Grundlage, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Grundlage · Nominativ Plural: Grundlagen
Aussprache [ˈgʀʊntlaːgə]
Worttrennung Grund-la-ge
Wortbildung
mit ›Grundlage‹ als Erstglied:
Grundlagenarbeit
· Grundlagenfach · Grundlagenforschung · Grundlagenstudium · Grundlagentext · Grundlagenvertrag · Grundlagenwerk · Grundlagenwissen · Grundlagenwissenschaft
· mit ›Grundlage‹ als Letztglied: Anspruchsgrundlage · Arbeitsgrundlage · Bemessungsgrundlage · Berechnungsgrundlage · Bewertungsgrundlage · Daseinsgrundlage · Datengrundlage · Diskussionsgrundlage · Entscheidungsgrundlage · Ermächtigungsgrundlage · Existenzgrundlage · Futtergrundlage · Geschäftsgrundlage · Informationsgrundlage · Lebensgrundlage · Legitimationsgrundlage · Machtgrundlage · Planungsgrundlage · Quellengrundlage · Rechtsgrundlage · Textgrundlage · Verhandlungsgrundlage · Vertrauensgrundlage
· mit ›Grundlage‹ als Letztglied: Anspruchsgrundlage · Arbeitsgrundlage · Bemessungsgrundlage · Berechnungsgrundlage · Bewertungsgrundlage · Daseinsgrundlage · Datengrundlage · Diskussionsgrundlage · Entscheidungsgrundlage · Ermächtigungsgrundlage · Existenzgrundlage · Futtergrundlage · Geschäftsgrundlage · Informationsgrundlage · Lebensgrundlage · Legitimationsgrundlage · Machtgrundlage · Planungsgrundlage · Quellengrundlage · Rechtsgrundlage · Textgrundlage · Verhandlungsgrundlage · Vertrauensgrundlage
eWDG
Bedeutung
unterste Lage, auf der sich etw. anderes aufbaut, Unterlage, Basis, Fundament
Beispiele:
die Grundlagen der Ernährung, der Wissenschaft
eine breite, demokratische, experimentelle, geistige, gesellschaftliche, gesetzliche, gesunde, methodische, ökonomische, systematische, sittliche, theoretische Grundlage
die Grundlagen für etw. schaffen
etw. auf eine neue Grundlage stellen
auf breitester Grundlage arbeiten
das Urteil entbehrt jeder Grundlage
die Grundlagen (= Voraussetzungen) für ein Studium erwerben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Grund · gründen · Gründer · Gründerjahre · Gründerzeit · begründen · Begründer · ergründen · 1gründeln · grundieren · gründlich · Gründlichkeit · Grundbesitz · Grundbesitzer · Grundlage · grundlos · Grundriß · Grundsatz · grundsätzlich · Grundstück · Grundel · Gründel · Gründling · Grundfisch · 2gründeln
Grund m. ‘unterste Fläche, Erdboden, Bodenvertiefung, Tiefe und Boden eines Gewässers, eines Gefäßes, Fundament, Grundlage, das innerste, tiefste Wesen, Ursache, Veranlassung’, ahd. grunt (8. Jh.), mhd. mnd. grunt, asächs. grund, nl. grond, aengl. grund, engl. ground, anord. grunnr m. ‘Grund, Boden’, grund f. ‘Feld, Erde’, schwed. dän. grund, got. *grundus (in grunduwaddjus ‘Grundmauer’). Unter Annahme einer (nicht belegbaren) ursprünglichen Bedeutung ‘körniger Boden, Sandboden’ kann für germ. *grundu- über ‘Zerriebenes’ ein Anschluß an ie. *ghren-, Erweiterung der Wurzel ie. *gher- ‘hart worüber streichen, zerreiben’, hergestellt werden. Dabei ergibt sich über die dentale Erweiterung ie. *ghrendh- Verwandtschaft mit Grind (s. d.). – gründen Vb. ‘die Grundlage schaffen, den Grundstein legen, ins Leben rufen, auf etw. basieren, aufbauen’, ahd. grunten ‘ergründen, erforschen’ (um 1000), mhd. gründen; Gründer m. ‘Erbauer, Urheber, Begründer’ (17. Jh.); Gründerjahre Plur. und Gründerzeit f. ‘Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland nach 1871’ (19. Jh.). begründen Vb. ‘Gründe angeben, den Grund legen, neu schaffen’, mhd. begründen; Begründer m. (Anfang 19. Jh.). ergründen Vb. ‘einer Sache auf den Grund gehen, sie erforschen’, ahd. irgrunten (um 1000), mhd. ergründen. Nur vereinzelt 1gründeln Vb. ‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’ (16. Jh.). grundieren Vb. ‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’ (16. Jh.). ‘die Grundfarbe, den ersten Anstrich auftragen’ (2. Hälfte 18. Jh.), in formaler Anlehnung an ältere maltechnische Begriffe wie schattieren, lackieren, schraffieren (s. d.). gründlich Adj. ‘allem auf den Grund gehend, sorgfältig, gewissenhaft, genau’, ahd. gruntlīhho Adv. (9. Jh.), mhd. grüntlich, gruntlich; Gründlichkeit f. ‘Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit’, allgemein seit Anfang des 18. Jhs., vereinzelt bereits im Sinne von ‘Seelen-, Herzenstiefe’ in der deutschen Mystik (14. Jh.). Grundbesitz m. Grundbesitzer m. (beide 18. Jh.). Grundlage f. ‘Unterlage, Basis, Fundament’ (Ende 16. Jh.). grundlos Adj. ‘ohne Grund und Boden, sehr tief, ohne Ursache, unbegründet’, mhd. gruntlōs, grundelōs; vgl. ahd. gruntlōsī ‘bodenlose Tiefe, Abgrund’ (8. Jh.). Grundriß m. ‘senkrechte Projektion eines Körpers auf eine waagerechte Ebene, maßstabgerechter Übersichtsplan’ (1. Hälfte 17. Jh.), älter (vereinzelt) ‘Grundlage’ (16. Jh.). Grundsatz m. ‘feste Regel, Richtlinie des Denkens und Handelns’ (17. Jh.); grundsätzlich Adj. (16. Jh.; allgemein verbreitet erst um 1800). Grundstück n. ‘abgegrenztes, als jmds. Besitz ausgewiesenes Stück Land’ (16. Jh.). Grundel, Gründel m. f. Name einiger auf dem Grund eines Gewässers lebender Fische, ahd. gruntila, grundila (Hs. 12. Jh.), mhd. grundel, mnd. grundel(e), mnl. grondel(e), nl. grondel, aengl. gryndle. Auch Gründling m. mnd. grundelingk, frühnhd. grundeling (15. Jh.) und Grundfisch m. spätmhd. gruntvisch. 2gründeln Vb. (von Wasservögeln) mit Kopf und Hals zur Nahrungssuche unter Wasser (gleichsam auf den Grund) tauchen (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Architektur
Boden ·
Fundament ·
Fuß ·
Grundlage ·
Grundstein ·
Gründung ·
Plattform ·
Sockel ·
Unterbau ·
Untergrund ·
Unterlage ●
Postament geh., bildungssprachlich ·
Substruktion fachspr., lat., archäologisch
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Annahme ·
Ausgangsbasis ·
Bedingung ·
Grundannahme ·
Grundlage ·
Grundsatz ·
Grundvoraussetzung ·
Grundwahrheit ·
Kondition ·
Notwendigkeit ·
Prämisse ·
Vorannahme ·
Voraussetzung ·
Vorbedingung ●
Axiom fachspr.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Grundlage‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Grundlage‹.
ausreichend
bilden
Denkmalliste
dienen
empirisch
entbehren
ethisch
geistig
gesetzlich
Gleichberechtigung
juristisch
legen
materiell
mathematisch
physikalisch
rechtlich
sachlich
schaffen
solide
theoretisch
tragfähig
verfassungsrechtlich
verläßlich
vertraglich
völkerrechtlich
wesentlich
wissenschaftlich
Zusammenleben
Verwendungsbeispiele für ›Grundlage‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein Job dieser Art kann eine prima Chance sein, sich eine finanzielle Grundlage zu schaffen.
[Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs, Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 197]
Damit ist schon die Grundlage für ein gutes Zusammenleben geschaffen.
[Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 64]
Die wechselseitige Inhibition funktioneller Pfade liefert die Grundlage für autorhythmische Systeme.
[Blickhan, Reinhard: Motorische Systeme bei Vertebraten. In: Dudel, Josef u. a. (Hgg.) Neurowissenschaft, Berlin: Springer 1996, S. 190]
Auf dieser Grundlage konnte der Kampf gegen Luthers Schriften beginnen.
[Wittmann, Reinhard: Geschichte des deutschen Buchhandels. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Geschichte des deutschen Buchwesens, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1991], S. 7547]
Die Grundlage für einen solchen Antrag sei derzeit vermutlich noch nicht ausreichend.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
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