Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

bedingen

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GrammatikVerb · bedingt, bedingte, hat bedingt
Verb · bedang, hat bedungen
Aussprache 
Worttrennung be-din-gen
Wortzerlegung be- 2dingen
Wortbildung  mit ›bedingen‹ als Erstglied: Bedingnis · Bedingung  ·  mit ›bedingen‹ als Letztglied: abbedingen · ausbedingen · mitbedingen
 ·  mit ›bedingen‹ als Binnenglied: daseinsbedingend  ·  mit ›bedingen‹ als Grundform: bedingt

Bedeutungsübersicht

  1. 1. ⟨etw. bedingt etw.⟩ etw. verursacht zwangsläufig etw., bewirkt etw.
  2. 2. ⟨etw. bedingt etw.⟩ etw. setzt etw. voraus
  3. 3. [veraltet] etw. zur Bedingung machen
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. bedingt etw.etw. verursacht zwangsläufig etw., bewirkt etw.
Grammatik: Präsens ‘bedingt’, Präteritum ‘bedingte’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘bedingt’
Beispiele:
eine Panne bedingte einen längeren Aufenthalt
mein Zuspätkommen ist durch den Irrtum bedingt, dass …
es gibt Krankheiten, die durch Vitaminmangel bedingt sind
sein Verhalten ist psychisch bedingt
die eine Frage bedingt die andere (= gibt die Voraussetzung für die andere)
2.
etw. bedingt etw.etw. setzt etw. voraus
Grammatik: Präsens ‘bedingt’, Präteritum ‘bedingte’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘bedingt’
Beispiele:
Erfolg bedingt Fleiß
diese Laufbahn bedingt technische Vorbildung
daß die Unterbringung der Massen … die vorzeitige Räumung größerer Kreise der Bewohnerschaft bedingte [ KasackStadt331]
3.
veraltet etw. zur Bedingung machen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘bedungen’
Beispiele:
der bedungene (= vereinbarte) Lohn
Die Anordnung bedang es, daß jeder Ratsherr … eine Nacht außer Hause zu verbringen hatte [ Bergengr.Feuerprobe3]
daß alles, was darin [in dem Vertrag] bedungen werde, null und nichtig sei [ Ranke2,239]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bedingen · ausbedingen · Beding · Bedingung · Bedingnis · Bedingungssatz · bedingungslos · bedingt · unbedingt
bedingen Vb. ‘zwangsläufig zur Folge haben, voraussetzen, fordern’. Das Verb wird anfangs nur schwach flektiert, starke Formen treten wie bei dem Simplex dingen seit dem 17. Jh. auf. Das Präfixverb bedingen ist wie einfaches dingen (s. d.) ursprünglich ein Wort der Rechtssprache, mhd. bedingen ‘verhandeln, durch Verhandlung gewinnen, Bedingungen vorschreiben’, danach ‘vereinbaren, (sich) vorbehalten’, wofür heute ausbedingen Vb. mhd. ūʒbedingen. Die heute übliche Bedeutung von bedingen ist durch die Verbalsubstantive Beding n. (15. Jh.), Bedingung f. mhd. bedingung und Bedingnis f. (14. Jh.) beeinflußt, die im 16. Jh. eine ‘vertragliche Abmachung’, dann eine ‘Voraussetzung’ (im rechtlichen Sinn) bezeichnen. Bedingung ‘Voraussetzung’ geht im 18. Jh. in die philosophische Fachsprache, danach in die Allgemeinsprache ein, der Plural nimmt dabei die Bedeutung ‘Verhältnisse, Gegebenheiten’ an. Der grammatische Terminus Bedingungssatz m. gilt seit Beginn des 19. Jhs., älter Bedingungsrede (Stieler 1691). bedingungslos Adj. ‘ohne eine Bedingung, uneingeschränkt, vorbehaltlos’ kommt Mitte des 19. Jhs. auf. Wie Bedingung gelangt auch bedingt Part.adj. ‘von bestimmten Voraussetzungen abhängig, eingeschränkt’ und unbedingt Part.adj. ‘von keiner Voraussetzung abhängig, uneingeschränkt’ aus der Rechtssprache (bedingte Verurteilung) über die Verwendung in der Fachsprache der Philosophie in die Allgemeinsprache, wo unbedingt als Adverb den Sinn ‘auf jeden Fall, unter allen Umständen’ entwickelt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


(sich) einer Sache bedienen · auslösen · bedingen

aufstellen · bedingen · bestimmen · festsetzen · konstituieren  ●  einrichten geh.

bedingen · bestimmen · konstituieren

Typische Verbindungen zu ›bedingen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bedingen‹.

Verwendungsbeispiele für ›bedingen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Viele Arbeiten, die zu verrichten sind, bedingen die Prostitution des Arbeiters. [Späth, Gerold: Commedia, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1980 [1980], S. 128]
Jedenfalls würde er eine sehr erhebliche Belastung der größeren Vermögen bedingen. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.03.1913]
Eine moderne Welt bedinge jedoch auf zahlreichen Gebieten eine enge Zusammenarbeit. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1961]]
Dann habe ich alles weggelassen, von dem ich dachte, es bedinge diesen Stil. [Die Zeit, 28.01.2008, Nr. 04]
Gleichviel bedinge der hohe digitale Standard auch eine neue spielerische Qualität. [Die Zeit, 06.11.1987, Nr. 46]
Zitationshilfe
„bedingen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bedingen>.

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