Die Erfindung betrifft eine Verzögerungs-Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Bogenlagen, die jeweils aus mindestens einem Bogen bestehen,
sollen mit der Vorrichtung einander teilweise beispielsweise
in einer Förderrichtung überlappend zu einem geschuppten
Lagenstrom bzw. Lagenstrang oder einer Lagenkette zusammen
geführt werden. Dabei wird in der Regel die jeweils auf den
bereits gebildeten und beispielsweise mit einer kontinuier
lichen Fördergeschwindigkeit laufenden Lagenstrom zu bringen
de nächste Bogenlage dem Lagenstrom von oben mit einer Zu
führgeschwindigkeit übergeben, die größer ist als die zur
gleichen Zeit vorhandene Fördergeschwindigkeit des Lagen
stromes an der Übergabestelle, so daß das vordere Ende die
ser Bogenlage das hintere Ende des Lagenstromes überholt
und dadurch überlappend auf den Lagenstrom gelangt. Nach
Erreichen des durch den sog. Überlappungsgrad bestimmten
gewünschten Überlappungsmaßes muß die zuletzt zugeführte
Bogenlage von der Zuführgeschwindigkeit auf die genannte
Fördergeschwindigkeit verzögert werden, um dann als letzter
Bestandteil des Lagenstromes synchron mit diesem mitzulau
fen. Für diese Verzögerung ist zweckmäßig ein Bremsorgan
vorgesehen, das mit dem Förderer für den Lagenstrom einen
Bremsspalt begrenzt, welcher in seiner Spaltweite an den
sich durch die Schuppung in seiner Lagendicke ändernden
Lagenstrom angepaßt werden kann. Die Lagendicke des Lagen
stromes kann sich insbesondere in dessen Längs- bzw. För
derrichtung durch die Schuppung gestuft sowohl wiederkeh
rend zunehmend als auch abnehmend sowie ggf. nahezu konti
nuierlich ändern. Zur Übertragung der Bremskraft greift das
Bremsorgan zweckmäßig mit einem Reibungs- bzw. Bremsdruck
an der zugeführten Bogenlage an, so daß diese durch Gleit
reibung einerseits am Lagenstrom und andererseits ggf. auch
am Bremsorgan auf die Fördergeschwindigkeit verzögert wird.
Das genannte Bremsorgan ist insbesondere dafür vorgesehen,
die zugeführte Bogenlage durch Einwirken auf deren in
Zuführ- bzw. Förderrichtung vorderes Ende abzubremsen.
Statt dessen oder zusätzlich hierzu ist es insbesondere bei
großen Bogenlängen auch vorteilhaft, wenn die Bogenlage im
Bereich ihres hinteren Endes abgebremst wird, damit sich
die Bogenlage bei der Verzögerung in Zuführ- bzw. Förder
richtung ausstrecken kann. Hierfür wird zweckmäßig eine
Saugvorrichtung verwendet, die die jeweilige Bogenlage
gegen den Förderer bzw. die einzelnen Bogen der Bogenlagen
gegeneinander adhäsiv anlegt und dadurch von der höheren
Zuführgeschwindigkeit auf die Fördergeschwindigkeit des
Förderers bringt. Je mehr deckungsgleich aufeinanderliegen
de Bogen die jeweilige Bogenlage aufweist bzw. um so luft
undurchlässiger die Bogen, wie beispielsweise im Falle von
gestrichenen Papieren, sind, um so schwieriger wird es
jedoch, die Saugluft die einzelnen Bogen durchdringen zu
lassen.
Aus diesen Gründen ist es insbesondere bei hohen Zuführ-
und Förder- bzw. Maschinenlaufgeschwindigkeiten erforder
lich, eine weitere bzw. andere Abbremsung vorzusehen, die
vorteilhaft am vorderen Ende der jeweils zugeführten Bogen
lage vorgenommen wird. Diese Abbremsung erfolgt vorteilhaft
in der beschriebenen Weise mechanisch durch Bremsreibung in
dem Bremsspalt, der zweckmäßig am Ende eines sich in
Zuführ- bzw. Förderrichtung spitzwinklig verengenden Keil
spaltes liegt. Die Einstellung der Spaltweite in Bezug auf
die jeweils durchlaufende und sich ständig ändernde Lagen
dicke des Lagenstromes ist äußerst schwierig, weil einer
seits bei zu kleiner Spaltweite zwar gute Bremswirkungen
erreicht, jedoch Abdrücke auf den sehr oberflächenempfind
lichen Bogenlagen erzeugt werden und weil andererseits bei
zu großer Spaltweite zwar keine Abdrücke entstehen, jedoch
infolge der ungenügenden Bremswirkung ein oder mehrere
Bogen einer Bogenlage mit gegenüber den übrigen Bogen
verringerter Verzögerung durch den Bremsspalt bzw. unter
dem Bremsorgan durchrutschen und dadurch Störungen verursa
chen können. Diese Schwierigkeiten werden noch durch die
sich ändernde Lagendicke und außerdem dadurch vergrößert,
daß die Differenz zwischen zu geringer und zu großer Spalt
weite sehr klein ist.
Es wurde bereits versucht, diese Schwierigkeiten dadurch
aufzufangen, daß die Spaltdicke geringfügig kleiner als die
Lagendicke gewählt und diese Differenz durch elastische
Nachgiebigkeit des Förderers ausgeglichen wurde. In diesem
Fall sind jedoch insbesondere bei gestrichenen Bogen Druck
stellen in Form von Streifenmarkierungen praktisch nicht zu
vermeiden, da die Spaltweite des Bremsspaltes nur unmittel
bar durch Gegendruck des Lagenstromes elastisch bzw. gegen
eine Anstellkraft veränderlich anzupassen ist. Im Interesse
einer schnellen Anpassung muß diese Anstellkraft verhält
nismäßig hoch sein.
Bei der Verzögerungs-Vorrichtung nach der DE-AS 21 41 340
wird eine Walze unter der Brems-Druckkraft gegen einen An
schlag angelegt, so daß sie nur durch den Lagenstrom selbst
zurückgedrückt werden kann. Abrupt auf die jeweilige Bogen
lage wirkende Druck- bzw. Quetschkräfte können hier allen
falls dadurch vermieden werden, daß die Walze durch laufendes
Einrücken und Ausrücken nur in solchen Bereichen des Lagen
stromes angreift, in welchen dieser durch eine einzige Bogen
lage gebildet ist.
Gemäß der DE 34 09 548 A1 ist der Bremsspalt nur auf zwei
unterschiedliche, feste Spaltmaße veränderbar, jedoch nicht
dafür, den Bremsspalt an Änderungen der Lagendicke des Lagen
stromes anzupassen. Im eigentlichen Betrieb bleibt das klei
nere Spaltmaß starr aufrechterhalten.
Die Verzögerungs-Vorrichtung nach dem DE 83 17 604 U1 weist
eine über einen Stellmotor 11 hinsichtlich des Bremsdruckes
und der Spaltweite verstellbare Bremsbürste auf, jedoch er
folgt die Verstellung nicht als Funktion von Änderungen der
Lagendicke des Lagenstromes, sondern als Funktion der Brems
verzögerung, die über Abstastelemente erfaßt wird. Nach dem
anfänglichen Einstellvorgang während des Beginnes eines
Arbeitszyklus′ wird während des Betriebes keine weitere
Verstellung vorgenommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verzögerungs-
Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, mit welcher trotz
sicherer Abbremsung das Entstehen von Bremsmarkierungen an
den Bogenlagen wesentlich reduziert bzw. völlig verhindert
werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Verzögerungs-Vorrichtung durch
die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Das Organ, also z. B. eine der beiden Begrenzungen bzw. die
obere oder untere Begrenzung des Bremsspaltes, das in sich
druckelastisch nachgiebig ausgebildet ist, kann vorteilhaft
mindestens eine rückfedernde Schaumstoffschicht aus Polyure
than oder einem anderen geeigneten Kunststoff aufweisen. Im
Falle von mit Schlupf bzw. Relativgeschwindigkeit an den
Bogenlagen unmittelbar angreifendenden Organen, wie bei
spielsweise im Falle des Bremsorganes, kann jedoch die
unmittelbar in Berührung mit dem Papier tretende Fläche,
nämlich beispielsweise die Bremsfläche, zweckmäßig durch eine
extrem glatte Kunststoffschicht mit äußerst geringem Rei
bungskoeffizienten bzw. hoher Gleitfähigkeit gebildet sein,
die beispielsweise im Falle von Tetrafluoräthylen nicht oder
nur sehr geringfügig druckelastisch ist, weshalb in diesem
Fall die druckelastische Schicht im wesentlichen unmittelbar
unterhalb dieser verhältnismäßig druckharten Schicht liegt.
Ferner kann die Spaltweite des Bremsspaltes zweckmäßig
wenigstens teilweise unter Umgehung der unmittelbaren Beein
flussung durch den Lagenstrom über mindestens einen außerhalb
des Lagenstromes an wenigstens einer der beiden Begrenzungen
des Bremsspaltes angreifenden Stelleingriff eingestellt bzw.
in Abhängigkeit von der sich ändernden Lagendicke verändert
werden. Bei sich ändernder Lagendicke kann dabei zum Beispiel
der Bremsdruck ständig im wesentlichen konstant gehalten
werden, ohne daß beim Auflaufen einer Schuppungsstufe des
Lagenstromes eine Bremsdruckspitze erzeugt wird.
Zweckmäßig erfolgt der Stelleingriff so, daß die Spaltweite
gegenüber der Lagendicke des jeweils durchlaufenden Abschnit
tes des Lagenstromes nur einige hundertstel Millimeter
kleiner ist. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß auf die
Bogenlagen im Moment des Einlaufens in den Bremsspalt gerade
nur soviel Druckkraft bzw. Bremsdruck ausgeübt wird, daß eine
derart schonende Abbremsung erfolgt, daß dabei keine oder,
wenn überhaupt, praktisch nicht mehr wahrnehmbare Markierun
gen auftreten. Ein zusätzlicher Vorteil liegt auch darin, daß
sogar beim Anfahren der Maschine oder wenn z. B. wegen Wech
selns von Bogenlagenstapeln eine Lücke im Bogenlagenstrom
gezogen wurde, der Bremsspalt gesteuert so verändert werden
kann, daß er bereits die ersten Bogenlagen wirksam abbremst
und dann allmählich hinsichtlich seiner Spaltweite im glei
chen Maße so vergrößert werden kann, wie durch die Überlap
pung die Lagendicke des Lagenstromes zunimmt.
Zur Durchführung des simultan mit der Änderung der Lagen
dicke bzw. dieser vor Erreichen des Bremsspaltes geringfü
gig vorauseilend vorgenommenen Stelleingriffes ist zweckmä
ßig mindestens ein Stellantrieb vorgesehen, der an der
oberen, der unteren oder beiden Begrenzungen des Bremsspal
tes angreifen kann. Dieser Stellantrieb ist zweckmäßig
durch eine Steuervorrichtung und/oder eine Regelvorrichtung
beeinflußt, so daß sowohl maschinenabhängige, den Maschi
nenstatus bestimmende Daten als auch unmittelbar vom
Lagenstrom abgenommene Meßwerte zur Bestimmung des Stell
eingriffes herangezogen werden können. Maschinenbezogene
Daten können z. B. die Anzahl der Einzelbogen je Bogenlage,
die Dicke der Einzelbogen, der Überlappungsgrad, d. h. das
Verhaltnis zwischen Länge der Bogenlagen und Überlappungs
länge, die Druckempfindlichkeit der Bogen und ähnliche
Werte sein. Ein Meßwert kann z. B. die Lagendicke des Lagen
stromes bzw. deren Änderung-oder die Erfassung einer Lücke
im Lagenstrom sein, wobei eine berührungsfreie Messung
denkbar ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Stell
eingriff zusätzlich von einem beispielsweise manuell ein
gebbaren Korrekturwert beeinflußbar ist, damit die Bedie
nungsperson beispielsweise anhand optischer Beobachtung
innerhalb eines bestimmten Toleranzfeldes in die Bestimmung
der Spaltweite des Bremsspaltes unmittelbar eingreifen
kann.
Statt dessen oder zusätzlich hierzu ist es auch von Vorteil,
wenn der Stelleingriff von einem die jeweilige Lagenposi
tion entlang des Förderweges sowie die zugehörigen Ge
schwindigkeiten verfolgenden elektronischen Schieberegister
gesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Verzögerungs-Vorrichtung ist zweckmä
ßig entlang einer Förderstrecke nach einer Schneidmaschine
vorgesehen, mit welcher die Bogen bzw. Bogenlagen durch
Querschneiden von Rollenbahnen abgetrennt werden. Die
Anzahl der ohne direkte Verbindung aufeinanderliegenden
gesonderten Einzelbogen je Bogenlage ergibt sich dabei aus
der Anzahl der Rollenbahnen, wobei diese Rollenbahnen
zweckmäßig aufeinanderliegend so geschnitten werden, daß
alle Einzelbogen jeder Bogenlage durch einen einzigen
gemeinsamen Schnitt abgetrennt werden und daher genau
bündig zueinander liegen. Diese Bündigkeit wird auch im
Bereich der Verzögerungs-Vorrichtung aufrechterhalten. Die
erfindungsgemäße Ausbildung ist insbesondere für Bogen bzw.
Bogenlagen aus Papier geeignet, kann aber auch für solche
aus anderem Werkstoff, beispielsweise folienartigem Werk
stoff, geeignet sein.
Statt der beschriebenen Ausbildung oder zusätzlich hierzu
ist gemäß der Erfindung auch vorgesehen, daß der Keilwinkel
des Brems- und/oder des Einlaufspaltes durch einen Stell
eingriff bzw. einen Stellantrieb veränderbar ist, wobei
diese Veränderung sowohl unabhängig als auch in Abhängig
keit von der Spaltweite des Bremsspaltes, vom Bremsdruck
oder anderen der genannten Daten vorgenommen werden kann.
Der Keilwinkel, der zweckmäßig in der Größenordnung von 10°
liegt, kann auch gegen die genannte Anstellkraft, nämlich
beispielsweise eine den Bremsdruck beeinflussende Gewichts
kraft, veränder-, insbesondere verkleinerbar sein, während
die Spaltweite des Bremsspaltes gegen diese Anstellkraft
zweckmäßig innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches
vergrößerbar ist. Die Anstellkraft, die praktisch eine
Öffnungskraft ist, ist zweckmäßig veränderlich bzw. bevor
zugt insofern veränderbar, als sie über mindestens einen
Stelleingriff bzw. Stellantrieb ein- bzw. nachstellbar ist.
Ist die Anstellkraft durch eine Gewichtskraft bestimmt, so
kann sie mit einer einstellbaren, beispielsweise federnden
Gewichtsentlastung, verändert werden.
Die genannten Beeinflussungen der Wirkungen auf Bogenlagen im
Bereich des Bremsspaltes, also z. B. der Bremsdruck, die
Spaltform bzw. der Spaltquerschnitt oder dgl., können statt
der beschriebenen Ausbildung oder zusätzlich hierzu auch
dadurch erfolgen, daß die beiden, den Bremsspalt begrenzenden
Organe durch Stelleingriff bzw. mindestens einen Stellantrieb
gegeneinander quer zur Meßrichtung der Spaltweite lagever
änderbar sind, wofür eines oder beide Begrenzungsorgane
gegenüber der Vorrichtungskonsole bzw. dem Maschinen
gestell verstellbar angeordnet sein können. Insbesondere
ist eine Verstellbarkeit in und entgegen Förderrichtung
vorteilhaft. Außerdem kann mit einer Stelleinrichtung ein
Wölbungsverlauf des Förderers in einem Bereich veränderbar
sein, der den Bremsspalt einschließt, sich jedoch in und/
oder entgegen Förderrichtung über diesen hinaus erstreckt.
Durch Veränderung dieses Wölbungsverlaufes läßt sich z. B.
die Abnutzung des Bremsorganes insbesondere dann ausglei
chen, wenn das zur Beeinflussung des Wölbungsverlaufes
vorgesehene Brems-Gegendruckglied mit seinem vorderen Ende
entgegen Förderrichtung gegenüber der tiefsten Zone des
Bremsorganes geringfügig zurückversetzt ist. Weist das
Bremsorgan nämlich eine in Förderrichtung längliche Brems
fläche auf, die unter dem Keilwinkel zum Förderer angeord
net ist, so führen relativ große Längsverstellungen des den
Förderer unterstützenden Brems-Gegendruckgliedes nach Art
einer Übersetzung zu sehr feinen Veränderungen der Spalt
weite des Bremsspaltes.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen
der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der
Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzel
nen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in
Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der
Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und
vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen
darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnun
gen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine gemäß der Erfindung an einer papier
verarbeitenden Maschine angeordnete Ver
zögerungs-Vorrichtung in vereinfachter Dar
stellung,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 3 die Anordnung im wesentlichen gemäß Fig. 2,
jedoch in einem weiteren Steuerungszustand,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer Verzöge
rungs-Vorrichtung in einer Darstellung ähn
lich Fig. 3 und
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Verzögerungs-Vorrich
tung im Bereich der Bremszone in wesentlich
vergrößerter Darstellung.
Gemäß den Fig. 1 bis 3 ist eine erfindungsgemäße Verzö
gerungs-Vorrichtung 1 im Bereich eines im wesentlichen
horizontalen Förderabschnittes einer Maschine 2 angeordnet,
mit welcher vor der Vorrichtung 1 von Papierbahnen, die von
benachbart zueinander liegenden Speicherrollen abgezogen
werden, mit einem Querschneider einzelne, gleichgroße Bogen
5 derart abgeschnitten werden, daß in einer Abzug- bzw.
Förderrichtung im Abstand aufeinanderfolgend bzw. aneinan
der anschließend Bogenlagen 3, 4 gebildet werden, die
jeweils eine gleiche Anzahl von deckungsgleich aufeinander
liegenden Bogen 5 aufweisen. Diese Bogenlagen 3, 4 sollen
im Bereich sowie mit Hilfe der Vorrichtung 1 derart zu
einem genau vorbestimmten Lagenstrom 6 zusammengefaßt
werden, daß die zunächst hintereinanderliegenden Bogenla
gen 3, 4 in eine vorbestimmte, einander berührende Relativ
lage zueinander kommen, in welcher sie einander bevorzugt
um gleiche Maße überlappen, so daß ein geschuppter Lagen
strom 6 entsteht, in welchem die jeweils nächst obere
Bogenlage mit ihrer Vorderkante um ein bestimmtes Maß
gegenüber der Vorderkante der darunter liegenden Bogenlage
zurückversetzt ist, jedoch die Seitenkanten aller Bogenla
gen bündig zueinander liegen.
Im Bereich der Verzögerungs-Vorrichtung 1 ist ein dieser
als unterer Bremsläufer zugehöriger Förderer 7 vorgesehen,
der sich von der Bremszone entgegen seiner im wesentlichen
horizontalen Förderrichtung Pfeil 8 um ein Mehrfaches des
genannten Schuppungsabstandes der Vorderkanten der Bogenla
gen bzw. um mindestens die in dieser Förderrichtung Pfeil 8
zu messende Länge einer Bogenlage erstreckt und auch in
Förderrichtung Pfeil 8 entsprechend über die Bremszone
hinaus verlängert ist. Der Förderer 7 kann z. B. eine Mehr
bzw. Vielzahl von nebeneinanderliegenden, zueinander paral
lelen, mit Saugöffnungen versehenen, d. h. gelochten
Förderbändern aufweisen, zwischen denen schmalere Lücken
gebildet sind. Das durch die Einzelbänder gebildete
Förderband 11 ist am Anfang des Förderers 7 etwa vertikal
von unten kommend über eine Umlenkung in Richtung zur
Vorrichtung 1 umgelenkt.
Unmittelbar an den Anfang des Förderers 7 schließt ein
Zuführer 9 für die unmittelbar vom Querschneider kommenden
Bogenlagen an, dessen zur Förderebene des Förderers 7 im
wesentlichen parallele Zuführebene gegenüber der Förderebe
ne geringfügig bzw. um ein Mehrfaches der Dicke der Bogen
lagen nach oben versetzt ist, so daß das vordere Ende des
Zuführers 9 höher als das hintere Ende des Förderers 7
liegt. Das ggf. ebenfalls in der beschriebenen Weise durch
Einzelbänder gebildete Zuführband 12 des Zuführers 9 ist
unmittelbar benachbart zum hinteren Ende des Förderers 7
über eine Umlenkung nach unten geführt.
