krumm
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Wortbildung
mit ›krumm‹ als Erstglied:
krummbeinig
· Krummholz · krummlachen · krummlegen / krumm legen · krummlinig · Krummnase · krummnasig · krummnehmen · Krummschere · krummschnäblig / krummschnäbelig / krummschnablig / krummschnabelig · Krummstab · Krummsäbel
· mit ›krumm‹ als Letztglied: alterskrumm · mit ›krumm‹ als Grundform: krümmen
· mit ›krumm‹ als Letztglied: alterskrumm · mit ›krumm‹ als Grundform: krümmen
Mehrwortausdrücke
keinen Finger krumm machen / keinen Finger krummmachen ·
krumme Tour ·
krumme Wege gehen / einen krummen Weg gehen
·
krummer Hund ·
warum ist die Banane krumm?
Bedeutungsübersicht
- 1. von der geraden Richtung bogenförmig abweichend
- [bildlich] ...
- [übertragen] ⟨etw. geht krumm⟩ etw. geht nicht glatt, verläuft mit Hindernissen
- 2. [übertragen] unlauter, betrügerisch, verdächtig
eWDG
Bedeutungen
1.
von der geraden Richtung bogenförmig abweichend
Beispiele:
eine krumme Gasse, Nase, Nadel, Schere
ein krummer Ast, Baum, Messer, Säbel
krumme Beine, Finger
umgangssprachlicheinen krummen Rücken machen
einen Nagel, Draht krumm biegen
krumm (= mit gekrümmtem Rücken) sitzen, stehen, liegen
etw. ist krumm gewachsen
die Buchstaben sind krumm und schief
eine krumme (= gewölbte) Fläche
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlich krumm und lahm (= körperlich stark behindert)
saloppjmdn. krumm und lahm (= heftig) schlagen
umgangssprachlichsich krumm und schief (= heftig) lachen
umgangssprachlichkeinen Finger krumm machen (= nichts tun, nichts unternehmen)
2.
übertragen unlauter, betrügerisch, verdächtig
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
krumm · krümmen · Krümmung
krumm Adj. ‘nicht gerade, bogen-, wellenförmig’, übertragen ‘unehrlich’, ahd. krumb (8. Jh.), mhd. krump, asächs. krumb, mnd. krum, aengl. crumb, mnl. crom(b), nl. krom, mit intensivierender Konsonantendoppelung ahd. -krumph ‘gekrümmt, gewunden’ (in sītakrumph, 11. Jh.), mhd. krumpf stellen sich als schwundstufige Bildungen mit den ablautenden, unter Krampf (s. d.) behandelten Formen sowie mit lit. grubùs (aus *grumbùs) ‘holprig, hart’ und möglicherweise aslaw. grǫbъ ‘einfach, ungelehrt, ungebildet’, russ. grúbyj (грубый) ‘rauh, roh, grob’ zu ie. *gremb(h)-, *gremp-, einer nasalierten Labialerweiterung der Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (zu der auch Kringel, Kranz, Krapfen, Krume, kriechen, krauchen, Krücke, Krüppel, Kropf und, falls nicht entlehnt, 1Krug gehören). – krümmen Vb. ‘biegen, wölben, eine Biegung machen, sich zusammenziehen, sich wellen’, ahd. krumben (9. Jh.), mhd. krümben. Krümmung f. (15. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
gegen das Gesetz ·
gesetzeswidrig ·
gesetzwidrig ·
illegal ·
kriminell ·
nicht erlaubt ·
rechtswidrig ·
unautorisiert ·
unberechtigt ·
unerlaubt ·
ungenehmigt ·
ungesetzlich ·
unrechtmäßig ·
untersagt ·
unzulässig ·
verboten ·
widerrechtlich ●
krumm ugs., fig. ·
schwarz ugs., fig. ·
schwarz... ugs., fig.
Assoziationen |
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suspekt ·
undurchschaubar ·
undurchsichtig ·
verdächtig ·
zweifelhaft ·
zwielichtig ●
krumm ugs., fig. ·
mit Vorsicht zu genießen ugs. ·
nicht ganz astrein ugs. ·
nicht ganz lupenrein ugs. ·
sus ugs., jugendsprachlich, Anglizismus
Assoziationen |
|
anrüchig ·
dubios ·
fragwürdig ·
krumm ·
obskur ·
ominös ·
undurchsichtig ·
zweifelhaft ·
zwielichtig ●
dunkel fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›krumm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›krumm‹.
Verwendungsbeispiele für ›krumm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Glaubte er etwa, es wäre seine Pflicht, mir auf die krumme Tour zu helfen?
[Bieler, Manfred: Der Bär, Hamburg: Hoffmann und Campe 1983, S. 443]
Um sie hinzunehmen, machte er sich krumm und schloß die Augen.
[Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 61]
Dies ist der Raum, in dem jeder nach Kräften versuchen kann, das krumme Holz zum aufrechten Gang zurechtzubiegen.
[Die Zeit, 24.09.1998, Nr. 40]
Aber er braucht bloß den kleinen Finger krumm zu machen, gleich reiße ich mir ein Bein aus.
[konkret, 1983]
Und krumme Beine kriegen die feinen Kinder so bald überhaupt nicht.
[Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 288]
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