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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Längsfalzen von zu falzenden
Produkten.
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Eine
Längsfalzeinrichtung,
d. h. eine Falzeinrichtung, die ihr zugeführte Produkte mit einem sich in
Zuführrichtung
erstreckenden Falz versieht, ist z. B. aus
WO 2005/082757 A1 bekannt.
Diese bekannte Vorrichtung hat einen Falztisch mit einem sich in Zuführrichtung
der Produkte erstreckenden Spalt, einen in den Spalt von oben eintauchenden
Falzmesser und einem unter dem Spalt angeordneten Walzenpaar. Ein
am Falztisch eintreffendes, zu falzendes Produkt wird über dem
Falz abgestoppt und vom Falzmesser in den Spalt hineingedrückt, wobei
ein Längsfalz
entsteht, und anschließend
von dem Walzenpaar durch den Falzspalt hindurchgezogen. In der Zeit,
die das Produkt benötigt,
um den Falzspalt zu passieren, darf kein zweites Produkt am Falztisch eintreffen,
da dieses mit dem gerade den Falzspalt passierenden Produkt kollidieren
und zur Verstopfung führen
würde.
Die für
das Längsfalzen
unvermeidliche Abbremsung und Wiederbeschleunigung der Produkte
darf nicht zu groß gewählt werden,
um die Gefahr einer Beschädigung
der Produkte beim Falzen auszuschließen. Dies führt dazu, dass eine Längsfalzvorrichtung
in einer Druckanlage oder sonstigen Produktionsanlage, in der sie
sonst verwendet wird, die die maximale Arbeitsgeschwindigkeit begrenzende
Komponente darstellt. Diese Beschränkung ist so schwerwiegend,
dass in
WO 2005/095245
A1 vorgeschlagen wird, den Ausstoß einer Produktionsanlage mit
Hilfe einer Weiche alternierend auf zwei Längsfalzeinrichtungen zu verteilen, um
so die vorgeschaltete Produktionsanlage schneller betreiben zu können.
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Die
DE 1 189 919 A und
die
GB 1 326 891 A offenbaren
Fördereinrichtungen
mit Bändern,
die mit veränderbarer
Geschwindigkeit antreibbar sind.
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Die
EP 1 211 212 A2 und
die
EP 0 732 293 A2 beschreiben
Längsfalzeinrichtungen
mit zugehörigen
Transporteinrichtungen, wobei die Geschwindigkeit der Transporteinrichtungen
variabel ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Längsfalzen
von zu falzenden Produkten zu schaffen, bei denen die Produktionsrate
einer einzelnen Längsfalzeinrichtung
gesteigert wird und die Gefahr von Beschädigungen reduziert wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass sie es erlauben, die Produktionsrate einer einzelnen Längsfalzeinrichtung
zu steigern, ohne dass die längsgefalzten
Produkte hierfür
erhöhten
Beschleunigungen ausgesetzt werden müssen, oder bei gleich bleibender
Produktionsrate die Beschleunigungen zu reduzieren, denen die Produkte
ausgesetzt werden, und dadurch die Gefahr von Beschädigungen
der Produkte zu reduzieren.
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Wenn
die längs
zu falzenden Produkte mit einer gegebenen Rate zugeführt werden,
ist der Abstand zwischen einander zugewandten Kanten von zwei aufeinander
folgenden Produkten um so größer, je
schneller diese in dem Falzapparat gefördert werden. Um zu gewährleisten,
dass bei der Verarbeitung von Produkten mit dem oberen Grenzwert
entsprechender Breite ein Sicherheitsabstand zwischen den Kanten
von zwei nacheinander geförderten
Produkten auch in dem Moment noch besteht, in den das erste Produkt
den Falzspalt verlässt,
muss folglich die Fördergeschwindigkeit
der Produkte im Falzapparat ausreichend hoch sein. Ein Produkt,
das eine kleinere Breite als die des oberen Grenzwertes hat, verlässt den
Falzspalt jedoch schon zu einem frühren Zeitpunkt, so dass ein
ausreichender Sicherheitsabstand zwischen solchen schmaleren Produkten
auch dann noch eingehalten wird, wenn diese im Falzapparat langsamer
gefördert
werden. Umgekehrt kann bei gegebener Fördergeschwindigkeit ein erforderlicher Sicherheitsabstand
zwischen aufeinander folgenden Produkten im Falle der Verarbeitung
von schmalen Produkten auch dann aufrecht erhalten werden, wenn
diese mit einer höheren
Rate zugeführt
werden, als Produkte mit einer dem oberen Grenzwert entsprechenden
Breite.
