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Vorrichtung zum geschuppten Übereinanderlegen von Bogen oder Bogenstapeln
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum geschuppten Übereinanderlegen
von Bogen oder Bogenstapeln, die auf einer Transportstrecke mit größerer Zuführgeschwindigkeit
antransportiert werden, über ein umlaufendes Niederdrückorgan laufen und auf eine
geringere Bremsgeschwindigkeit abgebremst werden, wobei die Bogenhinterkanten von
den Niederdrückorganen abwärts gedrückt werden.
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Es sind zu diesem Zwecke Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art
bekannt geworden, bei denen unterhalb der Bogen-Transportebene ein Niederdrückorgan
in Form einer
Stachelwalze umläuft. Die Bogen laufen über diese
Stachelwalze hinweg und ihre Hinterkanten sollen von den einzelnen Zähnen der Stachelwalze
erfaßt und abwärts gedrückt werden, damit die Vorderkante des folgenden Bogens über
den vorherigen herüberlaufen kann. Diese Vorrichtung arbeitet nicht ausreichend
zuverlässig. Es kommt häufig vor, daß die Stachelwalze eine Bogenhinterkante nicht
erfaßt, so daß die Bogenvorderkante des folgenden Bogens bei Abbremsung des ersten
Bogens an dessen Hinterkante anstößt und die Vorrichtung außer Betrieb setzt.
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Wenn die bekannte Vorrichtung überhaupt zuverlässig arbeiten soll-,
so muß sie behrlangsam betrieben werden, damit die Schwerkraft beim vertikalen Trennen
der Bogen von--einander mithelfen kann.
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Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der ein oberhalb
der Bogen-Transportebene umlaufender Niederdrückfinger die Bogenhinterkanten der
jeweils vorderen Bogen herabdrücken soll. Wegen der kinematischen Verhältrisse ist
es- jedoch erforderlich, daß dieser Niederdrückfinger mit einem aufwendigen Getriebe
angetrieben wird, das eine Verzögerung und Beschleunigung während jedes Umlaufes
des Niederdrückfingers herbeiführt. Neben dem Aufwand, den ein solches Getriebe
erfordert, ist auch hier der erzielbare Durchsatz begrenzt, da die notwendige Beschleunigung
und Verzögerung nicht beliebig hoch getrieben werden kann. Ferner drückt der Niederdrückfinger
unmittelbar auf die Oberfläche des Papiers, was unter Umständen (bei empfindlichen
Papieren) nachteilig sein kann..
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die eine sichere Schuppung bei außerordentlich hohen erzielbaren
Arbeitsgeschwindigkeiten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Bogen
auf der'Transportstrecke einen Abstand voneinander haben, daß das wnlaufende Niederdrückorgan
einzelne, zwischen Bogenführungsrollen herausragende Niederdrückfinger besitzt,
die sich beim Durchlauf des Bogens um eine Teilung weiterdrehen, daß die Niederdrückfinger
während eines Teiles ihres Umlaufes durch die durch den Abstand der Bogen gebildete
Lücke bis oberhalb der Bogen-Transportebene hochragen, wobei die Bogen-Transportebene
im wesentlichen eine Tangente an die Bogenführungsrollen und eine Sehne der Umlaufbahn
der Niederdrückfinger bildet, und daß der Umlaufdurchmesser der Niederdrückf inger
in Abhängigkeit von der Bremsgeschwindigkeit derart bemessen ist, daß jede Bogenhinterkante
während der Drehung des Niederdrückfingers zwischen seiner Stellung, die er einnimmt,
wenn die Bogenhinterkante in die Umlaufbahn des.
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Niederdrückfingers einläuft, und seiner beim Niederdrücken der Bogenhinterkante
eingenommenen Stellung einen kleineren Weg zurücklegt, als die halbe Sehne plus
Radius der Umlaufbahn, jedoch einen größeren Weg zurücklegt,als die halbe Sehne
plus Radius der Bogenführungsrollen.