Zur Führung der Bogenlagen bzw. des Lagenstromes 6 an der
vom Förderband 11 bzw. vom Zuführband 12 abgekehrten Seite
laufen annähernd vom Querschneider bis hinter die Über
lappungszone oder hinter die Bremszone der Vorrichtung 1
mit geringem Abstand oberhalb des Förderbandes 11 und/oder
des Zuführbandes 12 Ober- bzw. Deckbänder 13, die ebenfalls
in der beschriebenen Weise durch Einzelbänder gebildet und
mit geringem Abstand hinter der Bremszone über Umlenkungen
vom Förderer 7 bzw. Förderband 11 weggeführt sein können.
Die der Einfachheit halber nur in Fig. 1 dargestellten
Deckbänder 13 sind über Umlenkungen in nicht näher darge
stellter Weise oberhalb der Vorrichtung 1 zurückgeführt, so
daß sie wie das unten zurückgeführte Förderband 11 bzw.
Zuführband 12 als endlos umlaufende Bänder ausgebildet
sind. Das Deckband 13 läuft an bzw. unmittelbar benachbart
zu den Oberseiten der Bogenlagen und des Lagenstromes, so
daß diese auch bei hoher Laufgeschwindigkeit nicht von den
Bändern des Förderers 7 und des Zuführers 9 abheben können.
Die Zuführrichtung Pfeil 10 des Zuführers 9 ist gleich
bzw. parallelgerichtet zur Förderrichtung Pfeil 8, jedoch
ist die Zuführgeschwindigkeit des Zuführers 9 größer als
die Fördergeschwindigkeit des Förderers 7, während das
Deckband 13 zweckmäßig mit einer Geschwindigkeit läuft, die
höchstens so groß bzw. gleich groß wie die Zuführgeschwin
digkeit ist. Im Bereich der Bremszone bzw. des Förderers 7
ist daher das Deckband 13 gegenüber dem Lagenstrom zweckmä
ßig berührungsfrei.
Im Bereich der Niveaustufe zwischen dem vorderen Ende des
Zuführers 9 und dem hinteren Ende des Förderers 7 ist eine
Übergabestelle 14 gebildet, an welcher die jeweils nächst
folgende Bogenlage 3 vom Zuführer 9 überlappend auf die
bereits vollständig auf dem Förderer 7 befindliche Bogenla
ge bzw. Bogenlagen 4 und damit auf den bereits gebildeten
Lagenstrom 6 so übergeben wird, daß das vordere Ende 15
dieser Bogenlage 3 das hintere Ende 16 der unmittelbar
darunter liegenden obersten Bogenlage 4 des bereits gebil
deten Lagenstromes 6 um ein vorbestimmtes Maß überlappt,
das kleiner oder größer als die Hälfte der Länge einer
Bogenlage sein kann. Wegen der höheren Zuführgeschwindig
keit des Zuführers 9 wird dabei die Bogenlage 3 auf der
langsamer laufenden Bogenlage 4 nach vorne geschoben, bis
sie den Zuführer 9 vollständig verlassen hat und dann auf
die Fördergeschwindigkeit heruntergebremst wird. Damit die
auf dem Zuführer 9 jeweils nächstfolgende Bogenlage nicht
auf die vor ihr laufende Bogenlage während des Verzögerns
auflaufen kann, werden die Bogenlagen auf dem Zuführer 9
mit Abstands-Lücken 17 hintereinander gefördert.
Zur Verzögerung der jeweiligen Bogenlage 3 ist zweckmäßig
vor der Vorrichtung 1 bzw. unmittelbar benachbart zum
vorderen Ende des Förderers 7 eine hintere Bremseinrichtung
18 vorgesehen, die zweckmäßig durch pneumatischen Angriff
an der Bogenlage 3 arbeitet. Zu diesem Zweck weist die
Bremseinrichtung 18 an der Unterseite des Förderbandes 11
einen im wesentlichen über dessen Breite durchgehenden
Saugkopf 19 auf, der durch die Saugöffnungen in bzw. zwi
schen den Förderbändern 11 an den Unterseiten der Bogen 5
der jeweiligen Bogenlage intermittierend so ein Vakuum
aufbaut, daß diese Bogen und damit die gesamte Bogenlage
zunächst mit Schlupf gleitend gegen das Förderband 11
gezogen und dabei auf dessen Fördergeschwindigkeit
verzögert wird. Der Saugkopf ist so gesteuert, daß er
jeweils in Funktion tritt, wenn ein Bogenende 16 die
Übergabestelle 14 erreicht hat. Dadurch, daß die
Bremseinrichtung 18 am hinteren Ende 16 der jeweiligen
Bogenlage angreift, ist gewährleistet, daß sich diese
Bogenlage unter den nach vorne auf sie einwirkenden Zug
bzw. Förderkräften in gestrecktem Zustand hält.
Nahezu gleichzeitig mit dem Einwirken der hinteren Brems
einrichtung 18 auf das hintere Ende 16 der jeweiligen
Bogenlage erreicht deren vorderes Ende 15 die Bremszone der
Verzögerungs-Vorrichtung 1, beispielsweise derart, daß
unmittelbar nach dem Wirksamwerden der Bremseinrichtung 18
und im weiteren Verlauf dann gleichzeitig mit dieser zusam
menwirkend auch die Vorrichtung 1 wirksam wird. Zu diesem
Zweck ist die Vorrichtung 1 bzw. deren Bremsorgan 20 ent
lang dem Förderer 7 in und entgegen Förderrichtung Pfeil 8
verstellbar und festsetzbar, so daß der Abstand zwischen
der Bremseinrichtung 18 und der Vorrichtung 1 in Anpassung
an die Länge der jeweils zu verarbeitenden Bogenlagen
verändert werden kann.
Die Verzögerungs-Vorrichtung 1 weist einen Bremsträger 21
auf, der zweckmäßig im wesentlichen durch zwei beiderseits
des Förderers 7 liegende Einzelträger gebildet ist, die
über querliegende Achsen bzw. Wellen 24, 26 starr verbunden
und an Seitenwangen des Maschinengestelles gelagert sind.
Auf einer in Förderrichtung Pfeil 8 vorderen Achse 24 ist
eine über die Breite des Förderers 7 durchgehende, rollen
bzw. walzenartige Umlenkung 23 drehbar gelagert, die paral
lel zur Förderebene und im wesentlichen rechtwinklig zur
Förderrichtung Pfeil 8 liegt. Auf einer im Abstand dahinter
sowie mit gegenüber der Förderebene geringfügig größerem
Abstand liegenden Achse 26 ist eine weitere, gleichgroße
bzw. gleichartige Umlenkung 25 drehbar gelagert. Über diese
Umlenkungen 23, 25 läuft ein gegenüber der Länge der Bogen
lagen wesentlich kürzeres Bremsband 22, das zweckmäßig
durch eine Vielzahl auf Lücke nebeneinander liegender
endloser Einzelbänder gebildet ist, zwischen denen die
Einzelbänder des Deckbandes 13 so in Ringnuten der Umlen
kung 23 hindurchlaufen können, daß sie im Gegensatz zu den
Bremsbändern 22 gegenüber den Bogenlagen berührungsfrei
bleiben.
Die Achsen 24, 26 sind an den vorderen und hinteren Enden
von unteren, flach geneigt angeordneten, in Förderrichtung
Pfeil 8 frei ausragenden Schenkeln 27 der im wesentlichen
U-förmigen Einzelträger des Bremsträgers 21 angeordnet. Der
Bremsträger 21 ist um eine hinter der vorderen Achse 24
liegende, insbesondere durch die hintere Achse 26 gebildete
oder tiefer sowie parallel zur Förderebene und im wesent
lichen rechtwinklig zur Förderrichtung Pfeil 8 liegende
Achse schwenkbar am Maschinengestell gelagert, so daß die
in Förderrichtung Pfeil 8 abfallende Neigung des unteren
Trums des Förderbandes 22 bzw. der Abstand der vorderen
Umlenkung 23 von dem Förderband 11 verändert werden kann.
Die Einzelträger des Bremsträgers 21 weisen außer den
unteren Schenkeln 27 nach oben gerichtete Querstege 28 und
an deren oberen Enden wiederum nach vorne gerichtete, zu
den Schenkeln 27 im wesentlichen parallele Schenkel 29 auf.
Zur beschriebenen Lageveränderung des Bremsorganes 20 ist
eine Stellvorrichtung 30 vorgesehen, mit der unabhängig von
der Abstützung des Bremsorganes 20 gegenüber dem Förderband
11 kontinuierlich bzw. in Abhängigkeit von der Dickenverän
derung des Lagenstromes 6 durch die Lagenschuppung der
Abstand des Bremsorganes 20 gegenüber dem Förderband 11
aufgrund von Daten verändert werden kann, die sich wenig
stens zum Teil aus der übrigen Maschinensteuerung, nämlich
z. B. aus Zähleinrichtungen für die Anzahl der Einzelbogen
bzw. der zum Lagenstrom zusammengeführten Bogenlagen erge
ben können, also auch bei bisher bekannten Maschinen ohne
hin zur Verfügung stehen. Ein Datum kann auch der sog.
Stapelwechsel sein, wenn nämlich die gewünschte Anzahl der
geschuppt aufeinander zu führenden Bogenlagen erreicht ist
und unmittelbar nach dieser geschuppten Einheit mit einem
entsprechenden Lückenabstand die nächste geschuppte Einheit
zusammengeführt werden soll. Des weiteren ist auch zweckmä
ßig vorgesehen, daß die entsprechenden Daten manuell einge
geben werden können, z. B. dann, wenn die Maschine nach
einer Störung und manuellem Abräumen der von der Störung
betroffenen Bogenlagen neu angefahren werden muß.
Die als formschlüssig am Bremsträger 21 angegreifende
Hubvorrichtung wirkende und den Bremsträger 21 für Senkbe
wegungen unter einer Anstellkraft nur freigebende Stellvor
richtung 30 weist mindestens ein am Maschinengestell bzw.
an dessen Seitenwangen gelagertes Stellglied 31 auf, auf
welchem der Bremsträger 21 mit einem als Läufer 32 vorgese
henen Gegenglied lose bzw. gegen die Anstellkraft abhebbar
abgestützt ist. Das Stellglied 31 ist zweckmäßig durch eine
Stellkurve, wie eine Umfangskurve, gebildet, die um eine zu
der Achse 24 bzw. 26 im wesentlichen parallele Achse dreh
bar gelagert und so ausgelegt ist, daß ihr Verhältnis
zwischen Drehwinkel und Kurvenanstieg linear ist. Der
Läufer 32 ist zweckmäßig durch je eine an der Unterseite
des oberen Schenkels 29 jedes Einzelträgers des Bremsträ
gers 21 drehbar gelagerte Rolle oder ein ähnliches Wälz
glied gebildet, das im Bereich des höchsten Scheitels des
Stellgliedes 31 auf diesem aufliegt. Die Mittelachsen des
Stellgliedes 31 und des Läufers 32 liegen oberhalb des
Bremsorganes bzw. der Achsen 24, 26 und - bezogen auf die
Förderrichtung Pfeil 8 - etwa in der Mitte zwischen diesen
Achsen, so daß das Stellglied 31 zwischen den Schenkeln 27,
29 durchgreifen kann. Das Stellglied 31 wird von einem am
Maschinengestell bzw. an der Außenseite einer Gestellwange
angeordneten Stellantrieb 33 in Form eines beispielsweise
elektrischen Stellmotors angetrieben, der über ein als
Winkelgetriebe ausgebildetes Untersetzungsgetriebe in
beiden entgegengesetzten Drehrichtungen im wesentlichen
spielfrei mit dem Stellglied 31 antriebsverbunden ist.
Zur Abstützung gegen die Anstellkraft bzw. den durch das
Bremsorgan 20 auf das Förderband 11 wirkenden Bremsdruck
ist auf der vom Bremsorgan 20 abgekehrten Seite des Förder
bandes 11 mindestens ein Brems-Gegendruckglied 34 vorgese
hen, das sich im wesentlichen parallel zur Achse 24 über
die Breite des Förderers 7 erstreckt und z. B. als Walze
bzw. Rolle drehbar gelagert sein kann. Es ist auch denkbar,
statt der beschriebenen Ausbildung oder zusätzlich hierzu
den genannten Stellvorgang dadurch zu bewirken, daß das
Gegendruckglied 34 mit einer Stellvorrichtung quer zur
Förderebene und/oder parallel zur Förderrichtung Pfeil 8
verstellt wird, wodurch sich dann eine entsprechend gering
fügige Änderung des Verlaufes des flexiblen Förderbandes 11
im Bereich der Bremszone ergeben kann.
Die jeweilige bzw. jede Stellvorrichtung 30 wird von einer
den Betrieb des zugehörigen Stellantriebes 33 bestimmenden
Steuervorrichtung 35 beeinflußt, die einen Rechner 36 zur
Umsetzung der genannten Daten in zugehörige Steuerimpulse
sowie ein Bedienungstableau 37 aufweist, über welches in
der beschriebenen Weise Daten ggf. manuell eingegeben
werden können. Zur Steuervorrichtung 35 gehört ein Posi
tions- bzw. Winkelgeber 38, welcher die jeweilige Winkelpo
sition des Stellgliedes 31 beispielsweise durch unmittelba
re Antriebsverbindung mit der Motorwelle des Stellantriebes
?3 erfaßt und über eine Datenleitung an den Rechner 36
laufend übermittelt. Weitere Datenleitungen 39 des Rechners
36 übermitteln die anderen genannten Daten, z. B. des
Maschinenstatus′s.