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Der
zweite Wert, auf den die Zwischengeschwindigkeit einstellbar ist,
kann bei Verarbeitung von Produkten mit dem oberen Grenzwert entsprechender
Breite einem verschwindenden oder gar negativen Sicherheitsabstand
entsprechen.
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Um
Fehlbedienungen zu vermeiden, können Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden, die gewährleisten,
das der zweite Wert der Zwischengeschwindigkeit nur einstellbar
ist, wenn die Breite der verarbeiteten Produkte tatsächlich kleiner
als der obere Grenzwert ist.
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Zu
diesen Sicherheitsvorkehrungen kann insbesondere ein Sensor zum
Messen der Breite eines zu falzenden Produkts gehören.
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Zweckmäßigerweise
ist auch ein Rechenmittel zum Berechnen der Zwischengeschwindigkeit
in Abhängigkeit
von einer in das Rechenmittel eingegebenen Produktbreite derart,
dass der nicht verschwindende Sicherheitsabstand zwischen einem Produkt
mit der eingegebenen Produktbreite, das den Falzspalt verlässt, und
einem nachfolgenden Produkt gewährleistet
ist, vorgesehen.
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In
dieses Rechenmittel kann die Produktbreite über eine Benutzerschnittstelle
eingebbar sein, oder auch, wenn vorhanden, von dem Sensor.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Falzapparats, an dem die vorliegende
Erfindung ausführbar
ist;
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2 eine
Draufsicht auf die Längsfalzeinrichtung
des Falzapparats;
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3 einen
schematischen Schnitt durch die Längsfalzeinrichtung in einer
quer zur Zufuhrförderrichtung
verlaufenden Ebene;
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4 den
zeitlichen Verlauf der Fördergeschwindigkeit
von Produkten mit großer
Breite in dem Falzapparat der 1;
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5 die
zeitliche Entwicklung der Fördergeschwindigkeit
bei Verarbeitung von schmalen Produkten.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Falzapparats für eine Rollenrotationsdruckmaschine.
Der Falzapparat empfängt
eine bedruckte Materialbahn 01, z. B. Papierbahn von einem
nicht dargestellten Druckwerk der Druckmaschine über einen Falztrichter.
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Im
Falzapparat ist die Materialbahn 01 durch einen Schneidspalt
zwischen einem mit Messern bestückten
Schneidzylinder 02 und einem Zylinder 03, z. B.
Falzmesserzylinder 03 geführt, wo sie in einzelne Produkte
zerlegt werden. Der Falzmesserzylinder 03 ist mit (nicht
dargestellten) Haltewerkzeugen, z. B. Greifern oder Punkturen versehen,
die die führenden Kanten
der Produkte gegen den Umfang des Falzmesserzylinders 03 gedrückt halten.
Die Umfangsgeschwindigkeit des Schneidzylinders 02 und
des Falzmesserzylinders 03 muss bei dieser Breite mit der Laufgeschwindigkeit
der Materialbahn 01 übereinstimmen.
