Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schweiß, der

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schweißes · Nominativ Plural: Schweiße · wird meist im Singular verwendet
Aussprache  [ʃvaɪ̯s]
eWDG

Bedeutungen

1.
wässrige, aus den Poren der Haut besonders bei Hitze heraustretende Absonderung von Drüsen
Beispiele:
der Schweiß brach ihm aus allen Poren, trat ihm auf die Stirn, steht ihm in hellen Tropfen auf der Stirn
der Schweiß rinnt ihm übers Gesicht, den Rücken hinunter
von ihren nackten Oberkörpern troff der Schweiß
er wischt, trocknet sich [Dativ] den Schweiß (von der Stirn)
in Schweiß geraten, kommen
sie erwachte in Schweiß gebadet
er war mit kaltem Schweiß bedeckt
nach Schweiß riechen
nach dem scharfen Ritt war das Pferd nass von Schweiß
seine Nase glänzte von Schweiß
bildlich Mühe, Anstrengung
Beispiele:
das hat viel Schweiß gekostet
umgangssprachlichan dieser Arbeit klebt viel Schweiß (= sie hat viel Mühe gemacht)
wir haben die Halle im Schweiße unseres Angesichts (= mit großer Anstrengung) aufgebaut [ BaierlFlinz4]
Nutzlos / Ist der Schweiß des Volkes vergossen [ BrechtDt. Kriegsfibel]
2.
Jägersprache Blut
Beispiel:
das Reh verlor viel Schweiß, ehe es verendete
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schweiß · Schweißhund · schweißig · 1schweißen · 2schweißen · zusammenschweißen · Schweißer
Schweiß m. abgesonderte Körperfeuchtigkeit, jägersprachlich ‘Blut’ (des angeschossenen Wildes), ahd. (9. Jh.), mhd. sweiʒ, asächs. swēt, aengl. swāt, anord. sveiti ‘Schweiß, Blut’, mnd. swēt, engl. sweat, mnl. sweet, nl. zweet, schwed. svett ‘Schweiß’ (germ. *swaita- ‘Schweiß, Blut’) und die unter ablautendem schwitzen (s. d.) genannten Formen lassen sich mit aind. svid- ‘schwitzen’, svḗda- ‘Schweiß’, griech. īdíein (ἰδίειν) ‘schwitzen’, ī́dos (ἶδος), lat. sūdor, kymr. chwy̑s und lett. sviedri (Plur.) ‘Schweiß’ auf die Wurzel ie. *su̯eid- ‘schwitzen, Schweiß’ zurückführen. In der für die alten germ. Sprachstufen (s. oben) bezeugten Bedeutung ‘quellendes Blut’ (von Mensch und Tier) ist Schweiß wohl als tabuierende Umschreibung anzusehen; die Bedeutung ‘Blut’ bleibt in der Jägersprache erhalten. Schweißhund m. ‘Jagdhund, der die Blutfährte von angeschossenem Wild sucht und verfolgt’ (17. Jh.). schweißig Adj. ‘feucht, naß von Schweiß’, ahd. sweiʒīg (Hs. 12. Jh.), mhd. sweiʒic ‘schweißnaß, blutig’. Im Sinne von ‘blutig’ noch in der Jägersprache, vgl. schweißige Fährte ‘Blutspur angeschossenen Wildes’. 1schweißen Vb. ‘Schweiß, Blut vergießen’ (vom angeschossenen Wild), frühnhd. sweizen ‘bluten, schwitzen’, mnd. sweten ‘schwitzen’, aengl. swǣtan ‘bluten, schwitzen’, anord. sveita ‘schwitzen’ (germ. *swaitan). Die Bedeutung ‘Schweiß absondern’ wird im 18. Jh. aufgegeben und allein von schwitzen (s. d.) weitergeführt; im Sinne von ‘bluten’ gilt schweißen noch in der Jägersprache. Dazu das Kausativum 2schweißen Vb. ‘schwitzen lassen, braten, rösten, Metall- oder Kunststoffteile durch Erhitzen oder Druck miteinander verbinden’, ahd. sweiʒen ‘braten, rösten’, mhd. sweiʒen ‘heiß, schwitzen machen, rösten, in Glühhitze verbinden, aneinanderhämmern’, aengl. swǣtan ‘zusammenschmieden’ (germ. *swaitjan). zusammenschweißen Vb. ‘durch Schweißen fest miteinander verbinden’ (19. Jh.). Schweißer m. ‘wer Metall- oder Kunststoffteile durch Schweißverfahren verbindet’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hautausdünstung · Schweiß · Schweißabsonderung · Schweißsekretion  ●  Soße ugs., bayr. · Transpirationsflüssigkeit fachspr.
Oberbegriffe
Assoziationen

Anatomie, Biologie, Medizin
Blut  ●  Lebenssaft ugs., poetisch · Schweiß fachspr., Jägersprache, Jargon · roter Saft ugs., scherzhaft
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schweiß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schweiß‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schweiß‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. [Die Welt, 04.06.2005]
Dennoch brach ihm auf dem Weg vom Auto zum Lift Schweiß aus. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 163]
Als ich in die Schuhe fuhr, brach mir der Schweiß aus. [Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 387]
Vor die dritte Dimension haben die Götter den Schweiß gesetzt. [C’t, 1996, Nr. 5]
Vor den Erfolg haben auch hier die Götter den Schweiß gestellt. [C’t, 1994, Nr. 11]
Zitationshilfe
„Schweiß“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schwei%C3%9F>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Schweinsschnitzel
Schweinsstelze
Schweinssülze
Schweinswurst
Schweinszunge
Schweiß treibend
Schweißabsonderung
Schweißarbeit
Schweißausbruch
Schweißband

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora