gehörig
Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben] ⟨zu etw., jmdm. gehörig⟩ einen Teil von etw. bildend, zu jmdm. gehörend, dazugehörig
- 2. wie es sein soll, gebührend
- 3. [umgangssprachlich] tüchtig, gründlich
eWDG
Bedeutungen
1.
gehoben ⟨zu etw., jmdm. gehörig⟩einen Teil von etw. bildend, zu jmdm. gehörend, dazugehörig
2.
wie es sein soll, gebührend
Beispiele:
jmdm. die gehörige Achtung erweisen
er hat die gehörige Strafe erhalten
eine Arbeit mit dem gehörigen Eifer beginnen
den gehörigen Abstand halten
die gehörige Form für etw. finden
seine gehörige Ruhe, Bequemlichkeit haben
zur gehörigen Zeit, gehörigen Ortes etw. vorbringen
etw. gehörig vorbereiten
3.
umgangssprachlich tüchtig, gründlich
Beispiele:
jmdn. gehörig anranzen, verprügeln
jmdm. ganz gehörig die Meinung sagen
saloppjmdm. gehörig den Marsch blasen
gehörig aufpassen
einen gehörigen Rausch, Schwips haben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gehören · gehörig · angehören · angehörig · Angehörige
gehören Vb. ‘in Besitz sein’, reflexiv ‘sich gebühren, geziemen’, ahd. gihōren ‘hören, vernehmen, an-, erhören, zuhören, gehorchen’ (8. Jh.), mhd. gehœren, asächs. gihōrian, mnd. gehōren, aengl. gehīeran, gehēran, got. gahausjan sind verstärkende Präfixbildungen zu dem unter hören (s. d.) behandelten Verb. Noch in mhd. Zeit gilt die Bedeutung vom Simplex hören, nämlich ‘akustisch wahrnehmen, vernehmen’, auch ‘zuhören, gehorchen’, woraus sich im 14. Jh. der Sinn der Zugehörigkeit (zu einer Familie und dgl.) und des Besitzes und Eigentums entwickelt. Aus dem rechtlichen Anspruch auf Besitz erklärt sich die Bedeutung ‘zukommen, gebühren, geziemen’. – gehörig Adj. ‘gehörend, gebührend, ordentlich’ (15. Jh.), ahd. gihōrīg (8. Jh.), mhd. gehœrec ‘folgsam, gehorchend’. angehören Vb. ‘zu eigen sein, Teil von etw. sein’, mhd. anegehœren; dazu angehörig Adj. ‘dazu gehörend’ (15. Jh.), substantiviert Angehörige Plur. ‘(Familien)mitglieder, Verwandte’ (16. Jh.). zugehörig Adj. ‘Teil eines Ganzen bildend, dazu gehörend’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
gehörig ·
gründlich ·
von vorne bis hinten ●
nach allen Regeln der Kunst fig. ·
(aber) so was von ugs., salopp, Spruch ·
... (und / aber) frag nicht nach Sonnenschein! ugs., Spruch ·
ganz schön ugs. ·
nach Strich und Faden ugs. ·
weidlich geh., veraltend ·
wo man dabeisteht ugs.
Assoziationen |
|
angemessen ·
gebührend ·
gehörig ·
geziemend ·
ordentlich ·
ordnungsgemäß ·
regelkonform ·
zutreffend
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›gehörig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gehörig‹.
Verwendungsbeispiele für ›gehörig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn er schlecht übersetze, solle man ihn gehörig an den Öhren ziehen.
[Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 740]
Über ihre gefährdete Stellung jagte er ihr einen gehörigen Schrecken ein.
[Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 299]
Noch 1451 bezeichnet man ihn als zur Chapel Royal gehörig.
[Harrison, Frank Ll.: Sturgeon. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1965], S. 44567]
Wir nennen die hierher gehörigen elementaren Inhalte des Bewußtseins Empfindungen.
[Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe – E. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1904], S. 28197]
Einen gehörigen Schrecken bekommt man bei der Lektüre dieses Artikels.
[C’t, 1995, Nr. 9]
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