · quälen · sticheln · traktieren  ●  auf die Schippe nehmen ugs. · aufziehen ugs. · piesacken ugs. · triezen ugs. · utzen ugs. · uzen ugs. · vexieren geh., veraltet · ärgern ugs.
  • (jemandem etwas) weismachen (wollen) · (jemandem) ein X für ein U vormachen · foppen · narren · nasführen · täuschen · veralbern · zum Besten haben · zum Besten halten · zum Narren halten  ●  (jemandem) einen Bären aufbinden ugs. · (jemanden) für dumm verschleißen ugs., rheinisch, veraltend · (mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben ugs. · an der Nase herumführen ugs. · anführen ugs. · anmeiern ugs. · anschmieren ugs. · auf den Arm nehmen ugs., fig. · auf die Rolle nehmen ugs. · auf die Schippe nehmen ugs. · aufziehen ugs. · einseifen ugs. · für dumm verkaufen ugs. · hinter die Fichte führen ugs., fig., variabel · hochnehmen ugs. · hopsnehmen ugs. · verarschen derb · verdummbeuteln ugs. · verdummdeubeln ugs. · vergackeiern ugs. · verkaspern ugs. · verkohlen ugs. · verladen ugs. · vernatzen ugs., regional · verschaukeln ugs. · verscheißern derb · veräppeln ugs.
  • (jemandem) einen Streich spielen · (jemandem) eins auswischen

Verwendungsbeispiele für ›verulken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Man rauft sich, man zupft sich, man verulkt sich gegenseitig. [Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 05.03.1921]
Wegen dieses Titels wurde er vom Verwalter zwar oft genug verulkt. [Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
Der Film verulkt Horror‑Filme wie »Saw«, in dem menschliche Beine abgesägt werden. [Bild, 19.04.2006]
Und wir sind nicht so stark, dass wir es uns leisten können, den Gegner im eigenen Strafraum zu verulken. [Der Tagesspiegel, 17.09.2000]
Lotto King Karl verulkt in seinen Liedern alles und jeden. [Bild, 01.12.1999]
Zitationshilfe
„verulken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verulken>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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