Durch das Bremsorgan 20 bzw. das untere Trum des Brems
bandes 22 und die gegenüberliegende Seite des Förderbandes
11 ist im Bereich der tiefsten Stelle der Umlenkung 23 ein
sich in Förderrichtung Pfeil 8 spitzwinklig keilartig
verengender und unmittelbar danach wieder entsprechend der
Krümmung der Umlenkung 23 erweiternder Bremsspalt 40 gebil
det, in dessen Bereich die jeweils abzubremsende Bogenlage
über einen sehr kurzen Abschnitt nahezu linienförmig unter
dem Bremsdruck in Berührung mit dem Bremsorgan 20 kommt und
der entgegen Förderrichtung Pfeil 8 kontinuierlich in einen
Einlaufspalt 41 etwa gleichen Keilwinkels übergeht, der
über die restliche Länge des Bremsorganes 20 reicht und in
dessen Bereich die Bogenlagen bzw. der Lagenstrom gegenüber
dem Bremsorgan berührungsfrei ist.
Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, arbeitet die
erfindungsgemäße Vorrichtung z. B. nach folgendem Verfahren:
Von der Bedienungsperson wird am Bedienungstableau 37 die
Rollenzahl der verwendeten Speicherrollen, die Papierdicke
und der gewünschte Überlappungsgrad eingegeben, woraufhin
der Stellantrieb 33 bei Anlaufen der Maschine die Stell
glieder 31 in eine solche Lage dreht, daß die vorderen
Umlenkungen 23 ihre gegenüber dem Förderband 11 nächste
Stellung einnehmen, in welcher die erste einlaufende Bogen
lage 4 zwischen der Umlenkung 23 und dem Gegendruckglied 34
bzw. dem Bremsband 22 mit seinem vorderen Ende 15 gemäß
Fig. 2 erfaßt und dadurch abgebremst wird. Hat diese Bogen
lage vor Einlaufen der nächsten Bogenlage in die Bremszone
die niedrigere Laufgeschwindigkeit erreicht, so wird über
die Stellvorrichtung 30 rechnergesteuert vor dem Einlaufen
der nächsten Bogenlage 4 in den Bremsspalt 40 das Stell
glied 31 im Uhrzeigersinn in eine Lage gemäß Fig. 3 weiter
gedreht, in welcher die Umlenkung 23 über die Läufer 32 und
die hebelartigen Einzelträger des Bremsträgers 21 etwa um
die Dicke einer Bogenlage angehoben werden, so daß der
Bremsspalt 40 entsprechend weiter wird. Der Bremsspalt 40
wird für den Einlauf des vorderen Endes der nächstfolgenden
Bogenlage dabei so weit gewählt, daß er einige 100stel
Millimeter kleiner ist als die Gesamtdicke des Lagenstromes
im Bereich dieses vorderen Endes bzw. dieser Bogenlage, die
dadurch im Bremsspalt 40 einer Art Klemmung unterworfen und
dadurch abgebremst wird. Vor Einlaufen jeder nächstfolgen
den Bogenlage in den Bremsspalt 40 erfolgt in entsprechen
der Weise eine Aufweitung des Bremsspaltes. Ist eine ge
schuppte Einheit zusammengestellt und soll mit dem Zusam
menführen einer nächsten Einheit begonnen werden, bei der
zuerst wieder eine unterste, über ihre ganze Länge unmit
telbar auf dem Förderband 11 liegende Bogenlage abgebremst
werden muß, so wird vor Einlaufen dieser Bogenlage der
Bremsspalt 40 wieder entsprechend Fig. 2 verengt. Sofern in
einer geschuppten Einheit der Überlappungsgrad so vorgese
hen ist, daß das vordere Ende mindestens einer oberen
Bogenlage hinter das hintere Ende der untersten oder einer
anderen unteren Bogenlage zu liegen kommt und dadurch die
Dicke dieser Einheit entgegen Förderrichtung Pfeil 8 nicht
mehr oder nicht gleichförmig stufenweise ansteigt, so wird
dies ebenfalls in der beschriebenen Weise durch ent
sprechende Einstellung des Bremsspaltes 40 berücksichtigt.
In Förderrichtung Pfeil 8 unmittelbar nach dem Bremsorgan
20 kann die Bedienungsperson die Bogenlagen beobachten und
daraufhin untersuchen, ob das Bremsorgan 20 auf den Ober
seiten der vorderen Enden der Bogenlagen Druckmarkierungen
hinterlassen. Sofern dies der Fall ist, kann durch Eingabe
eines entsprechenden Korrekturwertes in das Bedienungs
tableau 37 die Weite des Bremsspaltes 40 geringfügig ver
größert bzw. der Bremsdruck verringert werden. Es kann also
der Bremsspalt 40 in Abhängigkeit von der Bogendicke stets
optimal so eingestellt und geregelt werden, daß eine
schonende Abbremsung erfolgt. Ein unmittelbar die jeweilige
Dicke der geschuppten Einheit in Bezug auf die Bremszone
messender Dickenfühler kann sowohl unmittelbar im Bereich
des Brems- bzw. Einlaufspaltes oder davor bzw. danach in
Form beispielsweise einer Fühlrolle vorgesehen sein. Wie
insbesondere Fig. 2 zeigt, liegt der in Förderrichtung
Pfeil 8 vorderste Bereich der Abstützung des Förderbandes
11 durch das Gegendruckglied 34, der im Falle einer Gegen
druckrolle gleichzeitig die einzige Abstützungslinie des
Gegendruckgliedes 34 bildet, entgegen Förderrichtung Pfeil
8 geringfügig hinter der engsten Stelle des Bremsspaltes
40, so daß das Bremsband 11 im Bereich dieser Stelle unter
dem Bremsdruck geringfügig elastisch ausweichen kann und
der bremsende Eingriff über eine etwas längere Strecke
erfolgt, was zu einer weiteren Schonung der Bogenlagen
führt.
