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Menetekel, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Menetekels · Nominativ Plural: Menetekel
Aussprache  [meneˈteːkl̩]
Worttrennung Me-ne-te-kel
eWDG und ZDL

Bedeutung

(geheimnisvolles) Anzeichen drohender GefahrWDG
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein düsteres Menetekel
als Akkusativobjekt: ein Menetekel malen, [in etw.] sehen, erkennen
mit Genitivattribut: das Menetekel des Untergangs
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Menetekel an der Wand; ein Menetekel für jmds. Ende, den Untergang [einer Sache], die Zukunft
als Aktivsubjekt: ein Menetekel erscheint [irgendwo]
Beispiele:
Der babylonische Königssohn Belsazar feierte ein verschwenderisches Gastmahl mit Beutegut aus besagtem Tempel [der Königin von Saba], als ihm eine geheimnisvolle Schrift an der Wand (das »Menetekel«) seinen Tod und den Untergang des Reiches verkündete. [Neue Westfälische, 07.06.2014]
Der Osten wie auch der Norden [Europas] wollen eine härtere Linie gegen Russland, weil man den Angriffs‑ und Eroberungskrieg gegen die Ukraine als Menetekel für die eigene Zukunft sieht. [Neue Zürcher Zeitung, 12.09.2022]
Gezählt, gezählt, gewogen und zerteilt – dieses »Menetekel« an der Wand kündet dem biblischen Babylonierkönig Belsazar Unheil und den nahen Tod. [Fränkischer Tag, 25.11.2010]
allgemeinerDezernent W[…] appellierte in die Runde, nicht nur das Negative in Eisenach‑Nord zu betrachten, sondern auf die positiven Aspekte abzuheben. Das Quartier verdiene längst kein Menetekel (= schlechter Ruf), kein Stigma mehr. [Thüringer Allgemeine, 01.09.2022]
allgemeinerEin Wahrzeichen des aufstrebenden Berlins hätte das 1968 gestartete Millionenprojekt Steglitzer Kreisel werden sollen. Stattdessen wurde der in den 1970er Jahren gestartete Bau zum Menetekel (= Symbol) für Vorteilnahmen und Baufilz. Und heute ist es beispielhaft für Chaos, Pech und Pannen am Grundstücksmarkt. [Der Tagesspiegel, 31.08.2022]
vergleichend Das bedrohliche Grollen, das die Kletterer aufschreckt, unten in der Gletschermühle, klingt wie ein Menetekel. [Döbelner Allgemeine Zeitung, 17.09.2022]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Menetekel n. ‘Vorzeichen drohenden Unheils’. Der Ausdruck wird mit den ersten Bibelübersetzungen (15. Jh.) im Dt. bekannt. Zugrunde liegen die Anfangsworte einer durch das Alte Testament (Daniel 5, 25) überlieferten Inschrift aram. menē menē teqēl, gedeutet als ‘gezählt, gewogen’ (und zu leicht befunden), die Belsazar, dem König Babylons, bei einem Gastmahl an der Wand erscheint und seinen Sturz ankündigt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Menetekel · Vorboten kommenden Unheils · Warnzeichen · Zeichen an der Wand · Zeichen drohenden Unheils · böses Omen · mahnendes Zeichen · unheilvolles Vorzeichen  ●  Memento geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Menetekel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Menetekel‹.

Zitationshilfe
„Menetekel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Menetekel>.

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