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gleichen

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GrammatikVerb · gleicht, glich, hat geglichen
Aussprache 
Worttrennung glei-chen
Wortbildung  mit ›gleichen‹ als Erstglied: Gleichnis · Gleichung  ·  mit ›gleichen‹ als Letztglied: abgleichen · angleichen · ausgleichen
eWDG

Bedeutung

jmdm., einer Sache gleichenmit jmdm., einer Sache große Übereinstimmung zeigen
Beispiele:
er gleicht seinem Vater
sie gleichen sich äußerlich zum Verwechseln
die Zwillinge glichen sich wie ein Ei dem anderen, glichen sich aufs Haar
sie gleichen einander wie Tag und Nacht (= sie sind sich gar nicht gleich)
ein Gesicht, das gegerbtem Leder gleicht
der Tisch glich einer Festtafel
früher hatte der Garten einem Schmuckkästchen geglichen
Mein Gott, wie sie einander gleichen! [ KästnerLottchen124]
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Dasselbe oder das gleiche?
Dasselbe oder das gleiche? (Titelbild Blogbeitrag)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gleich · Gleiche · Gleichheit · gleichen · begleichen · vergleichen · Vergleich · Vergleichung · Gleichnis · gleichsam · Gleichung · Gleichgewicht · gleichgültig · Gleichgültigkeit · gleichmäßig · Gleichmaß · gleichmütig · Gleichmut · Gleichschritt · gleichwohl · gleichzeitig
gleich Adj. ‘in allen oder wesentlichen Merkmalen übereinstimmend, ähnlich, der-, die-, dasselbe’, Adv. ‘sofort, auf einmal’, ahd. gilīh Adj., gilīhho Adv. (beide 8. Jh.), mhd. g(e)līch, -lich Adj., g(e)līche Adv., asächs. gilīk Adj., gilīko Adv., mnd. g(e)līk, mnl. ghelijc, nl. gelijk, aengl. (ge)līc, engl. like, anord. (g)līkr, got. galeiks beruhen auf einer Zusammensetzung germ. *ga-līka- aus dem unter ge- (s. d.) behandelten Präfix und germ. *līka- ‘Körper, Gestalt’ (s. Leiche, -lich), so daß von einer Bedeutung ‘dieselbe Gestalt habend’ auszugehen ist. Adjektivischen Gebrauch von germ. *līka- im Sinne von ‘ähnlich, gleich, glatt, passend’ setzen ahd. līhhēn, gilīhhēn (8. Jh.), mhd. gelīchen ‘gefallen’ mit asächs. līkon, mnl. ghelīken, aengl. līcian, engl. to like, anord. līka, got. leikan, galeikan voraus. Außergerm. vergleichbar sind lit. lýgus ‘gleich, gleichartig, gut gebaut’, lýgti ‘gleichen, gleichkommen’, lett. līgt ‘übereinkommen’, so daß auf Grund der germ.-balt. Parallelen von ie. *lē̌ig- bzw. *līg- ‘Gestalt, die Gestalt jmds. habend, gleich, ähnlich’ ausgegangen werden kann. – Gleiche f. nur noch in der Wendung in die Gleiche (‘ins Gleichgewicht, in Ordnung’) bringen, ahd. gilīhhī ‘Ähnlichkeit, Gleichheit’ (um 1000), mhd. gelīche; dafür heute allgemein Gleichheit (s. unten). Erhalten hat sich das Substantiv in Tagundnachtgleiche (17. Jh.), für lat. aequinoctium. Gleichheit f. ‘Übereinstimmung (in allen oder wesentlichen Merkmalen), Ähnlichkeit, gleiche Stellung, Gleichrangigkeit, Gleichberechtigung’, mhd. gelīcheit, glīcheit ‘Gleichheit, Gleichmäßigkeit, Gleichnis’, in der Mystik ‘Gleichmut aus Gottergebenheit’, im 16. Jh. synonymes Gleiche (s. oben) zurückdrängend. gleichen Vb. ‘gleich, ähnlich sein’, mhd. gelīchen; die heute übliche starke Flexion kommt (wohl in Analogie zu Verben wie bleichen, schleichen, streichen) im 16./17. Jh. auf und setzt sich im 18. Jh. durch. Daneben steht (transitiv) ahd. gilīhhen (8. Jh.), mhd. gelīchen, nhd. gleichen ‘gleich, ähnlich machen’, dessen schwache Flexion bis zur Ablösung des Verbs durch Präfixbildungen (19. Jh.) beibehalten wird; doch weisen die zugehörigen Präfixverben (an-, aus-, be-, vergleichen) heute ebenfalls starke Flexion auf. begleichen Vb. ‘bezahlen, bereinigen, ausgleichen’, Neubildung (nach nur kurzlebigem frühnhd. sich begleichen ‘sich vergleichen’) Ende des 19. Jhs. in der Handelssprache für saldieren, das zuvor mit vergleichen, ab-, ausgleichen verdeutscht wird. vergleichen Vb. ‘prüfend nebeneinanderstellen’, reflexiv ‘sich gütlich einigen’, mhd. verg(e)līchen ‘ausgleichen’, reflexiv ‘sich vertragen’; Vergleich m. ‘prüfende, kritische Nebeneinanderstellung, gütlicher Ausgleich in einem Streitfall, Einigung’ (17. Jh.), älter Vergleichung f. mhd. vergelīchunge. Gleichnis n. ‘Veranschaulichung eines Sachverhaltes durch eine beispielhafte, bildliche Darstellung’, ahd. gilīhnissa, gilīhnessi, -nissi ‘Abbild, Ähnlichkeit, Gleichnis’ (8. Jh.), mhd. gelīchnisse. gleichsam Adv. ‘gewissermaßen, in derselben Art wie’ (15. Jh.). Gleichung f. in der Mathematik ‘Gleichsetzung mathematischer Größen’ (Ende 17. Jh.), Verdeutschung von lat. aequātio anstelle des im 16. und 17. Jh. üblichen Vergleichung; zuvor ‘Vergleichung, Gleichartigkeit, Ähnlichkeit’ (vereinzelt bis ins 19. Jh.), mhd. g(e)līchunge. Gleichgewicht n. ‘Gleichheit des Gewichts’ (16. Jh.) für lat. aequipondium (aus lat. aequus ‘gleich’ und lat. pondus n. ‘Gewicht’; vgl. gleichwichtig, 15. Jh., gleichgewichtig, Gleichwichtigkeit, 16. Jh.), ‘Balance, Zustand eines Körpers, in dem sich die auf ihn entgegengesetzt einwirkenden Kräfte aufheben’ (17. Jh.) für lat. aequilībrium (zu lat. aequilībris ‘im Gleichgewicht’, lat. lībra ‘Waage, Pfund’), übertragen ‘Ausgleich von Kräften, Machtverhältnissen, seelische Ruhe, Ausgeglichenheit’ (18. Jh.). gleichgültig Adj. ‘teilnahmslos, belanglos, unwesentlich’ (18. Jh.), zuvor ‘gleichwertig, gleichbedeutend’, auch ‘ohne Wert, ohne Bedeutung’ (um 1600); Gleichgültigkeit f. (2. Hälfte 17. Jh.). gleichmäßig Adj. ‘unverändert fortlaufend, regelmäßig, ruhig, ausgeglichen’ (15. Jh.); Gleichmaß n. ‘Ebenmaß, Gleichförmigkeit, Ausgeglichenheit’ (vereinzelt 16. Jh., häufiger seit etwa 1700). gleichmütig Adj. ‘ruhig, gefaßt, gelassen’ (15. Jh.); dazu die Rückbildung Gleichmut m. ‘Gelassenheit’ (17. Jh.). Gleichschritt m. ‘gleichmäßige Bewegung zweier und mehrerer Personen bzw. der Truppe mit einheitlicher Schrittlänge und taktmäßigem Niedersetzen des gleichen Fußes’ (2. Hälfte 18. Jh.). gleichwohl Konj. Adv. ‘trotz dem Vorhergesagten, dennoch, trotzdem’ (15. Jh.), Zusammenrückung von gleich und wohl, spätmhd. gelīche wol, eigentlich ‘in gleicher Weise gut, wirksam’, mnd. gelīkewol. gleichzeitig Adj. ‘zur gleichen Zeit’ (Mitte 18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) vergleichen lassen (mit) · Züge haben (von) · angelehnt an (sein) · erinnern an · gleichen · gleichkommen · ähneln · ähnlich sein  ●  etwas haben von (einem / einer) ugs.
Assoziationen
  • (...) lässt grüßen · (in jemandem) Erinnerungen wachrufen · (in jemandem) entstehen lassen (Vorstellungen / Bilder) · (jemandem etwas wieder) ins Gedächtnis rufen · (jemandem etwas) in Erinnerung rufen · (jemanden an etwas) denken lassen · (jemanden) erinnern an · zu neuem Leben erwecken (Erinnerungen)  ●  (in jemandem) aufsteigen (Bilder / Erinnerungen) (lit.) geh. · (jemanden) gemahnen (an) geh. · evozieren geh.
  • erinnert an · hat etwas von · lässt denken an · verströmt den Charme (von ...)
  • so etwas wie · so etwas Ähnliches wie · vergleichbar mit  ●  eine Art (...) ugs. · sowas wie ugs. · sowas Ähnliches (wie) ugs.