Daher ist die Länge
der erhaltenen Produkte fest und gleich dem Abstand der Messer am
Umfang des Schneidzylinders 02, und die von der Materialbahn 01 abgeschnittenen
und von den Greifern gehaltenen Produkte folgen auf dem Umfang des Falzmesserzylinders 03 lückenlos
aufeinander.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung des Falzapparats ist der mit dem
Falzmesserzylinder 03 wechselwirkende Schneidzylinder 02 ersetzt
durch einen dem Falzmesserzylinder 03 vorgelagerten Zylinder 04,
z. B. Schneidzylinder 04, der mit einem Zylinder 06,
z. B.
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Gegendruckzylinder 06 zusammenwirkt (strichliert
dargestellt). Die Zylinder 04; 06 können mit einer
Umfangsgeschwindigkeit rotieren, die von der Laufgeschwindigkeit
der Materialbahn 01 abweicht, und so Produkte von variabler
Länge aus
der Materialbahn 01 schneiden. Diese werden dann von einer (nicht
dargestellten) Bandfördereinrichtung
dem Falzmesserzylinder 03 zugeführt, die die Produkte so beschleunigt,
dass sie am Falzmesserzylinder 03 jeweils auf einen Greifer
stoßen.
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In
beiden Ausgestaltungen ist die Zahl der pro Zeiteinheit vom Falzmesserzylinder 03 aufgenommenen
Produkte gleich der Drehfrequenz des Falzmesserzylinders 03 multipliziert
mit der Zahl der an seinem Umfang verteilten Greifer.
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Falzmesser
sind am Umfang des Falzmesserzylinders 03 jeweils in einem
der halben Länge
der zu verarbeitenden Produkte entsprechenden Abstand von den Greifern
angeordnet. Wenn ein solches Falzmesser einen Übergabespalt zwischen dem Falzmesserzylinder 03 und
einem Zylinder 07, z. B. Falzklappenzylinder 07,
passiert, fährt
es aus der Umfangsfläche
des Falzmesserzylinders 03 aus und drückt das von dem benachbarten
Greifer gehaltene Produkt in eine Falzklappe des Falzklappenzylinders 07.
Gleichzeitig gibt der Greifer das Produkt frei, so dass es vom Falzklappenzylinder 07 übernommen und
weiter befördert
werden kann.
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Während die
vom Schneidzylinder 02 geschnittenen Produkte am Umfang
des Falzmesserzylinders 03 lückenlos aufeinander folgen,
beträgt
der Abstand zwischen den Produkten am Falzklappenzylinder 07 eine
halbe Produktlänge.
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Der
Falzklappenzylinder 07 ist mit (nicht dargestellten) Falzmessern
im Abstand von jeweils einer Viertel Produktlänge von den zugeordneten Falzklappen
bestückt.
Ein zweiter Zylinder 08, z. B. Falzklappenzylinder 08 trägt sowohl
Falzklappen als auch Greifer und ist in zwei verschiedenen Modi
betreibbar: in einem ersten Modus geben die Falzklappen des Zylinders 07 beim
Durchgang durch einen Spalt zwischen den Zylindern 07; 08 die
von ihnen gehaltenen Produkte frei, die von den Greifern des Zylinders 08 übernommen
und ohne weitere Verarbeitung weiter befördert werden. In einem zweiten
Modus geben die Falzklappen des Zylinders 07 die Produkte
erst frei, wenn diese von den Falzmessern des Zylinders 07 in
die Falzklappen des Zylinders 08 hineingedrückt werden.
Auf diese Weise werden zweifach quergefalzte Produkte erhalten.
Da der Abstand zwischen den zweifach quer gefalzten Produkten jeweils eine
Dreiviertel Produktlänge
beträgt,
ist ihre Weiterverarbeitung in einer auf den Falzklappenzylinder 08 folgenden
Längsfalzeinrichtung 09 wenigstens
dann unproblematisch möglich,
wenn auch einfach quer gefalzte Produkte verarbeitbar sind. Es wird
daher im folgenden nur noch der Fall der Verarbeitung von einfach
quer gefalzten Produkten betrachtet.