Statt der beschriebenen Ausbildung, insbesondere aber
zusätzlich hierzu, können die erfindungswesentlichen Vor
teile auch durch eine Gewichtsentlastung 42 erreicht wer
den, mit welcher die maximale Anstellkraft des Bremsorganes
20 und damit der Bremsdruck an die sich durch die Schuppung
ergebenden Erfordernisse bzw. an die Druck- oder Ober
flächenempfindlichkeit der Bogenlagen angepaßt werden
können. Diese Gewichtsentlastung 42 weist mindestens ein am
Bremsträger 21 bzw. seitlich an der Außenseite des oberen
Schenkels 29 des jeweiligen Einzelträgers quer zur Förder
ebene beweglich, insbesondere gegen eine Federkraft linear
verschiebbares Stützglied 43 auf, das unter der mit der
Federkraft annähernd im Gleichgewicht stehenden Anstell
kraft auf einem hinsichtlich seiner Wirkung gegenüber dem
Maschinengestell feststehenden Auflager 44 aufliegt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Auflager 44 durch
einen in der Drehachse des Stellgliedes 31 liegenden und
mit diesem fest verbundenen bzw. drehenden Zylinder gebil
det, an dessen Oberseite das Stützglied 43 als Läufer unter
der Federkraft anliegt. Wird die Federkraft erhöht, so
verringert sich der Druck, mit welchem der Läufer 32 am
Stellglied 31 anliegt bzw. der auf die Bogenlagen wirkende
Bremsdruck im wesentlichen unabhängig von der jeweils
eingestellten Weite des Bremsspaltes 40. Zur Erzeugung der
veränderbaren Federkraft ist für das jeweilige Stützglied
43 eine Gasdruckfeder in Form beispielsweise einer pneuma
tischen Zylindereinheit 45 vorgesehen, die am unteren Ende
ihrer Kolbenstange das Stützglied 43 trägt und deren Zylin
der am Bremsträger 21 befestigt ist. Die über Ventile in
Druck-Zuleitungen bzw. Ableitungen der Zylindereinheit
veränderbare Federkraft kann beispielsweise nur für manuel
le Einstellung der Gewichtsentlastung ausgebildet sein,
obwohl auch statt dessen bzw. zusätzlich hierzu eine Ein
stellung über die Steuervorrichtung 35 denkbar ist. Zur
Bestimmung der Federkraft ist zweckmäßig eine Anzeige 46
vorgesehen, die im Falle einer Gasdruckfeder in einfacher
Weise durch ein Manometer bzw. ein Druckmeßgerät gebildet
sein kann.
In Fig. 4 sind für einander entsprechende Teile die glei
chen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 3, jedoch mit
dem Index "a" verwendet.
Während bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3
die Hubbewegung des Bremsorganes 20 auf einer gekrümmten
Schwenkbahn erfolgt und daher Hubbewegungen gleichzeitig
zwangsläufige Keilwinkeländerungen des Bremsspaltes 40 bzw.
des Einlaufspaltes 41 mit sich bringen, ist bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 4 eine Einrichtung zur Einstellung bzw.
Veränderung dieses Keilwinkels im wesentlichen unabhängig
von der Hubbewegung vorgesehen. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn z. B. sehr dicke Bogen bzw. Bogenlagen
verarbeitet werden und trotz des dadurch bedingten relativ
großen erforderlichen Hubweges der Einlaufwinkel des Brems
spaltes im wesentlichen konstant bleiben sowie gewähr
leistet sein soll, daß die Anlage des Bremsorganes 20a an
den Bogenlagen unabhängig von der Hubstellung stets im
Bereich des tiefsten Scheitels der Umlenkung 23 erfolgt. Zu
diesem Zweck ist der jeweilige aufrechte Teil des Bremsträ
gers 21a als zur Förderebene rechtwinklig linear bewegbarer
Hubschlitten 28a gegenüber dem Maschinengestell geführt und
mit einem geeigneten Stellglied 31a in beiden entgegenge
setzten Richtungen formschlüssig angetrieben verschiebbar,
also heb- und senkbar. Im dargestellten Fall ist das Stell
glied 31a in Form eines gegenüber dem Maschinengestell
gelagerten Schneckenrades als Rad eines Getriebes des
Stellantriebes 33a ausgebildet, wobei in dieses Schnecken
rad unmittelbar ein auf der Abtriebs- bzw. Motorwelle des
Stellmotors angeordnetes Schneckenritzel eingreifen kann.
Die Hub- und Senkbewegung erfolgt über einen in der Achse
des Stellgliedes 31a und des Hubschlittens 28a liegenden
Spindeltrieb, wobei zweckmäßig am Hubschlitten 28a eine
Gewindespindel befestigt ist, die in ein Spindelgewinde des
Stellgliedes 31a eingreift.
Im Bereich des unteren Endes ist am jeweiligen Hubschlitten
28a in der Achse 26a oder einer dazu benachbarten Achse ein
etwa in Förderrichtung Pfeil 8a frei ausragender Lenker 27a
gelagert, der am vorderen Ende die Achse 24a trägt. Auf den
bzw. die Lenker 27a kann in der beschriebenen Weise eine
einstellbare Gewichtsentlastung einwirken.
Zweckmäßig weist die Vorrichtung 1a durch im wesentlichen
freie Beweglichkeit des Bremsorganes 20a vom Förderband 11a
weg eine Sicherheitseinrichtung auf, welche gewährleistet,
daß im Falle des Überschreitens einer der vorbestimmten
Anstellkraft entgegenwirkenden Gegenkraft das Bremsorgan 20
nach oben schwenkend selbsttätig ausweichen kann. Ein
solches selbsttätiges Abheben der vorderen Umlenkung 23a ist
insbesondere zweckmäßig, wenn es zu Störungen im Über
lappungsbereich der Bogenlagen kommen sollte. Im Falle der
Ausbildung nach den Fig. 1 bis 3 hebt unter solchen
Umständen der Läufer 32 vom Stellglied 31 ungehindert ab.
Des weiteren ist bei der Ausführungsform nach Fig. 4 eine
Stelleinrichtung zur Veränderung des Keilwinkels des Brems
spaltes 40a bzw. des Einlaufspaltes 41a vorgesehen. Zu
diesem Zweck liegt der jeweilige Lenker 27a im Bereich
seines vorderen Endes, beispielsweise mit der Achse 24a, in
der beschriebenen Weise abhebbar auf der oberen Stirnfläche
einer Stellschraube 47 oder eines anderen Stellgliedes auf,
das verstellbar in einer mit dem Hubschlitten 28a fest
verbundenen Lagerung gelagert ist. Im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel geht das untere Ende des Hubschlittens 28a in
einen nach vorne gerichteten Arm 48 des im wesentlichen
winkelförmigen Bremsträgers 21 über, und am vorderen Ende
dieses Armes 48 ist die Stellschraube 47 gelagert.
Im Falle der Ausbildung nach Fig. 4 ist das Brems-Gegen
druckglied 34a durch einen beispielsweise leistenförmigen
Tisch gebildet, auf dessen Oberseite das Förderband 11a
gleitet und dessen vordere und/oder hintere Längskante
konvex abgerundet in die obere Tisch-Gleitfläche übergeht.
