Plackerei, die
eWDG
Bedeutung
salopp, abwertend fortwährendes Sichplacken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Plage · plagen · placken · Plackerei
Plage f. ‘mühsame, schwere Arbeit, Mühe, anhaltende lästige Beschwerde’, mhd. mnd. plāge, mhd. auch pflāge, vlāge, mnl. plāghe ‘himmlische Strafe, Mißgeschick, Qual, Not’, nl. plaag, mengl. plage, engl. plague ‘Qual, Seuche, Pest’ sind Entlehnungen aus lat. plāga ‘Schlag, Streich, Hieb, Stoß, Schaden, Wunde’. – plagen Vb. ‘quälen, belästigen, schinden’, ahd. (11. Jh.), mhd. mnd. plāgen, mnl. plāghen ‘mit göttlichen Strafen heimsuchen, strafen, züchtigen’, nl. plagen, engl. to plague, schwed. plåga sind entweder entlehnt aus kirchenlat. plāgāre ‘schlagen, verwunden, peinigen’ oder Ableitungen vom (allerdings erst später bezeugten) Substantiv (s. oben). Sowohl Plage als auch plagen beziehen sich zunächst (bis 16. Jh.) in religiösem Sinne auf von Gott gesandte Strafen, göttliche Heimsuchungen (zumal die im Alten Testament beschriebenen sogenannten biblischen bzw. ägyptischen Plagen, kirchenlat. plāgae); danach stehen Substantiv und Verb in abgeschwächtem Sinne für ‘Last, Mühsal’ bzw. ‘quälen, belästigen’, reflexiv ‘sich abmühen’. placken Vb. ‘lästig quälen, angestrengt und mühselig arbeiten’, eine umgangssprachliche Intensivbildung (15. Jh.) zu plagen; heute fast nur noch reflexiv ‘sich abquälen, abmühen’; dazu Plackerei f. (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Knochenarbeit ·
Knochenjob ·
Quälerei ·
Schinderei ·
Schufterei ·
Schwerarbeit ·
Schwerstarbeit ·
Strapaze ·
harte körperliche Arbeit ·
schwere Arbeit ●
Kärrnerarbeit fig. ·
Sklavenarbeit fig. ·
Sträflingsarbeit fig. ·
Tortur fig. ·
Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat ugs., fig. ·
Maloche ugs. ·
Mühsal geh., veraltend ·
Plackerei ugs. ·
Plagerei ugs. ·
Rackerei ugs. ·
Schlauch ugs. ·
Steine klopfen derb, fig.
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Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Plackerei‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Plackerei‹.
Verwendungsbeispiele für ›Plackerei‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber von der Plackerei, die ich ein Leben lang hatte, schreiben Sie bestimmt nichts in Ihrem Buch, das kann ich mir jetzt schon denken.
[Venske, Regula: Marthes Vision, Frankfurt am Main: Eichborn Verlag 2006, S. 68]
Am Ende kam bedeutend mehr heraus als bei der Plackerei in den fünfziger Jahren.
[Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 123]
Die Plackerei war zu Ende, ohne das Ziel gesehen zu haben.
[Die Zeit, 27.07.2009, Nr. 30]
Abends ist er dann von der ganzen Plackerei total erschöpft.
[Die Zeit, 29.09.2008, Nr. 39]
Die braven Bauern werden neu anfangen; sie kehren zurück zu ihrer »gewohnten täglichen Plackerei«.
[Die Zeit, 26.04.1991, Nr. 18]
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