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Durch diese Merkmale ist sichergestellt, daß der Niederdrückfinger,
der mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit umläuft, hinter jeder Bogenhinterkante
auftaucht, jedoch wieder unter die Bogen-Transportebene zurückgedreht ist, wenn
die Vorderkante des folgenden Bogens an ihn heran--kommt, so daß diese über ihn
hinweglaufen kann. Gleichzeitig drückt des Niederdrückfinger die Bogenhinterkante
des vorderen Bogens herunter. Er bildet also in dem Moment, in dem die Bogenvorderkante
des folgenden Bogens über die Bogenhinterkante des vorausgehenden Bogens läuft,
eine "Trennwand" zwischen diesen beiden, so daß es unmöglich ist, daß die Kanten
aufeinander stoßen und eine Maschinenstörung
herbeiführen. Wegen
dieser zwangsläufigen Trennung läßt sich die Vorrichtung mit einem außerordentlichen
hohen Bogendruchsatz betreiben.
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Vorzugsweise ist der Bogenabstand a der dem Niederdriickorgan zugeführten
Bogen in Abhängigkeit von der Bogenlänge f, der Länge der Sehne s und dem Winkel
din Grad, den der Niederdrückfinger oberhalb der Bogenebene zurücklegt, größer oder
gleich dem Resultat der Formel:
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen
und der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen hervor. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigen: Figur 1 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung in einer ersten
Arbeitsstellung, Figur 2 ein gegenüber Fig. 1 vergrößertes Detail einer zweiten
Arbeitsstellung, Figur 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 in einer dritten Arbeitsstellung,
Figur 4 einen Teilschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2 und Figur 5 einen Teilschnitt
nach der Linie V-V in Fig. 2.
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In Fig. 1 ist schematisch ein Ausschnitt aus einer Papierbearbeitungsmasohine
dargestellt, und zwar insbesondere die Stationen der Maschine, in denen das Papier
quer zur Bahnrichtung geschnitten und dann zum Zwecke der Bildung von Bogenstapeln
geschuppt übereinander geiegt wird. Eine derartige Vorrichtung kann beispielsweise
in eine Gesamtvorrichtung zur Herstellung von Schulheften oder zur Bildung von Papierstapeln
aus Rollenpapier eingesetzt werden.
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In Fig, 1 ist schematisch ein Querschneider 11 dargestellt, dessen
Messer 12 um die Achse 13 drehbar angeordnet ist. Das Messer 12 arbeitet mit einer
festen Schneidkante 14 zusammen. In der Bahnlaufrichtung bzw.
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Bogentransportrichtung 15 hinter dem Querschneider sind zwei miteinander
zusammenwirkende Abzugswalzen 16, 17 angeordnet, deren Umfangsgeschwindigkeit der
Geschwindigkeit
der Papierbahn 18 entspricht, die, in Fig. 1 von
links kommend, dem Querschneider zuläuft. Die Abzugswalze 17, die unter der Bogen-Transportebene
angeordnet ist, ist mit umlaufenden Ausnehmungen versehen, durch die Bänder 19 eines
unteren Förderers hindurchlaufen, so daß die vom Querschneider geschnittenen Bogen
20 von den zwischen den umlaufenden Ausnehmungen entstehenden Walzenabschnitten
und nicht von den Bändern 19 erfaßt werden.
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Wenn im folgenden von "Bogen" die Rede ist, so sind darunter sowohl
einzelne Bogen als auch Bogenstapel zu verstehen. Häufig werden dem Querschneider
auch mehrere übereinanderliegende Papierbahnen 18 zugeführt, die gleichzeitig geschnitten
und weiter bearbeitet werden.
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Die Bänder 19 gehören zh einem unteren Förderer 21, dessen oberes
Trumm hinter den Abzugswalzen 16, 17 angrenzend an die Bogen-Transportebene 22 läuft.
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Nach oben angrenzend an die Bogen-Transportebene laufen Bänder 23,
die zu einem oberen Förderer 24 gehören.
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Eine in Richtung des Doppelpfeiles 25 verstellbare Walze 26 drückt
die beiden Bänder 19, 23 (mit dazwischenliegendem Bogen 20) zusammen und sorgt dafür,
daß die Bogen von den Bändern mitgenommen werden. Die Transportgeschwindigkeit der
Bänder 19, 23 und der Walze æ ist höher als die Zulaufgeschwindigkeit der Papierbahnv18
und dementsprechend höher -als die Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswalzen 16, 17.
Dadurch entsteht, wie im folgenden noch näher erläutert wird, zwischen den einzelnen
Bogen ein-Bogenabstand a.