Das Gegendruckglied 34a, dessen vordere Längskante gegen
über der tiefsten Stelle der Umlenkung 23a zurückversetzt
sein kann, ist zweckmäßig etwa parallel zum Förderband 11a
bzw. zur Förderrichtung Pfeil 8a so verstellbar, daß seine
vordere Längskante wenigstens annähernd bis vor die tiefste
Stelle der Umlenkung 23a verstellt werden kann. Je näher
sich diese vordere Längskante bei oder vor dieser tiefsten
Stelle der Umlenkung 23a befindet, um so enger wird der
Bremsspalt und um so weniger nachgiebig ist der Bremsspalt
40a an seiner Unterseite begrenzt. Je weiter die vordere
Längskante des Gegendruckgliedes 34a hinter der engsten
Stelle des Bremsspaltes 40a liegt, um so mehr und weicher
kann das Förderband 11a dem Bremsdruck des Bremsorganes 20a
ausweichen. Diese Bewegung kann über die beschriebene
Steuervorrichtung mit einem geeigneten Stellantrieb in
Abhängigkeit der Empfindlichkeit der verarbeiteten Bogen
z. B. so erfolgen, daß mit der Eingabe einer höheren
Empfindlichkeit das Gegendruckglied 34a weiter zurückgefah
ren wird als bei der Eingabe einer geringeren Empfindlich
keit.
Das Gegendruckglied 34a ist außerdem etwa rechtwinklig zur
Förderebene heb- und senkbar gelagert, so daß dem gespann
ten Förderband 11a je nach den Erfordernissen im Bereich
der Vorrichtung 1a außer einem planen Verlauf durch Absen
ken des Gegendruckgliedes 34a eine konkave und durch Anhe
ben eine konvexe Wölbung verliehen werden kann. Wie rechts
in Fig. 4 erkennbar, verläuft das Förderband 11a nach der
vorderen Längskante des Gegendruckgliedes 34a unter wenigen
Winkelgraden von der davor liegenden Förderebene schräg
nach unten weg. Diese Hub- und Senkbewegung könnte eben
falls über einen Stellantrieb durch die Steuervorrichtung
erfolgen, jedoch genügt in der Regel eine Verstell- und
Festsetzbarkeit von Hand, da diese Verstellung vor allem
zur Nachstellung des Förderbandes 11a aufgrund von Ab
nutzungen des Bremsorganes 20a und ggf. des Förderbandes
11a selbst vorgesehen ist. Im dargestellten Ausführungsbei
spiel ist das Gegendruckglied 34a mit einem Kreuzschlitten
verschiebbar gelagert, wobei z. B. ein Schlitten 49 an einer
unterhalb des Gegendruckgliedes 34a liegenden Horizontal
führung verschiebbar gelagert ist, während in dem Schlitten
49 das Gegendruckglied 34a mit einer an seiner Unterseite
angebrachten Lagerstange 51 heb- und senkbar gelagert ist.
Über die (senkrecht zur Zeichenebene) verlaufende Breite
des tischförmigen Gegendruckgliedes 34a sind mehrere,
unterschiedlich einstellbare Lagerstangen 51 vorgesehen,
über die dem Gegendruckglied eine Wölbung ähnlich einer
Walzenbombierung erteilt werden kann, um z. B. den
Bremsspalt über seine Breite unterschiedlich einstellen zu
können. Das Gegendruckglied 34a kann außerdem um eine quer
liegende Achse kippbar sein.
Zweckmäßig ist in Förderrichtung Pfeil 8 in einem mittleren
Abstand von etwa 100 mm eine weitere Abstützung 52 für das
Förderband 11a derart vorgesehen, daß dieses zwischen
dieser Abstützung 52 und dem Gegendruckglied 34a,
insbesondere im Bereich bzw. unmittelbar nach dem
Bremsspalt, über eine vorbestimmte Strecke ununterstützt
und frei läuft. Auch die Abstützung 52 kann nach Art eines
leistenförmigen Tisches in der beschriebenen Weise
ausgebildet sein. Sie könnte zwar ebenfalls heb- und
senkbar oder etwa parallel zur Förderrichtung Pfeil 8a
verstellbar oder fest mit dem Schlitten 49 verbunden sein,
jedoch ist auch eine gegenüber dem Maschinengestell starre
Anordnung der Abstützung 52 in vorteilhafter Weise möglich.
Ferner kann die Abstützung 52 ggf. auch durch eine Rolle
bzw. Walze gebildet sein. Durch diese Abstützung 52 wird
einem Durchhängen des Förderbandes 11a im Bereich der
Vorrichtung 1a und insbesondere im Bereich des Bremsspaltes
40 entgegengewirkt. Die Ausbildung des Gegendruckgliedes
34a als Tisch o. dgl. ist auch sinnvoll bei anderen
Ausführungsformen, z. B. der nach Fig. 2 und 3.
Damit die Bogenlagen insbesondere im Bremsspalt 40 in
besonders schonendem Eingriff stehen, ist mindestens eines
der den Bremsspalt 40 begrenzenden Organe gemäß Fig. 5
druckelastisch rückfedernd angeordnet bzw. ausgebildet,
wobei zweckmäßig beide Organe in dieser Weise vorgesehen
sind. Das Bremsband 22 weist als druckelastisch rückfedern
de Kernschicht eine verhältnismäßig dicke Schaumstoff
schicht 55 auf, die an der dem Förderer zugekehrten Außen
seite mit einer relativ dünnen und harten Kunststoffschicht
54 derart versehen ist, daß diese Kunststoffschicht 54 ohne
eigene druckelastische Verformung lediglich flexibel durch
Biegeverformung unter Verdichtung der Schaumstoffschicht 55
nachgeben kann. Für den Eingriff in die Umlenkungen kann
das Bremsband 22 an der Innenseite der Kernschicht eine
ebenfalls nach Art einer Kaschierung aufgebrachte Lauf
schicht 56 mit ähnlichen Eigenschaften wie die Kunststoff
schicht 54 aufweisen. Der Außenumfang des Brems-Gegendruck
gliedes 34 ist ebenfalls mit einer druckelastisch rück
federnden und daher dämpfenden Schicht, beispielsweise
einer gegenüber der Schaumstoffschicht 55 dünneren Schaum
stoffschicht 57 versehen, an welcher das Förderband 11
elastisch nachgiebig und abwälzend läuft. Dadurch kann das
Förderband 11 in sich im wesentlichen druckunelastisch und
nur biegeflexibel ausgebildet sein, wobei es jedoch zweck
mäßig ebenfalls zwei- oder mehrschichtig ausgebildet ist.
Beispielsweise kann eine untere bzw. vom Bremsspalt 40
abgekehrt liegende Trägerschicht 58 durch eine Kunststoff
lage gebildet sein, die an der dem Bremsspalte 40 zugehöri
gen Seite mit einer Beschichtung 59 aus Polyurethan oder
dgl. kaschiert ist. Diese Beschichtung 59 ist zweckmäßig
ebenfalls verhältnismäßig druckunelastisch bzw. hart und
nur biegend verformbar, während die Trägerschicht 58 eine
höhere Druckelastizität aufweisen kann.