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Diese
werden vom Falzklappenzylinder 08 an eine Bandfördereinrichtung 11 übergeben.
Die Bandfördereinrichtung 11 umfasst
Endlosbänder 12; 13,
von denen das eine Endlosband 12 den Falzklappenzylinder 08 auf
einen Teil seines Umfangs umschlingt. Einander zugewandte Abschnitte
der Endlosbänder 12; 13 bilden
eine Förderstrecke,
auf der die Produkte zwischen den Endlosbändern 12; 13 eingeklemmt
gefördert
werden. Die Laufgeschwindigkeit der Endlosbänder 12; 13 ist
gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Zylinder 06; 07; 08 und
ist durch eine nicht dargestellte Steuerschaltung entsprechend der
Geschwindigkeit geregelt, mit der die Materialbahn 01 das
Druckwerk verlässt.
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Die
Bandfördereinrichtung 11 fördert die
Produkte bis zu einer Übergabestelle 14 zu
einer zweiten Zwischen-Fördereinrichtung 16,
z. B. Bandfördereinrichtung 16,
die die Produkte zwischen Endlosbändern 17; 18 eingeklemmt
weiterbefördert.
Die Geschwindigkeit der zweiten Bandfördereinrichtung 16 ist
von der Steuerschaltung unabhängig
von der Geschwindigkeit der ersten Bandfördereinrichtung 11 in einer
an späterer
Stelle im Detail beschriebenen Weise gesteuert. Auf der Bandfördereinrichtung 16 erreichen
die Produkte die bereits erwähnte
Längsfalzeinrichtung 09.
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Die
Längsfalzeinrichtung 09 ist
in 1 in einer Seitenansicht, in 2 in
Draufsicht und in 3 in einem Schnitt quer zur
Zufuhr-Förderrichtung
der in 2 und 3 mit 26 bezeichneten
Produkte gezeigt. Sie umfasst eine Tischplatte 19 mit einem
Falzspalt 20, z. B. Längsschlitz 20,
einem von oben in den Längsschlitz 20 einführbaren
Falzmesser 21, Bürsten 25,
die die Produkte 26 gegen die Tischplatte 19 drücken und
dabei abbremsen, und eine Ausgangs-Fördereinrichtung 22,
z. B. zwei Walzen 22, die unterhalb der Tischplatte 19 beiderseits
des Längsschlitzes 20 angeordnet
sind und gegensinnig rotieren. Die Walzen 22 sind hier
Teil einer dritten Bandfördereinrichtung.
Unterhalb der Walzen 22 bzw. am Ausgang der dritten Bandfördereinrichtung sind
ein Schaufelrad 23 und ein Transportband 24 angeordnet.
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An
einem Ende des Längsschlitzes 20 sind
in der Tischplatte 19 versenkbare Anschläge 27 angeordnet.
Wenn die Längsfalzeinrichtung 09 außer Betrieb
ist, sind die Anschläge 27 in
der Tischplatte 19 versenkt, die Bürsten 25 sind angehoben,
und die Produkte 26 durchlaufen, geführt von den Endlosbändern 17; 18 und
ohne die Bürsten 25 zu
berühren, die
Längsfalzeinrichtung 09,
um von einem zweiten Schaufelrad 28 auf ein zweites Transportband 29 ausgelegt
zu werden.
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Wenn
die Längsfalzeinrichtung 09 in
Betrieb ist, müssen
Produkte 26, die die Tischplatte 19 erreichen
und dort längs
gefalzt werden sollen, zunächst über den
Längsschlitz 20 zum
Stehen gebracht werden. Hierzu sind die Endlosbänder 17; 18 in
Höhe der Längsfalzeinrichtung 09 voneinander
abstellbar, so dass die Produkte 26 in der Längsfalzeinrichtung 09 nicht
zwischen den Endlosbändern 17; 18 geklemmt werden,
und die Stellung der Bürsten 25 ist
in Abhängigkeit
von Dicke und Gewicht der Produkte 26 und der Geschwindigkeit
der Endlosbänder 17; 18 so
justierbar, dass die Produkte 26 mit einer so niedrigen Geschwindigkeit
an die Anschläge 27 stoßen, dass eine
Beschädigung
der Produkte 26 durch den Aufprall und ein Zurückprallen
ausgeschlossen sind.