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Am Ende des unteren Förderers 19 ist ein Niederdrückorgan 27 angeordnet,
das in den Fig. 2, 3 und 5 deutlicher dargesteDS ist. Auf einer angetriebenen Welle
28
sind über Lager 29 Bogenführungsrollen 30 angebracht, um die
die Bänder 19 laufen. In den Zwischenräumen zwischen den Bogenführungsrollen 30
bzw. den Bändern 19 sind drehfest auf der Welle 28 Niederdrückfinger 31 angebracht.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, sind die Niederdrückfinger 31 im wesentlichen
tangential zur Welle 28 angebracht. Im dargestellten Beispiel ist je ein Niederdrückfinger
am umfangs der Welle 28 angebracht.
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Die Umlaufbahn 32 der Niederdrückfinger 31 ragt über die Bogen-Transportebene
22 hinaus. In diesem Abschnitt bildet die Bogen-Transportebene 22 etwa eine Tangente
an die Bogenführungsrollen30 (bzw. den entsprechenden von den Bändern 19 beschriebenen
Bogen) und eine Sehne von der Länge s der Umlaufbahn 32.
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Die Bewegungsverhältnisse anr Niederdrückorgan 27 werden im folgenden
noch näher erläutert; vorerst sei jedoch bemerkt, daß die Welle 28 und damit die
Niederdrückfinger 31 im dargestellten Beispiel taktgleich mit dem Querschneider
umlaufen, d.h. je Umdrehung des Querschneiders macht auch die Welle 28 eine Umdrehung.
Wenn mehr Niederdrückfinger 31 am Umfang angeordnet sind bzw. der Querschneider
mehr Messer trägt, so ändern sich die Verhältnisse entsprechend. An geeigneten Stellen
zwischen den Bogenführungsrollen 30 sind Blasluftöffnungen 33 angeordnet, die schräg
aufwärts gegen die Bogen-Transportebene 22 blasen.
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In Bogentransportrichtung 15 hinter dem Niederdrückorgan 27 ist ein
Bremsorgan 34 oberhalb der Bogen-Transportebene 22 angeordnet. Wie aus Fig. 4 zu
erkennen ist, besitzt das Bremsorgan 34 eine angetriebene Welle -35, auf der Lager
36 angeordnet sind, die Losrolten 37 trageri, über die die Bänder 23 laufen. Zwischen
den Losrollen 37 bzw. den Bändern 23
sind auf der Welle 35 in Abstand
voneinander Scheiben 38 angebracht, die Nocken 39 besitzen. Die Nocken 39 stehen
aus der Umfangsfläche der Scheiben 38 hervor und besitzen äußere Bremsflächen 40.
Die Scheiben bestehen vorzugsweise aus einem etwas elastischen und gut greifenden
Material, beispielsweise Hartgummi oder einem Kunststoff mit vergleichbaren Eigenschaften.
Im dargestellten Beispiel besitzt jede Scheibe gleichmäßig über ihren Umfang verteilt
zwei Nocken 39. Die Scheiben 38 sind auf der Welle 35 derart angebracht, daß sie
zwar drehfest mit dieser verbunden sind, jedoch nach Lösung einer nicht dargestellten
Arretierung in Umfangsrichtung verschoben werden können. Dadurch können, wie aus
der Zeichnung zu erkennen ist, die Nocken so gegeneinander versetzt werden, daß
ihre Teilung über die Länge des Bremsorgans, das viele Scheiben 38 besitzt, geändert
werden kann.
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Im dargestellten Beispiel sind jeweils zwei nebeneinanderliegende
Scheiben um 900 gegeneinander versetzt, so daß das Bremsorgan insgesamt vier zueinander
parallele Reihen von Nocken besitzt.
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t Die Welle 35 läuft taktentsprechend mit dem Quer schneider um,
d.h. je Umdrehung des Querschneiders, also je Bogen 29, dreht die Welle 35 die Scheiben
um eine effektive Nockenteilung weiter, d.h. im dargestellten Beispiel um 900.
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Das Bremsorgan 34 arbeitet mit einer Unterwalze 41 zusammen, die unterhalb
der Bogen-Transportebene 22 angeordnet ist. Die Unterwalze 41 ist eine Metallwalze,
die geschliffene und polierte- Andruckflächen 42 besitzt, die Sweils unterhalb der
Scheiben 38 angeordnet sind. Zwischen den umlaufenden Andrückflächen 42 besitzt
die Walze 41 ebenfalls umlaufende Vertiefungen, in denen Bänder 43 eines Förderers
44 aufgenommen sind.
