Schreck, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schreck(e)s · Nominativ Plural: Schrecke · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
formal verwandt mit1schrecken, 2schrecken, Schrecken
Wortbildung
mit ›Schreck‹ als Erstglied:
Schecksperre
· schreckbleich · Schreckempfindung · Schreckenslaut / Schrecklaut · schreckerstarrt · Schreckgespenst · schreckgeweitet · schreckhaft · schrecklich · Schrecklähmung · Schreckmittel · Schreckreaktion · Schreckschraube · Schreckschuss · Schrecksekunde · Schreckstarre / Schreckensstarre
· mit ›Schreck‹ als Letztglied: Heidenschreck · Mordsschreck · Todesschreck
· mit ›Schreck‹ als Grundform: -schreck
· mit ›Schreck‹ als Letztglied: Heidenschreck · Mordsschreck · Todesschreck
· mit ›Schreck‹ als Grundform: -schreck
eWDG
Bedeutung
plötzliche, heftige psychische Erschütterung, die durch etw. Unerwartetes, meist Unangenehmes oder Bedrohliches, hervorgerufen wird, Schrecken
Beispiele:
ein großer, jäher, plötzlicher, panischer, wilder, tödlicher Schreck
umgangssprachlichein heilloser Schreck
ein kalter, eisiger Schreck durchfuhr ihn, packte, erfasste, lähmte ihn
voll(er) Schreck davonlaufen
einen Schreck bekommen, erleben, fühlen
umgangssprachlicheinen Schreck kriegen
jmdm. einen Schreck bereiten
umgangssprachlichjmdm. einen Schreck einjagen
das geschah (nur) im ersten Schreck
der Schreck lag ihr (noch) in den Gliedern
der Schreck ist mir in die, in alle Glieder, in die Beine gefahren, saß mir noch lange in den, in allen Gliedern
umgangssprachlichder Schreck ist mir in die Knochen gefahren
er ist (noch einmal) mit dem (bloßen) Schreck davongekommen
sie errötete vor, in freudigem Schreck
vor Schreck aufschreien, davonlaufen, fast vergehen, (an allen Gliedern) beben, zittern
sie war vor Schreck wie gelähmt
blaß, bleich, halb ohnmächtig, starr vor Schreck sein
ich kann mich gar nicht (wieder) von dem Schreck erholen
saloppauf den Schreck hin wollen wir einen trinken
umgangssprachlich, scherzhaft Schreck lass nach! (= Ausruf, der Verwunderung, Erregung, Bestürzung ausdrückt)
umgangssprachlich, scherzhaft, saloppach, du (mein, lieber) Schreck! (= Ausruf, der Verwunderung, Erregung, Bestürzung ausdrückt)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1schrecken · 1erschrecken · Schreck · Schrecken · schreckhaft · schrecklich · 2schrecken · 2erschrecken · abschrecken
1schrecken Vb. ‘in Schrecken geraten’. Das ursprünglich schwach flektierende, mit j-Suffix gebildete, intransitiv gebrauchte Verb ahd. scricken ‘empor-, aufspringen, erschrecken’ (um 800), mhd. schricken ‘springen, einen Riß bekommen’, mnd. schricken ‘Hände oder Füße rasch bewegen, klatschen, springen, tanzen’, mnl. scricken ‘große Schritte machen, sich entsetzen, erschrecken’, nl. schrikken entwickelt die Bedeutung ‘in Schrecken geraten, erschrecken’ aus ‘(in plötzlicher Erregung oder Angst) empor-, aufspringen’. Vgl. auch norw. (mundartlich; aus dem Mnd.?) skrikka ‘springen’ und das ōn-Verb ahd. screckōn ‘umherspringen, aufwallen, hervorblitzen, zurückprallen’ (um 800). Die Verben lassen sich anschließen an ie. *skreg-, eine Erweiterung der unter 2scheren ‘sich davonmachen’ (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘springen, herumspringen’. Im 11. Jh. entstehen (in Anlehnung an Verben wie brechen) bei Präfixbildungen starke Konjugationsformen, vgl. ahd. irscreckan (s. unten) und ūʒscreckan ‘hervorleuchten, vorspringen’, die teilweise auf das Simplex mhd. schrecken und (seltenes) nhd. schrecken ‘auffahren, erschrecken’ übergreifen. Die alte Bedeutung ist erhalten in stark flektierendem intransitivem 1erschrecken Vb. ‘sich entsetzen, aus plötzlicher Angst zusammenfahren’, ahd. (schwach) irscrecken (um 1000), mhd. erschrecken ‘auf-, zurückspringen, auffahren, aufschrecken’. Schreck m. auch mit Endungs-n der obliquen Kasus Schrecken m. ‘plötzliches Entsetzen, plötzliche Angst’, allgemein ‘plötzliche Gemütserschütterung’, mhd. schrecke ‘Schreck’, auch ‘Hüpfer, Springer’ (s. Heuschrecke). schreckhaft Adj. ‘leicht in Schrecken geratend, furchtsam’ (15. Jh.), ‘Schrecken einflößend’ (17. Jh.). schrecklich Adj. ‘entsetzlich, grauenhaft’ (15. Jh.), auch steigernd ‘sehr (viel, groß)’ (17. Jh.); vgl. mhd. schriclich ‘erschreckend’. – 2schrecken Vb. ‘in Schrecken versetzen’, schwach flektierendes transitives Kausativum zu 1schrecken, ahd. screcken ‘stürzen, aufreizen, anstacheln’ (um 1000), mhd. schrecken ‘aufspringen machen, in Schrecken setzen, erschrecken, sich erschrecken’, mnd. schrecken ‘in Schrecken versetzen’. Dazu 2erschrecken Vb. ‘jmdn. in eine plötzliche Gemütserregung, in Furcht versetzen’, mhd. erschrecken, auch ‘aufschrecken (aus dem Schlaf)’; vgl. ahd. (stark) irscreckan ‘bestürzt machen’ (11. Jh.). abschrecken Vb. ‘ängstlich, verzagt machen, von etw. abhalten’ (15. Jh.), ‘plötzlich abkühlen’ (16. Jh.), mhd. abeschrecken ‘jmdm. etw. durch eingeflößte Furcht wegnehmen’ (14. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schreck‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schreck‹.
Verwendungsbeispiele für ›Schreck‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sohn kommt zurück, Mutter stirbt vor Schreck, Sohn bleibt übrig.
[Süddeutsche Zeitung, 20.11.2001]
Da befiel mich doch, ich muß es gestehen, ein gewaltiger Schreck.
[Hagenbeck, John u. Ottmann, Victor: Südasiatische Fahrten und Abenteuer, Dresden: Deutsche Buchwerkstätten 1924 [1924], S. 54]
Ich sprang sofort zurück und setzte mich vor Schreck hin.
[Holtz-Baumert, Gerhard: Alfons Zitterbacke, Berlin: Kinderbuchverlag 1981 [1958], S. 92]
Vor Schreck und Ekel riß die Frau die Beine und die Decke an sich.
[Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 117]
Aber der Schreck saß uns noch immer in den Gliedern.
[Alexander Granach, Da geht ein Mensch: Leck: btb Verlag 2007, S. 31]
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