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äußerlich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung äu-ßer-lich
Wortbildung  mit ›äußerlich‹ als Erstglied: Äußerlichkeit
Hinweis Statt äußerlich wird in der Schweiz und in Liechtenstein nach § 25 (E2) üblicherweise äusserlich geschrieben.
eWDG

Bedeutung

in gegensätzlicher Bedeutung zu innerlich
a)
nach außen hin, von außen gesehen
Beispiele:
er war äußerlich ruhig
äußerlich schien alles in Ordnung zu sein
sich äußerlich nichts merken lassen
er hat sich nur äußerlich geändert
das Paket war äußerlich unversehrt
äußerliche Ruhe, äußerliche Eleganz zeigen
er macht äußerlich einen guten Eindruck
b)
Beispiele:
die Arznei ist für äußerlichen Gebrauch bestimmt (= darf nicht eingenommen werden)
so was Geistiges [Melissengeist] muß im Hause sein, das ist für innerlich und für äußerlich [ Anzengr.4,185]
c)
oberflächlich
Beispiel:
ein äußerlicher Typ, Mensch

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
äußer · äußerlich · Äußerlichkeit
äußer Adj. ‘außen liegend, nach außen in Erscheinung tretend’, Superlativ äußerst ‘am weitesten außen liegend, größt-, letztmöglich’, ahd. ūʒaro (um 800), Superlativ ūʒarōsto (8. Jh.), mhd. ūʒer, auch iuzer, Superlativ ūʒerste. Zu ursprünglich adverbialem außer (s. d.) gehörendes Adjektiv, das wie 1hinter, inner, ober, unter (s. d.) heute nur mit Flexionsendung auftritt (der äußere, ein äußerer). Zur Bildungsweise des Adjektivs wie der zugrundeliegenden Lokalpartikel mit komparativischem r-Suffix s. 1hinter Adj. In der Zusammensetzung außerhalb (s. d.) hat sich die unumgelautete Form des Adjektivs bis ins Nhd. gehalten. Vgl. die germ. Parallelbildungen aostnfrk. ūtero, aengl. ūter(r)a, ȳterra, engl. outer, utter, anord. ȳtri, schwed. yttre. – äußerlich Adj. ‘von außen gesehen, oberflächlich’, mhd. ūʒerlich; Äußerlichkeit f. ‘Unwesentliches’, mhd. ūʒerlīcheit.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

außen · habituell · äußerlich

außerhalb · external · extrinsisch · von außen kommend · äußerlich

der Form halber · der Form wegen · die Form betreffend · formal · nominell · um der Form zu genügen · um einer Vorschrift zu genügen · zum Schein · äußerlich  ●  pro forma lat.
Assoziationen
  • angemessen sein · den (allgemeinen) Gepflogenheiten entsprechen · den Anstandsregeln entsprechen · sich gehören · sich schicken · vom Anstand geboten sein · zum guten Ton gehören  ●  schicklich sein veraltet · sich ziemen veraltet · (etwas) gebietet (schon allein) der Anstand geh. · (sich) geziemen geh., veraltet · (sich) passen geh., veraltend
  • (nur eine) Formalität · (reine) Formsache · Formalie · Förmlichkeit
  • (eine) reine Formsache · (nur) eine Formalität · nichts Besonderes · reine Routine  ●  machen wir immer so ugs., variabel
  • anstandshalber · aus (reiner) Höflichkeit · aus Gründen des Anstands · höflicherweise · weil es sich so gehört · weil es so üblich ist  ●  pro forma lat. · artig geh., ironisierend, fig. · artigerweise geh., ironisierend, fig.
  • offiziell · pro forma  ●  (jedenfalls / zumindest / nur) auf dem Papier fig.

(bei etwas) ... wirken · nach außen hin · äußerlich
Assoziationen

lokal  ●  äußerlich medizinisch · topikal fachspr. · topisch fachspr., medizinisch

Typische Verbindungen zu ›äußerlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›äußerlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›äußerlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn Frauen nur »ihren Mann stehen«, sind sie so arm dran wie Männer, die meinen, »immer stark sein« zu müssen – äußerlich natürlich. [Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 168]
Du bist dann zwar äußerlich sauber, aber innen, das ist alles drin. [Wallraff, Günter: Ganz unten, Berlin: Aufbau-Verl.1986 [1985], S. 145]
Und bald sollten die Reste der kümmerlich dahinsiechenden griechischen Philosophie auch ihr äußerlich sichtbares Ende finden. [Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie. In: Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 7129]
Aber äußerlich schienen sich die Kommunisten wie gute Demokraten zu gebärden. [Seton-Watson, Hugh: Rußland und Osteuropa. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 19480]
Äußerlich haben solche Geräte mit einer Nase noch weniger gemein als eine Kamera mit einem menschlichen Auge. [o. A.: Schnüffelnde Maschinen. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1998 [1997]]
Zitationshilfe
„äußerlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%A4u%C3%9Ferlich>.

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