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Der Förderer 44 läuft im wesentlichen mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit
wie die Scheiben 38. Diese Geschwindigkeit ist wesentlich geringer als die der Bänder
19, 23 und wird im folgenden als Bremsgeschwindigkeit bezeichnet. Der Förderer 44
besitzt noch eine zwischen dem Niederdrückorgan 27 und der Unterwalze angeordnete
Umlenkrolle 45, die die Bänder 43 des Förderer.s 44 so führt, daß sie zt der Bogen-Transportebene
22 einen sich auf das Bremsorgan zu verjüngenden keilförmigen Spalt schaffen. Das
obere Trumm der Bänder 43 hat also in dem in den Fig. 1 bis.3 linken Abschnitt einen
wesentlichen Abstand von der Bogentransportebene. Die Umlenkrolle 45 ist in ihrer
Höhe in Richtung des Doppelpfeiles 46 verstellbar.
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Es sei noch bemerkt, daß die Bänder 23 an dem Bremsorgan 34 bzw. an
dessen Losrollen 37 im wesentlichen ohne Umlenkung durchlaufen und dann von zwei
Umlenkrollen 47, 48 umgelenkt werden. Der Förderer 44 läuft mit der Bremsgeschwindigkeit
in Fig. 1 nach rechts weiter. Oberhalb der Bogen-Transportebene 22 schließt sich
an den Förderer 24 ein Förderer 49 an, der ebenfallS mit Bremsgeschwindigkeit läuft.
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Da, wie bereits eingangs erwähnt, die Vorrichtung zum geschuppten
Übereinanderlegen von Bogen dient, schließt sich in Bogentransportrichtung an die
in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung eine Vorrichtung zum Gleichstonen, Ablegen
oder anderweitigen Weiterverarbeitung der geschuppten Bogenbahn an.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Eine Papierbahn 18 oder mehrere übereinanderliegende Papierbahn lauten mit einer
Geschwindigkeit VQ dem Querschneider 11 zu. Die Papierbahn 18 kann auch schon vor
dem Querschneider längsgeschnitten sein, so daß dann einzelne parallele Bahnstreifen
in den Querschneider kommen.
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Der Querschneider 11 schneidet bei jedem Umlauf einen Bogen 20 ab
(oder eine Reihe von mehreren Eogen). Von den Abzugswalzen 16, 17 werden die Bogen
aus dem Querschneider herausgefördert und kommen zwischen die Bänder 19, 23 der
Förderer 21, 24. Spätestens wenn die zum Andrücken dienende Walze 26 erreicht ist,
werden die Bogen 20 auS die höhere Geschwindigkeit vZ beschleunigt, die gleich der
Umfangsgeschwindigkeit der Bänder 19, 23 und der Walze 26 ist. Dadurch wird jeder
Bogen 20 von dem nachfolgenden Bogen entfernt, so daß schließlich ein Bogenabstand
a der Bogen voneinander entsteht.
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Das Verhältnis der Zuführgeschwindigkeit vZ zur Geschwindigkeit vQ
im Querschneider ist eine Funktion der Bogenlänge f und des gewünschten Bogenabstandes
a und kann nach folgender Formel berechnet werden:
Die Bogen laufen dann mit der hohen ZuSührgeschwindigkeit vZ über das Niederdrückorgan
27 hinweg und unter das Bremsorgan. Dabei befinden sich die Niederdrückfinger 31
in dem unteren Teil ihres Umlaufes, d.h. die Niederdrückfinger 31 befinden sich
nicht in dem Winkelbereich 4, den sie oberhalb der Bogen-Transportebene 22 durchlaufen.
Diese Stellung ist in Fig-. 1 dargestellt.
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Das Bremsorgan 34 befindet sich dabei in einer Stellung, in der die
Nocken 39 so stehen, daß der Bogen mit der hohen Geschwindigkeit ohne Bremsung unter
dem Bremsorgan hindurchlaufen kann,. wobei er sich über die vor ihm geschnittenen
Bogen iegt.
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Hinter der Bogenhinterkante 50 tauchen infolge der Drehung der Welle
28 die Niederdrückfinger 31 ai£, d.h. Laufen zwischen den Bändern 19 und 23 hin(lltrh
und
befinden sich dann in ihrem Winkelbereich aJ.
