Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

glänzen

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GrammatikVerb · glänzt, glänzte, hat geglänzt
Aussprache 
Worttrennung glän-zen
Wortbildung  mit ›glänzen‹ als Erstglied: glänzend  ·  mit ›glänzen‹ als Letztglied: aufglänzen · beglänzen · erglänzen · umglänzen · überglänzen
 ·  mit ›glänzen‹ als Binnenglied: fettglänzend · fieberglänzend · goldglänzend · hellglänzend / hell glänzend · hochglänzend · lackglänzend · silberglänzend

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Glanz ausstrahlen
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [übertragen] Aufsehen, Bewunderung erregen
eWDG

Bedeutungen

1.
Glanz ausstrahlen
Beispiele:
der Spiegel, ein Ring glänzt
Sterne glänzen am Himmel
der Himmel glänzte hell
die Fensterscheiben glänzen in der Abendsonne
die Wohnung glänzte vor Sauberkeit
die Wasserfläche glitzerte und glänzte
die Bergspitze glänzt silberweiß
die Lichter der Stadt glänzten
die Stadt glänzte von Lichtern
glänzende Schmuckstücke lagen aus
dichterischdas glänzende Band des Flusses, der Schienen
jmd. hat glänzende Augen
die Stirn des Kranken glänzte feucht
bildlich
Beispiele:
ihr Gesicht glänzte vor Freude
In seinen Augen glänzte die Angst [ ApitzNackt309]
2.
übertragen Aufsehen, Bewunderung erregen
Beispiele:
durch Schönheit, Wissen, Können, Geist glänzen
er hatte einst in dieser Rolle geglänzt
saloppdurch Abwesenheit glänzen (= nicht dasein)
Er ließ Sprachkenntnisse glänzen [ Th. MannJoseph3,533]
Ich glänzte beim Schauturnen [ KästnerJunge71]
die Schwierigkeiten dieser erhabenen Kunst und Geschicklichkeit, worin … nur wenige als echte Meister geglänzt haben [ DiesterwegSchriften1,313]
die Nadel war etwas, womit man vielleicht auch vor den Internatskameraden glänzen konnte [ WelkHeiden205]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Glanz · glänzen · Abglanz
Glanz m. ‘starke Helligkeit, Lichtspiegelung, Pracht, Gepränge’, ahd. (Hs. 12. Jh.), mhd. glanz ‘Schimmer, Leuchten’. Das nur im Dt. heimische Wort (mnl. nl. glans ist aus dem Dt. entlehnt) ist eine Substantivierung des im Nhd. untergegangenen Adjektivs ahd. (10. Jh.), mhd. glanz ‘hell, glänzend’, das zu einem in mhd. glinzen (s. unten) belegten starken Verb gebildet ist. Nl. schwed. glans ‘Glanz, Schimmer’ sind Entlehnungen aus dem Dt. glänzen Vb. ‘Glanz ausstrahlen, schimmern, leuchten, strahlen, Aufsehen, Bewunderung erregen’, ahd. (um 1000), mhd. glenzen ‘Glanz hervorbringen, leuchten’, zu dem im Nhd. untergegangenen (im Ahd. nicht bezeugten) starken Verb mhd. glinzen ‘schimmern, glänzen’. Verwandt sind schwed. (mundartlich) glänta ‘sich aufklären (vom Himmel)’, norw. glette ‘klarer Fleck am Himmel, Wolkenlichtung’, gletta ‘gucken’ sowie (mit anderem Dental) mhd. glander Adj. ‘glänzend, schimmernd’, Subst. ‘Glanz, Schimmer’. Sie führen mit air. asgleinn ‘er belehrt’, aslaw. ględati, russ. gljadét’ (глядеть) ‘schauen, blicken’ auf ie. *g̑hlend(h)- bzw. *ghlend(h)- ‘glänzen, schauen, blicken’. Sämtliche Formen gehören zu der vielfach erweiterten Wurzel ie. *g̑hel(ə)- ‘glänzen, schimmern’ und ihren Varianten (s. gelb). Abglanz m. ‘Widerschein, zurückgeworfener Glanz’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

blenden · glänzen · grell leuchten · überstrahlen  ●  (jemandem) grell ins Gesicht leuchten variabel
Oberbegriffe

flimmern · glänzen · scheinen · schimmern
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›glänzen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›glänzen‹.

Verwendungsbeispiele für ›glänzen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Weil er glänzt, können sie nicht mehr in ihm glänzen. [Lehmann, Arthur-Heinz: Mensch, sei positiv dagegen!, Dresden: Heyne 1939 [1939], S. 86]
Das Gift auf dem Tisch glänzte, Ellen ließ es liegen. [Aichinger, Ilse: Die größere Hoffnung, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1966 [1948], S. 144]
Die zuverlässige Hardware liefert gute Bilder, die Software glänzt mit durchdachten Funktionen. [C’t, 2000, Nr. 21]
Immerhin glänzt der Monitor aber mit einem gestochen scharfen Bild. [C’t, 1999, Nr. 25]
In Frieden gebreitet, mit üppigen Feldern glänzte das Land, ein ahnungsloses Kind. [Braun, Lily: Lebenssucher. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 2950]
Zitationshilfe
„glänzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gl%C3%A4nzen>.

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Worthäufigkeit

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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