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Durch
eine Abwärtsbewegung
des Falzmessers 21 wird ein an den Anschlägen 27 angehaltenes Produkt 26 in
den Längsschlitz 20 hineingedrückt, wodurch
in dem Produkt 26 ein Längsfalz
gebildet wird. Anschließend
wird das Produkt 26 von den rotierenden Walzen 22 erfasst,
durch den Längsschlitz 20 hindurch
gezogen und in das Schaufelrad 23 fallen gelassen, um von
diesem auf das Transportband 24 ausgelegt zu werden.
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Während der
Zeitspanne, die ein Produkt 26 benötigt, um den Längsschlitz 20 zu
passieren, darf kein zweites Produkt 26 an der Tischplatte 19 eintreffen.
Um diese Anforderung bei Produkten mit der größtmöglichen von dem Falzapparat
verarbeitbaren Breite zu erfüllen,
steuert die Steuerschaltung die Fördergeschwindigkeit der den
Falzapparat durchlaufenden Produkte 26, wie in 4 als
Funktion der Zeit t gezeigt. Während
des Transports an den Zylindern 03; 07; 08 und
der Bandfördereinrichtung 11 haben
die Produkte 26 konstant die Geschwindigkeit v1. Der
Zeitpunkt t0, z. B. Zeitintervall t0 entspricht hier dem Beginn der Klemmung
eines von der Bandfördereinrichtung 11 abgegebenen
Produkts 26 in der Bandfördereinrichtung 16.
Während
des Übergangs eines
Produkts 26 auf die Bandfördereinrichtung 16 gleicht
sich die Geschwindigkeit v1 des Produkts 26 in dem
Maße der
Geschwindigkeit v der Bandfördereinrichtung 16 an,
wie der in der Bandfördereinrichtung 16 geklemmte
Abschnitt des Produkts 26 länger und der in der Bandfördereinrichtung 11 geklemmte
kürzer
wird. Dies entspricht im Diagramm von 4 einer
gleichmäßigen Beschleunigung
des Produkts 26 im Zeitpunkt t0 bis
t1, z. B. Zeitintervall von t0 bis
t1. Der Abstand s zwischen der Hinterkante
des auf der Bandfördereinrichtung 16 geförderten
Produkts 26 und der Vorderkante des darauf folgenden, noch
von der Bandfördereinrichtung 11 oder
dem Falzklappenzylinder 08 geförderten Produkts 26,
der vor Übergabe
an die Bandfördereinrichtung 16 konstant
bei einem Wert s1 gelegen hat, wächst während der
Beschleunigungsphase von Zeitpunkt t0 bis
t1 quadratisch und, wenn ab dem Zeitpunkt
t1 das Produkt 26 in der Bandfördereinrichtung 16 mit
einer konstanten Geschwindigkeit v2 mit
v2 > v1 gefördert
wird, linear mit der Zeit t. Der Abstandzuwachs verlangsamt sich, wenn
zum Zeitpunkt t2, z. B. Zeitintervall t2 das Produkt 26 beginnt, in Kontakt
mit den Bürsten 25 abgebremst
zu werden, und sobald die Geschwindigkeit v2 des
Produktes 26 kleiner wird als die Geschwindigkeit v1, nimmt der Abstand s zwischen den Produkten 26 wieder
ab. Um den Abstand s möglichst
groß zu halten,
wird man daher bestrebt sein, die Produkte 26 möglichst
knapp vor den Anschlägen 27 und
so abrupt wie ohne Beschädigung
der Produkte 26 möglich zu
verzögern.