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Wenn sich die Bogenhinterkante 50 im Bereich des Niederdrückorgans
27 befindet, vorzugsweise wenn die Bogenhinterkante 50 in der in Fig. 2 dargestellten
Stellung ist, d.h. im wesentlichen senkrecht über der Achse der Welle 28 bzw. auf
der Hälfte der Sehne s, hat sich das Bremsorgan 34 soweit gedreht, daß die Nocken
39 mit den Andrückflächen 42 zusammenwirken und den Bogen 20 unter Zwischenlage
der vorher eingelaufenen Bogen 20 auf die Bremsgeschwindigkeit vg abbremsen. Da
sowohl die Unterwalze 41 als auch das Bremsorgan 34 angetrieben sind, ist darauf
zu achten, daß die Umfangsgeschwindigkeiten der Andrückflächen 42 und des Bremsorgans
(genauer der Bremsflächen 40) genau gleich sind und der Bremsgeschwindigkeit vg
entsprechen. Diese ist wiederum eine Funktion der wirksamen Nockenzahl (hier: vier),
des Achsabstandes der Bremsflächen 40 und der Drehzahl des Querschneiders 11, d.h.
der zeitlichen Bogenfolge.
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Es sei noch bemerkt, daß der Abstand zwischen dem Niederdruckorgan
und dem Bremsorgan derart bemessen ist, daß die Bogen in einem mittleren Bereich
von den Bremsflächen erfaßt werden. Dieser Bereich ändert sich selbstverständlich
mit der Bogengröße, jedoch sollte'bei Beginn der Bremsung noch ein ausreichender
Abstand von der Bogenhinter-und -vorderkante vorhanden sein.
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l Wenn ein Bogen, wie in Fig. 2 dargestellt, von den Nocken 39 erfaßt
und auf die Bremsgeschwindigkeit vg abgebremst wird, so läuft der nächste darauffolgende
Bogen mit der höheren Zuführgeschwindigkeit vZ weiter und der Abstand a verringert
sich. Gleichzeitig dreht sich die Welle 28 des Niederdrückorgans weiter und der
Niederdrückfinger schwenkt von der in Fig. 2 dargestellten Lage in die in Fig. 3
gezeigte Lage. Dort ist zu erkennen, daß der Niederdrückfinger einerseits ein Trennorgan
bildet,
das mit Sicherheit verhindert, daß der nachfolgende Bogen
20' gegen die Bogenhinterkante des vorherigen Bogens 20 stößt und andererseits verhindert
der Niederdrückfinger 31, daß die Bogenhinterkante 50 des vorhergehenden Bogens
20 am oberen'Band 23 hängenbleibt. Der Niederdrückfinger sorgt also genau an der
Stelle, wo beide Bogen sich zu überlappen beginnen, für eine klare vertikale Trennung
der Bogenhinterkante 50 des vorderen Bogens 20 und der Bogenvorderkante des nachfolgenden
Bogens 20'. Es muß außerdem dafür gesorgt werden, daß der darauffolgende Bogen nicht
gegen den Niederdrückfinger stößt, solange dieser sich noch oberhalb der Bogen-Transportebene
22 befindet. Es sei noch bemerkt, daß die Niederdrückfinger 31 an ihrer in Drehrichtung
hinteren Kante eine Abschrägung 52 besitzen, die bei der in Fig. 3 dargestellten
Stellung der Niederdrückfinger im wesentlichen parallel zur Bogen-Transportebene
22 verläuft.
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Damit die Niederdrückfinger die oben beschriebene Doppelfunktion des
Trennens und Niederdrückens erfüllen können, ist es notwendig, daß die Abmessungen
des Niederdrückorgans in Abhängigkeit von der BremsgeschwIndigkeit derart bemessen
sind, daß jede Bogenhinterkante während der Drehung des Niederdrückfingers zwischen
seiner Stellung, die er einnimmt, wenn die Bogenhinterkante in die Umlaufbahn des
Niederdrückfingers einläuft (Punkt 53) und seiner beim Niederdrücken der Bogenhinterkante
eingenommenen Stellung einen kleineren Weg zurücklegt, als die halbe Sehne s zuzüglich
Radius der Umlaufbahn 32. Damit ist sichergestellt, daß die Niederdrückfinger 31
die Bogenhinterkante 50 zu deren Niederdrücken noch erreichen und somit sicherstellen,
daß der Bogen 20 von den Bändern 23 abgelöst wird. Der
von der
Bogenhinterkante dabei zurückgelegte Weg sollte jedoch größer sein als die halbe
Sehne s zuzüglich dem Radius der Bogenführungsrollen 19 (bzw.
