anschicken
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schicken · anschicken · Schicksal
schicken Vb. ‘senden’, reflexiv ‘sich fügen, einrichten, abfinden, geziemen’. Das nur im Dt. (seit dem 12. Jh.) und Nl. belegte Verb mhd. schicken ‘machen, daß etw. geschieht, bewirken, ausrichten, gestalten, (an)ordnen, zurechtlegen, bereiten, rüsten, zuwenden, verschaffen, bewegen, richten, abordnen, senden’, mnd. schicken, mnl. scicken, nl. schikken ist wohl eine kausative Bildung (‘jmdn., etw. schnell fortgehen machen’) zu dem in ahd. skehan ‘umherstreifen, eilen’, mhd. schehen ‘jagen, rennen, eilen’ (s. geschehen) vorliegenden Verb. Die im Mhd. entwickelte Bedeutungsvielfalt ist im Nhd. erheblich reduziert; vorherrschend wird der Gebrauch im Sinne von ‘senden’ (seit dem 16. Jh.). – anschicken Vb. reflexiv ‘sich vorbereiten, daranmachen’ (15. Jh.), in älterer Sprache (bis ins 18. Jh.) auch transitiv ‘anordnen, anweisen, vorbereiten’. Schicksal n. ‘Gesamtheit dessen, was dem Menschen widerfährt, Fügung, Los, Geschick’ (18. Jh.), Schicksel (17. Jh.), Übernahme von nl. (älter) schicksel (für lat. apparātus, ōrdo, dispositio, fātum); 1644 von dem Oberdeutschen M. Zeiller als nl. bezeichnet und als Entsprechung für dt. Geschick empfunden. Zur Bildungsweise s. -sal, -sel. Häufig wird Schicksal personifiziert gebraucht sowie (in christlicher Vorstellung) als ‘von Gott Geschicktes’ verstanden.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(einen) Plan fassen ·
(sich etwas) vornehmen ·
(sich) Ziele setzen ·
(sich) Ziele stecken ·
(sich) anschicken ·
(sich) daranmachen ·
planen ●
(sich etwas) auf die Fahnen schreiben fig. ·
in den Blick nehmen fig. ·
Pläne schmieden ugs. ·
ins Auge fassen ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›anschicken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anschicken‹.
Verwendungsbeispiele für ›anschicken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir schickten uns an, dem Schicksal ins Rad zu greifen.
[Thelen, Albert Vigoleis: Die Insel des zweiten Gesichts, Düsseldorf: Claassen 1981 [1953], S. 890]
Er schickte sich an, noch einmal das Wort zu ergreifen.
[Ebner-Eschenbach, Marie von: Agave. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1903], S. 5710]
Aber 1941 schickte er sich an, gleichzeitig beide Ziele zu verwirklichen.
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 282]
Doch Pepper schickt sich nun an, sie alle in den Schatten zu stellen.
[C’t, 2001, Nr. 9]
Neuerdings aber schickt der Norden sich an, dank eines notdürftig zusammengeschusterten Friedens die Entwicklung nachzuholen.
[Die Zeit, 21.10.1999, Nr. 43]
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