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impertinent

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung im-per-ti-nent
Herkunft zu impertinēnsspätlat ‘nicht dazugehörig’, impertinēnsmlat ‘unangemessen, unpassend, töricht’
eWDG

Bedeutung

unverschämt, respektlos, frech
Beispiele:
ein impertinenter Kerl, Bursche, Störenfried, ein impertinentes Weib, Frauenzimmer
ein impertinenter Blick, impertinentes Betragen
diese impertinente Haltung
das ist wirklich impertinent von Ihnen!
jmdn. impertinent behandeln, anstarren, mustern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
impertinent · Impertinenz
impertinent Adj. ‘ungehörig, frech, unverschämt’. Spätlat. impertinēns (Genitiv impertinentis) ‘nicht dazugehörig’ (aus negierendem in-, s. 2in-, und dem Part. Präs. von lat. pertinēre ‘sich erstrecken’) lebt in der mlat. Rechtssprache weiter (vgl. mlat. impertinentia interrogatoria ‘nicht dazugehörige, nicht sachdienliche Fragen’) und entwickelt im Mlat. auch die Bedeutung ‘unangemessen, unpassend, töricht’. Im 17. Jh. ins Dt. entlehnt, geht es außerhalb der juristischen Sphäre allmählich in ‘frech, unverschämt’ über. – Impertinenz f. ‘Unverschämtheit, Frechheit’ (18. Jh.), vgl. mlat. impertinentia ‘Unangemessenheit’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

impertinent · schamlos · unverfroren · unverschämt  ●  dreist geh.
Assoziationen

anmaßend · dreist · flapsig · frech · respektlos · unartig · ungebührend · ungebührlich · ungehobelt · ungehörig · ungeschliffen · ungesittet · ungezogen · unmanierlich · unverfroren · unverschämt  ●  präpotent österr. · (einen) Ton am Leib (haben) ugs., kommentierend · dreibastig ugs., regional · frech wie Dreck ugs. · impertinent geh. · kodderig ugs. · koddrig ugs. · kotzbrockig derb · nassforsch ugs. · nickelig ugs. · pampig ugs. · patzig ugs. · rotzfrech ugs. · rotzig ugs. · rotznäsig ugs. · schnodderig ugs. · unbotmäßig geh.
Oberbegriffe
Assoziationen

dreist · impertinent · penetrant · unverschämt · vorlaut · wüst  ●  dummdreist ugs. · kackendreist derb · kackfrech derb · nassforsch ugs. · rotzfrech ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›impertinent‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›impertinent‹.

Verwendungsbeispiele für ›impertinent‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Leben zwingt uns zwar manchmal impertinent sein zu müssen. [Gratiolet, K. [d.i. Struppe, Karin]: Schliff und vornehme Lebensart. In: Zillig, Werner (Hg.) Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1918], S. 6809]
Schließlich hätte ich mit meinem impertinenten Verhalten ihr Ansehen beschmutzt. [Süddeutsche Zeitung, 14.12.2002]
Sie stimmen nie, sie sind impertinent; ja sie sind schamlos. [Die Welt, 14.12.2002]
Die impertinente Kälte vereist ihnen den Mund, und stumm liegen sie im Halbdunkel bei minus vierzig Grad nebeneinander. [Die Zeit, 25.10.2012, Nr. 43]
Er fand die Zumutung »beinahe impertinent«, doch beleidigt fühlte er sich keineswegs. [Die Zeit, 04.09.1970, Nr. 36]
Zitationshilfe
„impertinent“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/impertinent>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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