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dem zugehörigen Banddurchmesser), damit sichergestellt ist, daß die
Niederdrückfinger 31 bei ihrem Durchlauf nach unten die Bogenhinterkante nicht zwischen
sich und den Bogenführungsrollen 30 einklemmen.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Bogenabstand a der dem Niederdrückorgan
zugeführten Bogen ein bestimmtes Mindestmaß einhält, damit sichergestellt ist, daß
keine Störungen im Ablauf eintreten können. Dieser Mindestabstand berechnet sich
wie folgt:
Der Bogenabstand kann natürlich auch größer gewählt werden, sollte aber vorteilhaft
kleiner sein als die halbe Bogenlänge.
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Um diese Verhältnisse zu verdeutlichen, werden im folgenden die kennzeichnenden
Größen für ein Beispiel errechnet: Bei einer Vorrichtung, die einen Formatbereich
von zweihundert bis fünfhundertzehn Millimeter Schnittlänge hat und deren Niederdrückorgan
so bemessen ist, daß die Sehne s sechzig Millimeter und der DrehwinkelCder Niederdrückfinger
oberhalb der Bogen-Transportebene 22 hundertzwanzig Grad beträgt, rechnet sich der
minimale Bogenabstand für das kleinste Format von zweihundert Millimeter Schnittlänge
als a = 10 mm. Nach der bereits vorher erwähnten Formel errechnet sich das Verhältnis
von Zuführgeschwindigkeit zu Geschwindigkeit im Querschneider daher auf 1,05.
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Für das Format von fünfhundertzehn Millimeter Schnittlänge ergibt
sich folgender Wert: a = 165 mm. Das Verhältnis vZ zu VQ beträgt in diesem Falle
1,32.
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Es ist zu erkennen, daß,wenn bei dem Format von 200 mm ebenfalls das
Verhältnis 1,32 eingehalten wird, der Bogenabstand bei dem 200 mm-Format 64 mm beträgt,
also unterhalb des maximalen Wertes von 0,5 f liegt. Die Verhältnisse der Geschwindigkeiten
vz zu VQ können daher fest eingestellt werden und brauchen nicht ständig nachreguliert
zu werden.
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Die im Bereich des Niederdrückorgans angeordneten Blasluftöffnungen
33, die in der Bogen-Transportrichtung 15 schräg aufwärts blasen, unterstützen die
Trennung der aufeinanderfolgenden Bogen durch das Niederdrückorgan 31.
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Nach dem Niederdrücken des Bogens 20 liegt dieser auf den Bändern
43 auf, die mit der Bogentransportebene 22 einen sich in Richtung auf das Bremsorgan
34 zu verjüngenden keilförmigen Spalt bilden. Wie bereits erwähnt, kann die vordere
Walze 45 des Förderers 44 in ihrer Höhe verstellt werden, um den keilförmigen Spalt
der jeweiligen Bogen- oder Bogenstapeldicke anzupassen. Die geschuppt übereinander
liegenden Bogen werden dann von dem Förderer-44, der mit dem Förderer 49 zusammenwirkt,
zur Weiterbearbeitung abtransportiert.
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Es ist zu beachten, daß bei der Vorrichtung sowohl das Bremsorgan
34 als auch die Unterwalze 41 angetrieben sind, und zwar mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit.
Dies ist insofern wichtig, als der zum Bremsen zwischen diesen beiden Organen ausgeübte
Druck wegen des Angriffs des Bremsorgans in einem mittleren Bereich des Bogens durch
mehrere geschuppt übereinander liegende Bogen oder Bogenstapel hindurchwirken muß.
Es werden somit "Bremsspuren" auf empfindlichen,
beispielsweise
gestrichenen Papieren vermieden, und vor allem wird sichergestCllt, daß die geschuppt
übereinander liegenden Bogen sich weder horizontal gegeneinander verschieben,noch,
was wesentlich schlimmer wäre1 eine Verdrehung erfahren. Ein Bogen, der bei seiner
Abbremsung eine Verdrehung erfährt, führt fast immer zu einer Störung der darauffolgenden
Stationen, so daß die Maschine gestoppt und unter wesentlichem Papierverlust neu
betriebsbereit gemacht werden müßte. Auch geringfügigste Verdrehungen können dann
schon zu erheblichen Störungen führen, wenn, was häufig der Fall ist, die Bogen
vor dem Querschneider schon längsgeschnitten sind, so daß mehrere unmittelbar nebeneinander
liegende Reihen von Bogen durch die Bremsvorrichtung laufen. Die kleinste Verdrehung
würde hier dazu führen, daß nebeneinander liegende Bogen oder Bogenstapel sich ineinander
hineinschieben und sich bei der Trennung voneinander völlig querstellen und die
Mæhine außer Betrieb setzen.