Zum Zeitpunkt t3, z. B. Zeitintervall t3 kommt das Produkt 26 zur Ruhe.
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Die
Zeit, die ein an den Anschlägen 27 gestopptes
Produkt 26 benötigt,
um den Längsschlitz 20 zu
passieren, entspricht im Wesentlichen seiner halben Breite, dividiert
durch die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen 22, die es
durch den Längsschlitz 20 hindurchziehen.
In dieser Zeit t legt das nachfolgende Produkt 26 den in 4 mit
d bezeichneten Weg zurück.
Dieser Weg d ist um einen Sicherheitsabstand 6 größer als
der Abstand s(t3) zwischen den Produkten 26 zum
Zeitpunkt t3, so dass keine Gefahr eines
Zusammenstoßes
von Produkten 26 besteht.
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5 zeigt
ein zu 4 analoges Diagramm für den Fall der Verarbeitung
von Produkten 26, deren Breite das a-fache (mit 0 < a < 1) der größtmöglichen
von dem Falzapparat verarbeitbaren Breite ist.
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Die
Zeit, die die Walzen 22 benötigen, um die Produkte 26 durch
den Längsschlitz 20 hindurchzuziehen,
ist proportional zu a. Im hier gezeigten Beispielfall ist angenommen,
dass a so klein ist, dass der Abstand s1 der
Produkte 26 während
des Transports auf der Bandfördereinrichtung 11 bereits
größer ist als
der zum Verhindern von Zusammenstößen am Längsschlitz 20 erforderliche
Abstand. Die Steuerschaltung setzt daher die Geschwindigkeit v2' der Bandfördereinrichtung 16 kleiner
als Geschwindigkeit v1. Der Abstand zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Produkten 26 nimmt während des
Transports des ersten dieser Produkte 26 in der Bandfördereinrichtung 16 kontinuierlich
ab. Da das nachfolgende Produkt 26 ebenfalls langsamer
nachkommt, ist der von ihm während
des Durchziehens des vorhergehenden Produkts 26 durch den
Längsschlitz 20 zurückgelegte
Weg d' wesentlich
kleiner als a·d,
und der benötigte
Sicherheitsabstand δ wird
auch hier eingehalten.
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Dies
zeigt, dass es beim Längsfalzen
schmalerer Produkte 26 möglich ist, z. B. die Verzögerung an
den Bürsten 25 sanfter
einzustellen, um so die Betriebssicherheit zu erhöhen und
die Produkte 26 weniger zu strapazieren. Umgekehrt ergibt
sich durch eine Anpassung der Geschwindigkeit v der Bandfördereinrichtung 16 an
die Breite der Produkte 26 die Möglichkeit, den gesamten Falzapparat
mit erhöhter Geschwindigkeit
v zu betreiben, so dass schmale Produkte 26 mit einer höheren Rate
als breite erzeugt werden können.
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Die
Eingangs-Fördereinrichtung,
d. h. die Bandfördereinrichtung 11 weist
eine Eingangsgeschwindigkeit v1 auf.
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Bei
gleicher Eingangsgeschwindigkeit v1 ist also
im Abhängigkeit
von der Größe des zu
falzenden Produktes 26 eine Zwischengeschwindigkeit der
Zwischen-Fördereinrichtung 16,
d. h. der nachgeschalteten Bandfördereinrichtung 16 veränderbar,
d. h. die Zwischengeschwindigkeit weist mindestens zwei verschiedene
Verläufe
v2; v2' auf.
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Um
die Anpassung der Geschwindigkeit v an die Produktbreite vorzunehmen,
kann ein Sensor zur Erfassung der Produktbreite an beliebiger geeigneter Stelle
auf dem Weg der Produkte 26 durch den Falzapparat vorgesehen
sein, der einen Messwert für
die Breite der verarbeiteten Produkte 26 an die Steuerschaltung
liefert. Alternativ kann ein Vorgabewert für die Produktbreite, der z.