gleichen · identisch sein · übereinstimmen
Oberbegriffe
  • sonstige Verben

(sich) gleichen · (sich) ähneln · (sich) ähnlich sehen
Unterbegriffe
  • (jemandem) sehr ähnlich sehen · (jemandem) täuschend ähnlich sehen · (jemandem) wie aus dem Gesicht geschnitten sein · (praktisch jemandes) Doppelgänger (sein) · (sich) gleichen wie ein Ei dem anderen · (sich) sehr (stark) ähneln · (sich) täuschend ähnlich sehen · (sich) zum Verwechseln ähneln · (sich) zum Verwechseln ähnlich sehen · (sich) ähneln wie ein Ei dem anderen · (sich) ähneln wie eineiige Zwillinge · kaum zu unterscheiden sein · sehr ähneln · sehr ähnlich sein
Assoziationen
  • einander charakterlich ähnlich · von gleicher Wesensart  ●  aus dem gleichen Holz geschnitzt fig. · aus demselben Holz geschnitzt fig. · genau so ... wie ugs.

Typische Verbindungen zu ›gleichen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gleichen‹.

Verwendungsbeispiele für ›gleichen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Meter für Meter wiederholte er seinen gestrigen Weg, als wollte er die Tage dazu bringen, einander zu gleichen. [von Düffel, John: Houwelandt, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2004, S. 1]
Aber deswegen könnte qualitativ einer dem anderen in allen Zügen gleichen. [Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 361]
Dieser braucht natürlich in keiner Art dem zu gleichen, was wir heute gewohnt sind. [Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft. In: Weber, Marianne (Hg.), Grundriß der Sozialökonomik, Tübingen: Mohr 1922 [1909-1914, 1918-1920], S. 0]
Es gleicht fast aufs Haar einem Ende der dreißiger Jahre bei Mäusen entdeckten Virus. [Die Zeit, 19.08.1999, Nr. 34]
Im Kampf gegen die Armut gleiche dies aber nur einem Tropfen auf den heißen Stein. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1993]]
Zitationshilfe
„gleichen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gleichen>.

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Worthäufigkeit

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