Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Bube, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Buben · Nominativ Plural: Buben
Aussprache 
Worttrennung Bu-be
Wortbildung  mit ›Bube‹ als Erstglied: Bubenstreich · Bubenstück · Bubi · Bübchen · Büberei · bübisch · Büblein
 ·  mit ›Bube‹ als Letztglied: Bettelbube · Herzbube · Karobube · Kreuzbube · Lausbube · Lotterbube · Mordbube · Pikbube · Rotzbube · 1Spitzbube · Treffbube · Trossbube
 ·  mit ›Bube‹ als Grundform: buben
eWDG

Bedeutungen

1.
veraltend, abwertend Schurke, Schuft
Beispiele:
ein feiger, böser, ehrloser, ausgemachter, hinterlistiger, schändlicher Bube
er hat an ihm wie ein Bube gehandelt
Wenn ich nun Bube gnug gewesen, / Sie zu ermorden [ SchillerStuartII 8]
2.
Skatkarte, die immer sticht und den Zahlenwert 2 hat, Wenzel
Beispiele:
den Buben ausspielen
eine Karte mit dem Buben stechen
Wer kann auch wissen, daß drei Buben in einer Hand sitzen [ RemarqueZeit zu leben259]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bube · Bub · buben · Büberei · Bubenstreich · Bubenstück · Bubikopf · Bubi · bübisch · Lausbub · Lausebub · Spitzbube · spitzbübisch
Bube, Bub m. ‘Junge, Knabe, Schuft’. Ahd. nur als Männername Buobo (ebenso asächs. Bōƀo, aengl. Bōba, Bōfa), mhd. buobe (md. auch buofe, bufe) ‘Knabe, zuchtloser Mensch’ (doch insgesamt selten), mnd. bōve ‘Spitzbube, Räuber’, mnl. boeve, boef ‘Knecht, Bube’, nl. boef ‘Schurke’ sind ursprünglich wohl als kindersprachliche reduplizierende Bildung aufzufassen. Auf Grund der Ausgangsbedeutung ‘männliches Kind’ wird verschiedentlich (wie für Buhle, s. d.) Umbildung der vorgerm. Form für Bruder (s. d.) erwogen. Ablautend steht neben ahd. Buobo der Name Babo, dem u. a. alem. Bābi, obsächs. Bäbel ‘kleines Kind’, mengl. babe (engl. baby, s. Baby) und, mit abweichender Bedeutung, Wörter slaw. Sprachen wie russ. bába (баба) ‘alte Frau’ entsprechen. Bube, Bub ‘Knabe’ ist im Obd. allgemein geläufig wie Junge (s. d.) im Nordd., so auch in Zusammensetzungen wie Lehrbub neben Lehrjunge. Die stark pejorative Bedeutung ‘Schurke, Nichtswürdiger’, die aus der Verwendung für ‘Knecht, Troßknecht’ herzuleiten ist, geht vor allem vom Nd. und Md. aus und findet sich in Komposita wie Lotter-, Spitzbube. Abgeleitet buben Vb. ‘ein unsittliches, ein Lotterleben führen’, mhd. buoben; nach dem 18. Jh. unüblich. Dazu Büberei f. ‘verächtliche Tat’, mhd. buoberīe (neben buobenīe) ‘bübisches Wesen, Untat’, öfters seit Anfang 14. Jh.; frühnhd. auch für die Gesamtheit der Troßknechte. Büberei, md. auch Büferei, ist im 15. bis 17. Jh. stark verbreitet und geht dann allmählich zurück. Bubenstreich m. (16. Jh.) gleichbedeutend mit Bubenstück; auch ‘harmloser Streich von Kindern’. Bubenstück n. ‘Untat’, gebräuchlich vom 16. bis 19. Jh. Bubikopf m. ‘kurze Damenfrisur’ (nach Art eines Jungenhaarschnitts), zu der seit Anfang 19. Jh. gebräuchlichen Koseform Bubi nach 1920 gebildet. bübisch Adj. ‘verschmitzt, schelmisch, schurkisch’, spätmhd. büebisch. Lausbub, Lausebub m. ‘ungezogener, kecker Junge’ (Anfang 19. Jh.), auch für ‘schäbiger Mensch’, s. das ältere Lauser. Spitzbube m. ‘Betrüger, Gauner’ (16. Jh.), zunächst auch ‘Falschspieler’, zu spitz ‘schlau, gerissen’. spitzbübisch Adj. ‘schurkisch’, seit Anfang 16. Jh.; jetzt nur noch im Sinne ‘verschmitzt’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bengel · Bube · Jungchen · Kerlchen · Knabe · Knirps · Wicht  ●  Bub süddt. · Junge norddeutsch · Pimpf veraltet · Kleiner ugs. · Kurzer ugs. · Steppke ugs., berlinerisch
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Bauer (Kartenspiel) · Bube · Junge · Unter (Kartenspiel) · Wünscher

Typische Verbindungen zu ›Bube‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bube‹.

Verwendungsbeispiele für ›Bube‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dann ging er mit seinem Buben in den angrenzenden Weiler hinüber, das Heu ein letztes Mal zu wenden. [Schneider, Robert: Schlafes Bruder, Leipzig: Reclam 1992, S. 10]
Als er sich wieder umdrehte, hatten die Buben alle eine Arbeit übernommen. [Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 63]
Kinder wie den kleinen Buben, dessen Hand auf dem Foto zu sehen ist. [Die Zeit, 21.10.1999, Nr. 43]
Das ist nicht lustig für so einen Buben », sagte die Mutter einmal. [Die Zeit, 18.02.2013 (online)]
Bevor sie aber davonfuhr, drehte sie sich noch einmal nach dem Buben um. [Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 247]
Zitationshilfe
„Bube“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bube>.

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Worthäufigkeit

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