B. an einer Leitwarte zu diesem Zweck eingegeben wird, oder eine
andere für die
Breite der Materialbahn 01 repräsentative Größe wie etwa
die Stellungen von Messern einer dem Falzapparat vorgelagerten Längsschneideinrichtung
zum Beschneiden der Ränder
der Materialbahn 01, dem Falzapparat von außen zugeführt und
in die Steuerschaltung eingegeben werden, die anhand dieses Werts
eine geeignete Geschwindigkeit v der Bandfördereinrichtung 16 aus
einer Kennkurve auswählt.
Die Kennkurve kann z. B. vorab empirisch ermittelt sein.
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Wenn
mit dem oben beschriebenen Falzapparat pro Stunde 70.000 Produkte
von 620 mm Länge
erzeugt werden, erfordert dies eine Geschwindigkeit v1 der
Zylinder 03; 07; 08 und der ersten Bandfördereinrichtung 11 von
12,1 m/s. Um die Produkte 26 sicher längszufalzen, wenn ihre Breite
500 mm beträgt,
ist eine Geschwindigkeit v2 der zweiten
Bandfördereinrichtung 16 von
13,1 m/s erforderlich. Zum Längsfalzen
von Produkten 26 von 240 mm Breite genügt eine Geschwindigkeit v2' =
9,5 m/s der zweiten Bandfördereinrichtung 16.
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Alternativen
Ausgestaltungen zufolge können
anstelle der Bürsten
25 zum
Abbremsen der Produkte
26 in der Längsfalzeinrichtung
09 auch
mit Nocken versehene rotierende Körper oder Endlosbänder vorgesehen
sein, deren Geschwindigkeit jeweils im Takt der eintreffenden Produkte
26 moduliert
ist, wie aus
WO
2005/095245 A1 bekannt, oder es kann die Geschwindigkeit
der Endlosbänder
17;
18 selbst durch
die Steuerschaltung im Takt der eintreffenden Produkte
26 moduliert
sein.
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- 01
- Materialbahn
- 02
- Schneidzylinder
- 03
- Zylinder,
Falzmesserzylinder
- 04
- Zylinder,
Schneidzylinder
- 05
-
- 06
- Zylinder,
Gegendruckzylinder
- 07
- Zylinder,
Falzklappenzylinder
- 08
- Zylinder,
Falzklappenzylinder
- 09
- Längsfalzeinrichtung
- 10
-
- 11
- Bandfördereinrichtung
- 12
- Endlosband
- 13
- Endlosband
- 14
- Übergabestelle
- 15
-
- 16
- Zwischen-Fördereinrichtung,
Bandfördereinrichtung
- 17
- Endlosband
- 18
- Endlosband
- 19
- Tischplatte
- 20
- Falzspalt,
Längsschlitz
- 21
- Falzmesser
- 22
- Ausgangs-Fördereinrichtung,
Walze
- 23
- Schaufelrad
- 24
- Transportband
- 25
- Bürste
- 26
- Produkt
- 27
- Anschlag
- 28
- Schaufelrad
- 29
- Transportband
- d
- Weg
- t
- Zeit
- s
- Abstand
- v
- Geschwindigkeit
- s1
- Weg,
Abstand
- t0
- Zeitpunkt,
Zeitintervall
- t1
- Zeitpunkt,
Zeitintervall
- t2
- Zeitpunkt,
Zeitintervall
- t3
- Zeitpunkt,
Zeitintervall
- v1
- Geschwindigkeit,
Eingangsgeschwindigkeit
- v2
- Geschwindigkeit,
Verlauf
- d'
- Weg
- v2'
- Geschwindigkeit,
Verlauf
- δ
- Sicherheitsabstand