anrüchig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung an-rü-chig
Wortbildung
mit ›anrüchig‹ als Erstglied:
Anrüchigkeit
eWDG
Bedeutung
abwertend berüchtigt, von schlechtem Ruf
Beispiele:
ein anrüchiger Mensch, eine anrüchige Familie
ein anrüchiges Haus, eine anrüchige Kneipe
ein anrüchiger Lebenswandel
eine anrüchige Geschichte
man sagte, er wäre anrüchig
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
anrüchig · Anrüchigkeit
anrüchig Adj. ‘übel beleumdet, berüchtigt, verrufen’. Im Anschluß an mnd. anruchtich (13. Jh.) steht anrüchtig, vereinzelt auch anrüchig seit dem 15. Jh. in hd. Rechtsquellen für gleichbed. lat. īnfāmis (s. infam). Die heute übliche Form anrüchig setzt sich in Anlehnung an Geruch, riechen in der 1. Hälfte des 19. Jhs. durch. anrüchtig ist (wie Gerücht, berüchtigt und ruchbar, s. d.) von mnd. ruchte ‘Ruf, Leumund’ abgeleitet, das (mit nd. cht für hd. ft, s. echt, Nichte, Schlucht u. a.) mhd. ruoft entspricht, bedeutet daher eigentlich ‘wer anfängt, in schlechten Ruf zu geraten’. Zu Herkunft und Verwandtschaft s. rufen. – Anrüchigkeit f. (Mitte 19. Jh.), voraus gehen mnd. anruchticheit (15. Jh.), hd. Anrüchtigkeit (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
berüchtigt ·
fragwürdig ·
halbseiden ·
lichtscheu ·
unseriös ·
verrufen ·
verschrien ·
von zweifelhaftem Ruf ·
wenig vertrauenserweckend ·
windig ·
zwielichtig ●
schlecht beleumundet Amtsdeutsch ·
anrüchig geh.
Assoziationen |
|
anrüchig ·
dubios ·
fragwürdig ·
krumm ·
obskur ·
ominös ·
undurchsichtig ·
zweifelhaft ·
zwielichtig ●
dunkel fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›anrüchig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anrüchig‹.
Verwendungsbeispiele für ›anrüchig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch die Kunst, Kunst zu vermarkten, galt lange als anrüchig.
[Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Zu anrüchig war das ganze Feld geworden – im Jargon der Forscher »fischig«.
[Die Zeit, 29.01.1998, Nr. 6]
Und trotz aller ökologischer Bedenken fehlt irgendwie auch der anrüchige Transrapid.
[Die Zeit, 27.09.1996, Nr. 40]
Offenbar ist sie so anrüchig, daß man einen anderen Namen erfinden mußte.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1964]]
Betteln galt in der damaligen Zeit nicht als anrüchig und ehrenrührig.
[Bauer, Hans: Wenn einer eine Reise tat, Leipzig: Koehler & Amelang 1973, S. 55]
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