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krumm

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Wortbildung  mit ›krumm‹ als Erstglied: krummbeinig · Krummholz · krummlachen · krummlegen / krumm legen · krummlinig · Krummnase · krummnasig · krummnehmen · Krummschere · krummschnäblig / krummschnäbelig / krummschnablig / krummschnabelig · Krummstab · Krummsäbel
 ·  mit ›krumm‹ als Letztglied: alterskrumm  ·  mit ›krumm‹ als Grundform: krümmen
eWDG

Bedeutungen

1.
von der geraden Richtung bogenförmig abweichend
Beispiele:
eine krumme Gasse, Nase, Nadel, Schere
ein krummer Ast, Baum, Messer, Säbel
krumme Beine, Finger
umgangssprachlicheinen krummen Rücken machen
einen Nagel, Draht krumm biegen
krumm (= mit gekrümmtem Rücken) sitzen, stehen, liegen
etw. ist krumm gewachsen
die Buchstaben sind krumm und schief
eine krumme (= gewölbte) Fläche
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlich krumm und lahm (= körperlich stark behindert)
saloppjmdn. krumm und lahm (= heftig) schlagen
umgangssprachlichsich krumm und schief (= heftig) lachen
umgangssprachlichkeinen Finger krumm machen (= nichts tun, nichts unternehmen)
übertragen etw. geht krummetw. geht nicht glatt, verläuft mit Hindernissen
Beispiel:
Und sie kamen, um … sich zu überzeugen, ob wirklich alles so glatt ging, wo sie erwartet hatten, daß es krumm gehen müsse [ ZahnFrau Sixta171]
2.
übertragen unlauter, betrügerisch, verdächtig
Beispiele:
salopp, abwertendeine krumme Sache
salopp, abwertend krumme Geschäfte machen
salopp, abwertend krumme Wege gehen
saloppetw. auf die krumme Tour machen
saloppein krummes Ding drehen (= etw. Strafbares tun)
salopp krumme Finger machen (= stehlen)
umgangssprachlich, abwertendein krummer Hund
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
krumm · krümmen · Krümmung
krumm Adj. ‘nicht gerade, bogen-, wellenförmig’, übertragen ‘unehrlich’, ahd. krumb (8. Jh.), mhd. krump, asächs. krumb, mnd. krum, aengl. crumb, mnl. crom(b), nl. krom, mit intensivierender Konsonantendoppelung ahd. -krumph ‘gekrümmt, gewunden’ (in sītakrumph, 11. Jh.), mhd. krumpf stellen sich als schwundstufige Bildungen mit den ablautenden, unter Krampf (s. d.) behandelten Formen sowie mit lit. grubùs (aus *grumbùs) ‘holprig, hart’ und möglicherweise aslaw. grǫbъ ‘einfach, ungelehrt, ungebildet’, russ. grúbyj (грубый) ‘rauh, roh, grob’ zu ie. *gremb(h)-, *gremp-, einer nasalierten Labialerweiterung der Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (zu der auch Kringel, Kranz, Krapfen, Krume, kriechen, krauchen, Krücke, Krüppel, Kropf und, falls nicht entlehnt, 1Krug gehören). – krümmen Vb. ‘biegen, wölben, eine Biegung machen, sich zusammenziehen, sich wellen’, ahd. krumben (9. Jh.), mhd. krümben. Krümmung f. (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

krumm · schief · verbogen · verzogen · wellig · windschief  ●  krumm und schief ugs.
Assoziationen
  • Banane · Dessertbanane · Obstbanane  ●  Affenbrot ugs. · Affeneis ugs. · Affenhandy ugs. · Affenknacker ugs. · Affenkotelett ugs. · Affenschnitzel ugs. · Affensteak ugs. · Affenwurst ugs. · gelbe Südfrucht ugs.

gegen das Gesetz · gesetzeswidrig · gesetzwidrig · illegal · kriminell · nicht erlaubt · rechtswidrig · unautorisiert · unberechtigt · unerlaubt · ungenehmigt · ungesetzlich · unrechtmäßig · untersagt · unzulässig · verboten · widerrechtlich  ●  krumm ugs., fig. · schwarz ugs., fig. · schwarz... ugs., fig.
Assoziationen
  • (eine) strafbare Handlung (sein) · darauf steht (Gefängnis) · strafbar · strafbewehrt · strafrechtlich relevant · unter Strafe stehen  ●  darauf steht die ...strafe ugs., variabel
  • gegen die Vorschrift · vorschriftswidrig
  • (strikt) untersagt · mit Tabu belegt · nicht erlaubt · nicht zugelassen · tabu · tabuisiert · verboten · verpönt
  • ausgestoßen · geächtet · unwillkommen · verachtet · verfemt · verstoßen · vogelfrei  ●  wolfsfrei historisch, juristisch
  • (etwas) Verbotenes tun · (sich) hinwegsetzen (über) · missachten · zuwiderhandeln  ●  (ein) böses Kind sein ugs., Kindersprache, variabel · böse sein ugs., Kindersprache · mit Füßen treten (ein Recht) ugs., fig. · vom süßen Gift (des / der ...) naschen geh., ironisierend, literarisch
  • illegale Einwanderung · illegale Migration · irreguläre Migration
  • (es gibt) keine rechtliche Grundlage (für) · vom Gesetz nicht gedeckt (sein)
  • Doping
  • (eine) schwere Sünde · (für jemanden) tabu · Ausgeburt des Bösen · Ausgeburt des Teufels · Teufelszeug · streng verboten  ●  des Teufels (sein) geh., religiös, veraltend
  • illegalerweise · widerrechtlich  ●  in rechtswidriger Weise Amtsdeutsch · rechtswidrigerweise Amtsdeutsch · bestehenden rechtlichen Vorgaben zum Trotz fachspr., Amtsdeutsch

suspekt · undurchschaubar · undurchsichtig · verdächtig · zweifelhaft · zwielichtig  ●  krumm ugs., fig. · mit Vorsicht zu genießen ugs. · nicht ganz astrein ugs. · nicht ganz lupenrein ugs. · sus ugs., jugendsprachlich, Anglizismus
Assoziationen

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›krumm‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›krumm‹.

Verwendungsbeispiele für ›krumm‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Glaubte er etwa, es wäre seine Pflicht, mir auf die krumme Tour zu helfen? [Bieler, Manfred: Der Bär, Hamburg: Hoffmann und Campe 1983, S. 443]
Um sie hinzunehmen, machte er sich krumm und schloß die Augen. [Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 61]
Dies ist der Raum, in dem jeder nach Kräften versuchen kann, das krumme Holz zum aufrechten Gang zurechtzubiegen. [Die Zeit, 24.09.1998, Nr. 40]
Aber er braucht bloß den kleinen Finger krumm zu machen, gleich reiße ich mir ein Bein aus. [konkret, 1983]
Und krumme Beine kriegen die feinen Kinder so bald überhaupt nicht. [Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 288]
Zitationshilfe
„krumm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/krumm>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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