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Wie bereits erwähnt wurde, kann durch die Anordnung mehrerer Scheiben
39 auf dem Bremsorgan, die gegeneinander verdrehbar sind, die Zahl der Nocken geändert
werden.
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Bei der Nockenzahl zwei pro Scheibe können bei einer 900-Versetzung
vier, bei einer 60°-Versetzung sechs etc. wirksame Nockenreihen gebildet werden.
Es ist jedoch darauf zu achten, daß stets mehrere Nocken pro Bogen einwirken und
daß die Bremsnocken in Querrichtung einigermaßen symmetrisch aufsetzen, um keine
Verdrehtendenz zu erzeugen.
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Durch die Vervielfachung der wirksamen Nockenreihen kann eine Umstellung
der Maschine auf unterschiedliche Papierformate leicht erfolgen, ohne das Bremsorgan
auswechseln zu müssen oder den Schuppungsgrad von seinem Optimum abweichen zu lassen,
was zu Schwierigkeiten in den nachfolgenden Stationen führen könnte. Der angestrebte
Schuppungsgrad
bzw.. die Überlappung sollte zwischen 850 bei größeren
Formaten und 600 bei kleineren Formaten liegen (Abstand der Bogenhinterkante des
vorderen Bogens zur Bogenvorderkante des nachfolgenden Bogens : Bogenlänge f). Diese
Anpassungsmöglichkeit ergibt sich daraus, daß einerseits das Bremsorgan 34 so umlaufen
muß, daß pro Umdrehung des Querschneiders eine Nockenteilung weiter gedreht wird,
andererseits aber wegen der Umfangsgeschwindigkeit des Bremsorgans gleich der Bremsgeschwindigkeit
der Bogenabstand der Nocken voneinander unmittelbar gleich dem Abstand der geschuppt
liegenden Bogen voneinander ist.
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Als zusätzliche Maßnahme der Betriebssicherheit, insbesondere bei
sehr hoher Bogenfolge und bei bestimmten Papierqualitätekann im Bereich des Niederdrückorgans
bzw. dicht hinter diesem ein Saugkasten angeordnet sein, der in Figur 1 strichliert
dargestellt ist. Dieser Saugkasten 55 umfaßt die Umlenkrolle 45 und endet im Bereich
der Unterwalze 41. Gegen diese ist der Saugkasten 55 über eine Schleifdichtung,
beispielsweise einen Filzstreifen, abgedichtet. Der Saugkasten 55 ist an ein nicht
dargestelltes Sauggebläse angeschlossen und saugt Luft zwischen den in Abstand voneinander
angeordneten Bändern 43 hindurch.
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Durch diese Maßnahme wird eine zusätzliche Sicherheit geschaffen,
daß die Bogenhinterkante 20 sicher heruntergezogen wird und vor allem beim Auftreffen
des Niederdrückfingers 31 auf die Bogenhinterkante keine Wellung im davorliegenden
Bereich eintritt. Es sei bemerkt, daß dieses Merkmal im Zusammenhang mit dem Niederdrückorgan
besonders vorteilhaft ist, da dieses dafür sorgt, daß der Bogen, der anfänglich
im Bereich der oberen Bänder
23 lief, in Richtung auf die unteren
Bänder 43 gedrückt wird. Während anfänglich relativ viel Falschluft angesaugt wurde,
so daß die Saugwirkung nicht sehr stark war, erhöht sich die Saugwirkung bei Annäherung
des Bogenendes an die Bänder 43 stark, so daß die Bogen gut angesaugt werden. Es
ist also nicht zu befürchten, daß schon die Bogenvorderkante von der Saugvorrichtung
erfaßt wird und dadurch eine Störung des Betriebes eintritt. Gegen eine solche Störung
ist die Vorrichtung nach der Erfindung auch deswegen besonders wenig anfällig, da
im Betrieb der nachfolgende Bogen stets dann mit seiner Bogenvorderkante einläuft,
wenn der vorausgehende Bogen gerade den Saugkasten mit seinem größten Teil abdeckt.